Erleuchtung kann man üben

Yoga Sutra 3. Kapitel, 6. Vers: „Die Anwendung von Samyama erfolgt in Stufen.“ Damit sagt Patanjali, dass Samyama nicht nur für den fortgeschrittenen Meister gut ist, sondern dass jeder Aspirant Samyama üben kann - Konzentration, Absorption und Verschmelzung. Die ersten Schritte von Samyama sind für jeden praktikabel. 7. Vers Diese drei Stufen, also Dharana, Dhyana und Samadhi, sind innerlicher als die vorhergehenden. Also, Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara. Aber sogar diese sind äußerlicher als der samenlose Zustand, Nirbija. Dharana, Dhyana, Samadhi sind innere Zustände. Das heißt, es geht dabei nicht so sehr um Körperbeherrschung wie bei den Asanas oder um Atembeherrschung, wie beim Pranayama. Es geht auch nicht um die Sinne, wie bei Dharana. Hier sind wir direkt beim Geist und bei den Gedanken. Bei Dharana, Dhyana und Samadhi geht es direkt ums Konzentrieren und Zur-Ruhe-bringen der Gedanken. Dieser Prozess mündet dann irgendwann in der vollständigen Ruhe des Geistes, im Nirbija. Samyama selbst führt nicht direkt bis zu Nirvikalpa Samadhi oder Nirbija Samadhi, dem innerlichsten, samenlosen Zustand. Es führt aber zur ersten Stufe davon, zu Samprajnata Samadhi. Der höchste Zustand, Nirbija oder Nirvikalpa - ohne Same, ohne Gedanken - entspricht dem Nirodha, über das Patanjali im 2. Vers des 1. Kapitels spricht: „Yogas Chitta Vritti Nirodha – Yoga ist das zur Ruhe bringen der Gedanken im Geist.“ „Tada Drashtuh Swarupe Vasthanam – Dann ruht der Sehende in seinem wahren Wesen.“

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3

E-Mail an mich, wenn Personen einen Kommentar hinterlassen –

Sie müssen Mitglied von Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda sein, um Kommentare hinzuzufügen.

Bei Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda dabei sein