Meine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit

„Sat-Chid-Ananda Swarupoham – Meine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit.“, ist die große Behauptung im Vedanta. Basierend auf logischer Schlussfolgerung, basierend auf den Schriften und basierend auf der Erfahrung. Die Erfahrung ist natürlich das Wichtigste von allen dreien, denn die Erfahrung von Sat-Chid-Ananda ist die Erfahrung letztlich von Samadhi. Aber Sat-Chid-Ananda ist nicht etwas, was kommt und was geht, sondern Sat-Chid-Ananda ist immer da. Und daher ist auch Vedanta und Jnana Yoga ein sehr stressfreier Weg. Yoga ist ja insgesamt etwas gegen Stress, aber besonders Vedanta ist ganz besonders stressfrei. Nicht unbedingt immer nur leicht, nicht immer nur angenehm, aber stressfrei. Warum? Wir sind es jetzt schon. Es gibt keinen Zwang, wo wir sagen müssen: „Oh, ich muss jetzt unbedingt die Selbstverwirklichung erreichen.“ und „Oh, was bin ich doch für ein schlechter Aspirant, ich habe immer noch nicht die Selbstverwirklichung erreicht.“,„Oh, ich meditiere nicht ausreichend, deshalb entfleucht mir die Selbstverwirklichung.“, sondern „Sat-Chid-Ananda Swarupoham – Jetzt bin ich Sein, Wissen und Glückseligkeit.“ Jetzt und in diesem Moment. Und im nächsten auch. Kann man natürlich fragen: „Ja, warum überhaupt praktizieren, wenn wir es doch jetzt schon sind?“ Aus dem einfachen Grund, weil wir es auch erfahren wollen. Es reicht nicht aus, es nur zu sein, sondern es gilt auch, es wirklich zu verwirklichen. Aber ich sagte, Vedanta ist ein stressfreier Weg. Er ist aber nicht nur ein Weg, wo wir sagen: „Ja, ich bin Sat-Chid-Ananda, aber was habe ich davon?“ Wir können darauf immer wieder zugreifen. Wir können vielleicht an einem Wochenende, wie wir es jetzt haben, Momente haben, wo wir es erfahren. Vielleicht an einem Schweigewochenende wie jetzt, kann es auch sein, dass dort gerade der Geist diese Gelegenheit ergreift, uns gründlich durcheinander zu wirbeln. Vielleicht gerade dann, wenn man nicht mehr die Ablenkungen hat, kann vielleicht gerade die Spannung der letzten Wochen und Monate sich besonders manifestieren. Aber auch gerade dann, kann es hilfreich sein, sich zu vergegenwärtigen, auch und gerade wenn da Spannungen da sind und wir diesen Körper so spüren und wir uns klein fühlen, gerade dann können wir uns einen Moment lang davon lösen und merken, auf der einen Seite, ist dieser Körper da und verspannt mit all dem. Auf der anderen Seite bin ich nicht der Körper, sondern ich bin das Unendliche. Auf der einen Seite mögen die ganzen Emotionen und Gefühle und Empfindungen da sein und auf der anderen Seite bin ich nicht beschränkt auf Emotionen, Gefühle usw. Ich bin reines Sein. Auf der einen Seite mag ich beschränkte Bewusstheit haben. Vielleicht weil ich müde bin. Vielleicht weil gerade jetzt irgendwo mein Bewusstsein aus irgendeinem Grunde getrübt ist, vielleicht weil ich vor kurzem eine Erkältung hatte. Vielleicht weil Sorgen da waren, die mir jetzt nicht erlauben, meinen Geist zu erheben, zur Unendlichkeit zu kommen. Und es ist ganz o.k. Es ist nichts Schlimmes wenn das da ist. Es ist nur schön, wenn wir uns parallel bewusst werden, ich bin nicht dabei beschränkt. Wenn ich jenseits der beschränkten Bewusstheit gehe, kann ich die Ahnung der unendlichen Bewusstheit, der reinen Bewusstheit, haben. Und eben auf der einen Seite mögen Schmerzen da sein, körperliche, emotionale, geistige. Vielleicht haben die einen oder anderen vor kurzem schwierige Phasen hinter sich, in Familie, in Beruf, persönlich oder wo auch immer. Und vielleicht werden bei dem einen oder anderen vielleicht sogar Schmerzen bewusst, die Jahre zurückliegen. Meditation kann sie hervorbringen. Auf der einen Seite. Und es kann gut sein, wenn diese Bewusstheit da ist und so diese Dinge noch mal an die Oberfläche kommen und vielleicht auf diese Weise sich auflösen und wir uns auch davon emotional lösen können, einfach indem wir es anschauen und bewusst sind, ohne den Zwang, es lösen zu müssen. Auf der anderen Seite können wir uns bewusst machen, dass hinter diesem Schmerz oder auch hinter kleinen, begrenzten Freuden die da sind, Unendliches, Ananda, ist. Unendliche Wonne. Daher stressfrei. Jetzt mögen begrenzte Erfahrungen da sein. Parallel ist die unendliche Erfahrung da. Wir mögen uns etwas vorgenommen haben und vielleicht kommt etwas ganz anderes. Aber es gibt keine Notwendigkeit, dass das andere unbedingt kommen muss, denn Sat-Chid-Ananda Swarupoham. Jetzt und in diesem Moment ist meine wahre Natur Sein, Wissen und Glückseligkeit. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
E-Mail an mich, wenn Personen einen Kommentar hinterlassen –

Sie müssen Mitglied von Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda sein, um Kommentare hinzuzufügen.

Bei Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda dabei sein