Wenn du schon länger meditierst, dann geht es dir vielleicht so, dass du regelmäßig in tiefe Meditation versinkst. Dann brauchst du dir nicht weiter viele Gedanken dazu zu machen. Aber eins ist dann wichtig: Identifiziere dich nicht damit.
Manche Menschen, denen es leicht fällt zu meditieren, entwickeln mit der Zeit eine Art spirituelles Ego. Wenn sie dann andere hören, die sagen, dass sie Schwierigkeiten haben zu meditieren und ihren Geist zur Ruhe zu bringen, die sagen, dass ihr Geist immer wieder abwandert, träge wird und einnickt, dann werden sie hochmütig und denken: „Ach, bin ich doch gut. Wie gut kann ich doch gut meditieren.“
Es ist sehr wichtig, dass du demütig bleibst und erkennst, dass es nicht wirklich dein eigener Verdienst ist, wenn du gut meditierst, sondern dass das Göttliche durch dich hindurch meditiert. Eine der schönen Aussagen, die Swami Krishnananada, ein Schüler von Swami Sivananda, immer wieder gesagt hat lautet: Nicht du als Aspirant meditierst, nicht du als Ego meditierst, sondern Gott übt Sadhana durch dich aus. Gott meditiert durch dich. Gott meditiert in dir. Wenn du gute Meditationen hast, dann sei also eher dankbar. Spüre, dass Gott in dir meditiert und lasse Gott sich in dir ausbreiten. Lasse zu, dass Gott Sadhana, spirituelle Praxis, durch dich macht. Bleibe immer demütig und dankbar.
Angenommen, du gehörst zu der großen Mehrheit der Meditierenden, denen Meditation nicht so leicht fällt. Zu denjenigen, die sehr häufig Mudha und Kshipta erfahren. Mudha ist ein träger, schläfriger Gemütszustand, vielleicht sogar ein Gemütszustand, der Tagträume erzeugt. Kshipta ist ein unruhiger Gemütszustand.
Dann kann es dir helfen, viel Pranayama zu üben. Im zweiten Kapitel hat Patanjali ja erwähnt, dass der Geist durch Pranayama auf Dharana vorbereitet wird. Das ist vielleicht schon der wichtigste Ratschlag, um besser in die Meditation zu kommen. Und dann noch ein zweiter: Selbst wenn der Geist wandert, achte darauf, dass du ruhig sitzt. Finde eine Meditationstechnik, in der dein Geist verhältnismäßig konzentriert sein kann. Dazu gibt es eine Menge Anregungen im Yoga Vidya Podcast.
Probiere alle Techniken aus, bis zu die gefunden hast, die für dich am besten passt. Ich empfehle zwar grundsätzlich, dass es langfristig gut ist, bei einer Meditationstechnik zu bleiben, aber es ist auch gut, wenn du regelmäßig und dauerhaft unkonzentriert bist, auszuprobieren, ob es eine andere Technik gibt, mit der du besser konzentriert sein kannst. Die Mehrheit der Aspiranten wird finden, dass die Mantra Meditation besonders gut ist. Wenn ich sage, die Mehrheit, heißt das aber auch, dass es eine Menge Menschen gibt, die mit anderen Meditationstechniken besser umgehen können. Meinen Umfragen zufolge meditieren hier im Haus etwa 80 bis 90% der Aspiranten mit der Mantra Meditation, obwohl hier auch viele andere Techniken gelehrt werden. Es kann sich also rentieren, verschiedene Techniken auszuprobieren.
Solltest du jetzt neugierig auf die verschiedenen Meditationstechniken geworden sein, dann guck einfach mal in die Meditationsanleitungen im Yoga Vidya Blog.
Ich wünsche dir viel Erfolg dabei und viele tiefe Erlebnisse in deiner Meditationspraxis.
Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die <a href="http://www.yoga-vidya.de">Meditation</a> im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr <a href="http://www.yoga-vidya.de">Yoga Vorträge als mp3</a>
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