Zusammenfassung der Sutras - Tipps von Sukadev

Das waren in den letzten Tagen Kommentare über die Yamas und die Niyamas. In den nächsten Tagen spreche ich über Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana und Dhyana. Ich danke dir, dass du die letzten Tage so dabei geblieben bist. Ich wünsche dir, dass du viele dieser Yamas und Niyamas gut umsetzen kannst. Sei dir aber bewusst, du wirst nicht alles sofort umsetzen und als spiritueller Aspirant kann ich dir nur raten, sei mehr zufrieden mit dem, was du umsetzen kannst und sei weniger unzufrieden mit dem, was du nicht umsetzen kannst. Ein Glas ist immer halb voll oder halb leer. Gut, es ist nicht immer halb voll oder halb leer, aber egal wie voll das Glas ist, du könntest immer noch sehen, irgendwo ist es etwas nicht so ganz voll. Und wenn es ganz voll ist, läuft es vielleicht sogar über und dann kannst du dich darüber beschweren, dass es überläuft. Aber selbst wenn nur ein Schluck im Glas drin ist, kannst du froh sein, dass du einen Schluck hast. Und wenn nichts im Glas ist, kannst du froh sein, dass es so leer ist, dass du es also leicht füllen kannst. So sind die fünf Yamas und die Niyamas hohe Ideale. Ich habe zwar probiert, diese Ideale praktisch zu erklären, sodass du sie umsetzen kannst, aber ich will dir noch mal besonders ans Herz legen, sei nicht zu streng mit dir! Sei auch gegenüber dir selbst voller Ahimsa und Maitri-Bhavana, voller Freundlichkeit. Setze eins nach dem anderen um und sei froh, dass du das ein oder andere umsetzen kannst. Und so gestalte deinen Alltag mit Liebe, mit Mitgefühl. „Liebe deinen nächsten wie dich selbst.“, schließt auch ein, „Liebe auch dich selbst.“ In dem Maße, wie du dich selbst annimmst, kannst du andere annehmen. In dem Maße, wie du dich selbst annimmst, kannst du andere annehmen - jetzt habe ich mich schon wiederholt, ich wollte es aber noch mal anders sagen. In dem Maß, in dem du andere annimmst, kannst du auch dich selbst annehmen. So gehe liebevoll mit dir selbst um! Sei gegenüber dir selbst auch wahrhaftig! Auch stiehl dir selbst nicht zuviel Sachen, dass du nachher irgendwo das Gefühl hast, du kommst zu kurz. Sei freundlich zu dir selbst! Übe etwas Disziplin, aber übe auch Freundlichkeit! Wenn du so mit dir selbst umgehst, kannst du auch langfristig Fortschritte machen. Mein Meister, Swami Vishnu, hat immer gesagt: „Dir muss der spirituelle Weg auch Spaß machen und Freude bereiten.“ Fortschritt auf dem spirituellen Weg heißt auch, mehr Freude zu haben. Wenn dir das allein wenig gelingt, wäre es vielleicht auch an der Zeit, einen anderen erfahrenen Aspiranten um Rat zu bitten. Erfahrene Aspiranten sind auch schon durch Höhen und Tiefen hindurch gegangen. Sie werden dir mit Mitgefühl raten. Und dann, wenn du dieses Mitgefühl von anderen spürst, kannst du wieder mitfühlend mit dir selbst umgehen. Die nächsten Tage geht es weiter. Vielleicht kannst du aber auch am heutigen Tag nochmals besonders die Yamas und die Niyamas für dich Revue passieren lassen und kannst schauen, was du vielleicht hast umsetzen können. Vielleicht auch, was du demnächst umsetzen kannst. Vielleicht auch, was du verschoben hast und aus guten Gründen verschoben hast. Ich wünsche dir viel Freude und Erfüllung auf deinem Weg!

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.

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