Konzentrierter Geist auf Gott - HYP III.127

Hatha Yoga Pradipika, 3. Kapitel, 127. Vers: „Marutasya vidhim sarvam mano yuktam samabhyaset itaratra na kartavya mano vrittir manishina.“ - „Der Yoga-Übende sollte Pranayama üben mit konzentriertem Geist. Der Weise sollte nicht den Geist umherschweifen lassen.“

Hier sagt also Swatmarama, wie wichtig es ist, nicht nur physisch zu üben, sondern auch konzentriert zu üben. Das ist wieder wichtig. Du kannst dir nochmals vornehmen, dass bei der eigenen Praxis von Asanas und Pranayama du konzentriert bist, dass du wirklich konzentriert bei dem bist, was du tust. Und es gibt viele Formen der Konzentration. Du kannst einfach den Atem spüren, du kannst den Körper spüren. Du kannst die Energien spüren, die von selbst kommen, z.B. beim Pranayama. Oder bei Asanas kannst du die Dehnung spüren, du kannst die Muskelanspannung spüren, du kannst die Entspannung spüren. Du kannst aber auch dich darauf konzentrieren, was du spürst an Energien. Jedes Pranayama, jede Asana führt auch zu Energie-Erfahrung. Du kannst diese bewusst wahrnehmen. Oder du kannst die Asanas und Pranayamas mit einem Mantra verbinden. Du kannst außerdem dich auf bestimmte Chakras konzentrieren. Du kannst Energielenkung machen, indem du dein Bewusstsein lenkst. Oder du kannst dir auch Licht vorstellen, du kannst dir die Chakras bildlich visualisieren. Es gibt viele Möglichkeiten, wie du deinen Geist konzentriert hältst. Und es ist auch oft hilfreich, dass du dir vor der Praxis bewusst machst: „Wie will ich heute konzentriert sein? Wie will ich heute meinen Geist bewusst halten?“ Übe nicht nur mechanisch, übe nicht nur halbherzig, übe mit konzentriertem Geist. Das gleiche gilt auch für die Meditation, auch dort, übe mit Konzentration. Übrigens, eine Form der Konzentration ist auch, dir bewusst vorzunehmen, bewusst zu beobachten, was auch immer von selbst passiert. Es ist auch eine Form der Konzentration, dass du beobachtest, was von selbst geschieht. Also, du kannst dir auch vornehmen, du übst Kapalabhati, du übst Wechselatmung, du übst andere Pranayamas, du übst Asanas und Entspannung und du nimmst dort eine beobachtende Haltung ein. Indem du beobachtest, spürst du, was von selbst geschieht. Und dieses Spüren und Wahrnehmen von dem, was von selbst geschieht, ist auch eine Konzentration, ist auch eine konzentrierte Bewusstheit. Der Geist wird sich verändern, wenn du ihn beobachtest. So habe ich dir jetzt einige Vorschläge gegeben, wie du in deiner Yogapraxis konzentriert sein kannst. Überlege, was für dich angemessen ist. Und wenn du heute oder morgen übst, übe bewusst.

Unbearbeitete Niederschrift eines Hatha Yoga Pradipika Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

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