Tipps für Yogalehrende. Unterrichtest du Yogastunden im Yoga Vidya Stil? Willst du wissen, wie die 3. Stunde abläuft?
Die 3. Stunde ist die mittlere Stunde eines 5-wöchigen Anfängerkurses oder eben es gibt auch den 10-wöchigen Anfängerkurs. Die 3. Stunde führt ein zum einen in die Theorie der Atmung und erklärt, warum wir Pranayama machen, erklärt die Bauchatmung, Wechselatmung und Aufladeübungen im Stehen werden eingeführt und dann kommen auch einige Asanas, die in die Grundreihe etwas tiefer einführen. Ich will die Anmerkungen durchgehen, die du im Yoga Vidya Lehrerhandbuch findest unter dem Teil: Hatha Yoga Unterrichtstechniken, Yoga Anfängerkurs und dort die 3. Stunde.
Beginn
Du beginnst mit der Anfangsbesprechung. Eventuell vor der Anfangsbesprechung kannst du ein Om sagen. Gut wenn du es vorziehst, kannst du auch die Teilnehmenden sich zuerst auf den Rücken legen lassen und die Anfangsentspannung ansagen. Nach der Anfangsentspannung kommen dann das Aufsetzen, das Om und die Anfangsbesprechung.
Das sind immer 2 Möglichkeiten: Du könntest die Teilnehmenden sich erst aufsetzen lassen und danach hinlegen lassen oder du lässt gleich am Anfang die Teilnehmenden schon ab der 2. Stunde sich hinlegen für die Anfangsentspannung. Anspannen, loslassen, Bauch atmen. Ein Moment in die Stille, dauert etwa 3, 4 Minuten. Danach bittest du deine Teilnehmenden sich aufzusetzen, vielleicht Knie beugen, unter zu Hilfenahme des Knies sich aufzusetzen oder über die Seite sich aufzusetzen. Dann grade hinsetzen, 3 Mal Om wiederholen, danach ein Mantra und dann folgt dann die Anfangsbesprechung.
Anfangsbesprechung
Bei den Yoga-Vidya-Anfängerkursen beginnt die Anfangsbesprechung immer zuerst mit der Frage: „Wie ging es mit dem Üben letzte Woche?“ Wenn du wenige Teilnehmende hast (3, 4, 5 oder bis 8) könntest du auch eine kleine Runde machen, mindestens in der 2. und 3. Woche kannst du das machen. Jeder sagt, wie er geübt hat. Diejenigen, die geübt haben, berichten davon, wie schön das ist und welche guten Erfahrungen sie hatten. Auf diese Weise werden die anderen motiviert. Diejenigen, die jetzt zum 2. Mal sagen, dass sie nicht geübt haben, bekommen vielleicht die Motivation beim nächsten Mal zu üben.
Du könntest ein paar Tipps geben, was sie vielleicht üben können, dass sie vielleicht nur 1 oder 2 Übungen ausprobieren können. Und diejenigen, die berichtet haben, wie sie geübt haben, denen könntest du auch eine Ermutigung geben, wenn sie berichten, dass etwas schwierig ist, dann schlag ihnen vor, es ein wenig sanfter zu machen. Wenn sie berichten, dass sie mehr Input brauchen, dann gib Ihnen etwas Input, wie sie mehr üben können. Und falls jemand sagt, er kriegt es zu Hause nicht hin mit dem Üben, dann sag eben auch: „Auch einmal die Woche in den Yogaunterricht zu gehen allein ist schon gut und hat viele positive Wirkungen.“
Also setz deine Teilnehmenden nicht unter Druck, aber motiviere sie sanft. In den meisten Fällen werden Yogalehrende ihre Teilnehmenden dazu motivieren können mindestens mehrmals die Woche zu üben. Eventuell kannst du ja das kurze Praxisvideo, das es zu den 10-wöchigen Yoga Vidya Anfängerkurs gibt, auch empfehlen. Eventuell auch den Link zur Sendung deinen Teilnehmenden geben, vielleicht auch mit einem Handout.
Nach dieser Anfangsbesprechung kommt der theoretische Teil und da geht es natürlich dieses Mal um die richtige Atmung, also Pranayama. Dort erklärst du, warum es wichtig ist, durch die Nase ein- und auszuatmen. Wenn du jetzt die Yoga Yidya Yogalehrerausbildung mitmachst, solltest du es inzwischen wissen. Wenn du nicht wissen würdest, was du in diesem theoretischen Teil sagen kannst, dann schaue dir einfach den Vortragsteil an der 3. Woche des 10-wöchigen Yoga Vidya Anfängerkurses. Dort kannst du dann hören, was ich dort z.B. sage in dieser 3. Woche des Yoga Anfängerkurses.
Die Bestandteile der Atmung
Dann kannst du auch sprechen über die Bestandteile der Atmung: Bauchatmung, Brustatmung, Schlüsselbeinatmung und erklären, warum die Bauchatmung so wichtig ist. Es gibt physiologische Gründe, weil man durch den Bauch atmet, mehr Luft auch ausatmet, die Lufterneuerung vollständiger ist, außerdem kann das venöse Blut durch die tiefe Bauchatmung besser zum Herzen kommen, die Bauchorgane bekommen eine gute Massage, es hilft sich innerlich zu zentrieren, das Sonnengeflecht, die innere Sonne wird aufgeladen. Und so kannst du auch sprechen über Prana, die Lebensenergie. Ich habe immer bei der 3. Stunde des Anfängerkurses das Konzept von Prana auch mit eingeführt, nämlich das Konzept der Lebensenergie. Es gibt sogar auch kleine Versuche, den Menschen zu zeigen, wie wichtig Lebensenergie ist. Es gibt z.B. den Armversuch, den ich in einem anderen Video schon mal erklärt hatte im Rahmen des Kundalini Teils der Yoga Vidya Schulung.
Also es ist wichtig tief in den Bauch zu atmen und immer wieder zwischendurch vollständig auszuatmen und sanft einatmen. Man kann Atmung auch besonders üben, die tiefe Bauchatmung, um Stress zu beruhigen, um Lampenfieber, Prüfungsangst usw. zu reduzieren bzw. zu transformieren in positiv wirksame Energie. Als Teilnehmende der Yoga Vidya Ausbildung kennst du wahrscheinlich auch die „Lampenfieber-Transformationsatmung“ oder du findest sie angeleitet im Internet.
(Fortsetzung folgt)
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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.
Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.
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