Unruhe des Pranas – HYP II.17

Unruhe des Pranas als Ursache von verschiedenen Krankheiten.

Hatha Yoga Pradipika, 2. Kapitel, 17. Vers: „Hikka shvasash cha kasash cha shirah karnakshi vedanah bhavanti vividhah rogah pavanasya prakopatah.“ - Swatmarama schreibt im 2. Kapitel, 17. Vers: „Schluckauf, Asthma und Bronchitis, sowie Kopf-, Ohr- und Augenschmerzen, verschiedene Krankheiten entstehen durch ein Ungleichgewicht des Atems, des Pranas.“


Viele Probleme kommen durch ein Ungleichgewicht des Pranas und du kannst viele Probleme loswerden, indem du dein Prana wieder harmonisierst. Das ist übrigens die einfachste Weise, mit Problemen umzugehen. Wann immer du z.B. merkst, dass du unruhig bist, ängstlich bist, bevor du zu sehr überlegst, woher das alles kommt, kannst du auch überlegen: „Ist vielleicht mein Prana unruhig, meine Lebensenergie unruhig? Wie könnte ich meine Lebensenergie wieder ruhiger machen?“ Hast du vielleicht in letzter Zeit deine Pranayama-Praxis etwas reduziert? Oder könntest du sie intensivieren? Müsstest du vielleicht mehr Wechselatmung üben? Bist du mit deinen Asanas und Pranayamas ausreichend? Also, wenn du ängstlich bist z.B., würde ich dir raten, übe mehr Kapalabhati, übe auch mehr Wechselatmung. Insbesondere wenn die Angst jetzt nicht mit Schlafstörungen verbunden ist. Bei Schlafstörungen übe vielleicht mehr Wechselatmung.

Wie ist dein Atem im Alltag? Übst du wirklich die tiefe Bauchatmung? Angenommen, du bist jetzt unruhig, dann übe tiefe Bauchatmung. Einatmen, Bauch hinaus, ausatmen, Bauch hinein. Angenommen, du hast Kopfweh, dann kannst du auch überlegen, machst du irgendetwas, dass dein Prana zu sehr ins Ungleichgewicht kommt? Müsstest du vielleicht deine Ernährung anpassen? Vielleicht weniger Zucker essen, vielleicht etwas mehr Vollkorn essen, vielleicht nicht zu viel und zu häufig essen, vielleicht vor dem Schlafengehen drei Stunden nichts essen. Genauso eben auch, angenommen, du kannst nicht einschlafen. Überlege auch wieder, machst du etwas, was dein Prana ins Ungleichgewicht bringt? Müsstest du etwas mehr Pranayama üben oder anderes Pranayama üben? Müsstest du deine Asana-Praxis anpassen? Angenommen, du leidest unter Energiemangel. Schläfst du genügend oder schläfst du zu viel? Oder wie ist es mit deinen Asanas und Pranayama? Menschen, die in ein beginnendes Burnout zu rutschen scheinen.

Bevor du jetzt dein ganzes Leben vollständig in Frage stellst, überlege: „Wie ist es mit meiner Asana- und Pranayama-Praxis? Wie ist es mit meiner tiefen Bauchatmung im Alltag? Könnte ich zwischendurch mal eine Tiefenentspannung machen? Könnte ich zwischendurch tief durchatmen oder auch einfach Sukha Pranayama?“ Vielleicht magst du das jetzt gleich üben. Sukha Pranayama heißt: Einatmen, Luft anhalten und wieder ausatmen. Beim Einatmen stelle dir vor, du nimmst Licht und Energie auf. Beim Anhalten fühle dich aufgeladen, fühle das Prana in dir zirkulieren. Beim Ausatmen stelle dir vor, lächelnd schickst du diese Energie in alle Richtungen. Einatmen, Lichtenergie und Kraft erfüllen dich. Anhalten, fühle dich aufgeladen. Beim Ausatmen schicke Licht und Liebe in alle Richtungen. Mache dies ein paar Mal, du fühlst dich sofort wieder neu aufgeladen. Und es ist übrigens etwas anderes, wenn du sagst: „Oh, ich bin total verängstigt.“ Oder: „Oh, ich bin total verärgert.“ Oder: „Ich rutsche ins Burnout.“ Es ist eine Sache, wenn du das sagst, oder wenn du sagst: „Oh, mein Prana ist unruhig. Oh, mein Prana ist aktiviert, aber hitzig.“ Das würde man umschreiben als Ärger. Oder: „Mein Prana fließt momentan nicht gut, ich habe nicht so viel Zugang zu meinem Prana.“ Statt, „beginnender Burnout“ sagst du: „Ich habe den Zugang zu meinem Prana verloren.“ Den Zugang zu verlieren, dann schaffst du ihn eben wieder. Also, wann immer du körperliche Beschwerden hast oder emotionelle Beschwerden oder Stimmungsbeschwerden, überlege, hat das etwas mit deinem Prana zu tun? Und überlege, wie könntest du dein Prana wieder ändern. Und du kannst es sofort ändern. Ich empfehle durchaus, dieses Sukha Pranayama im Alltag zu üben und eben eine Mischung aus Sukha Pranayama und eine Mischung aus, im Hier und Jetzt zu sein und so das Prana fließen zu lassen und gleichmäßiger Bauchatem. Diese drei Dinge im Alltag integriert, vielleicht noch mit einem Mantra verbunden, helfen, dass dein Prana immer wieder sich erhöht. Indem du dein Prana erhöhst und harmonisierst, geht es dir besser, körperlich und geistig.  

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Hatha Yoga Pradipika Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

 

 

 

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