YVS339-3 Herz-Kreislauf-System und Yoga, Teil A/3

Ich möchte hier insbesondere auf drei Hauptprobleme eingehen. Das erste ist die sogenannte Arteriosklerose. Das zweite sind Krampfadern. Und das dritte sind verschieden Herzprobleme.

Unter den Herz-Kreislauf-Beschwerden ist die bedeutsamste die sogenannte Arteriosklerose. Wenn wir eine Arterie nehmen besteht sie aus einer Wand, die letztlich im Inneren sehr glatt ist und außen ist muskuläres Gewebe. Und durch die Arterie fließt dann das Blut. Jetzt kann es geschehen das zum einen die Arterie sich verkrampft. Das kann zu Bluthochdruck führen. Es gibt z. B. Menschen, die unter Stress Bluthochdruck haben. Und das geschieht manchmal, weil die Arterien sich verkürzen und gleichzeitig der Körper signalisiert, das er mehr Blut braucht. Also pumpt das Blut stärker durch ein stärker pumpendes Herz in Verbindung mit zusammen gezogenen Arterien. Das heißt dann Bluthochdruck.

Was auch geschehen kann ist, das die eigentlich glatten inneren Arterienwände aus irgendwelchen Gründen beschädigt werden. Es wird bis heute diskutiert, warum das so ist. Manche sagen es ist wie eine Autoimmunerkrankung. Der Körper ruiniert die Innenseite der Arterien. Früher war mal die Theorie der freien Radikalen populär. Wo gesagt wird das manche Stoffwechselprozesse hochreaktive Moleküle in den Kreislauf bringen und diese Moleküle zerschlagen dann die Arterienwände. Und, wenn dann  z. B. unter Stress nicht zügig genug die Arterienwände repariert werden, dann entzünden sich die Arterienwände. Anschließend gibt es Ablagerungen insbesondere, wenn jemand dann viel Cholesterin hat, vielleicht sogar ein Übermaß an Eisen. Und wenn gleichzeitig nicht genügend die Arterien gespült werden, also Mangel an Ausdauertraining ist, dann bilden sich immer stärkere Ablagerungen. Irgendwann werden die Ablagerungen so groß, dass die Arterien nicht mehr flexibel sind, die Arterien sich nicht mehr zusammen ziehen und dehnen können. Dann entsteht immer wieder Bluthochdruck und irgendwann können dann entweder die Arterien ganz zu gehen. Das nennt sich dann Thrombus oder auch Thrombose oder Teile der Arterienwände oder Ablagerungen können sich lösen und können dann z. B. in Lungen gehen und  dann zu einer Embolie in den Lungen führen.

Also das Verschließen von Gefäßen, Thrombus kann zu verschiedenen Problemen führen. Es kann z. B. zu dem sogenannten Raucherbein führen, das nicht nur Raucher haben. Das heißt kleine Arterien werden verstopft. Die Konsequenz ist: Die von dieser Arterie letztlich versorgten Körperteile sterben ab.

Oft wenn das kleinere Mengen sind, kann der Körper das wieder regenerieren, kann wieder neue Kapillargefäße bilden. Im schlimmsten Falle allerdings kann das zum Absterben der Zehen, des Fußes, der Unterschenkel, usw. führen. Also Thrombose kann geschehen in den unteren Extremitäten.

 

Als Zweites kann diese Thrombose auch geschehen im Herzen selbst. Wenn es im Herzen selbst geschieht, nennt sich das: Herzinfarkt. Es kann auch im Gehirn passieren. Dann nennt sich dieses der Schlaganfall. Weniger bekannt ist, dass das auch in den Nieren passieren kann. Dann führt es zu Nierenversagen. Also Arteriosklerose ist die wichtigste Ursache für Herzinfarkt, für Schlaganfall oder auch Hirnblutung oder auch für Raucherbein, bzw. manchmal wird es auch als Schaufensterkrankheit bezeichnet. Das heißt Menschen ab einem gewissen Alter spüren einen Schmerz im Bein. Sie warten eine Weile bis sie weiter gehen können und da hat sich irgendwo ein kleiner Verschluss gebildet und in der Zeit kann irgendwo der Muskel nicht richtig funktionieren.

 

Arteriosklerose hat verschiedene Ursachen, bzw. Risikofaktoren. Zunächst einmal gibt es eine genetische Komponente. Kinder, deren beide Eltern oder vier Großeltern Arteriosklerose im frühen Alter hatten, sind hoch gefährdet. Kinder, deren zwei Eltern und vier Großeltern gar keine Arteriosklerose hatten, die können sogar einen sehr ungesunden Lebensstil pflegen und eine ganze Weile keine Arteriosklerose haben.

Neben dieser genetischen Komponente gibt es aber weitere Risikofaktoren. Das eine ist die Ernährung. Und eine Ernährung mit viel Fleisch, mit tierischen Produkten erhöht die Wahrscheinlichkeit für Arteriosklerose. Je weniger tierische Produkte, umso besser.

Tatsächlich gibt es einige Studien, die zeigen, dass die vegane Ernährung die beste Ernährung ist zur Vorbeugung gegen Arteriosklerose. Wenn diese vegane Ernährung reich ist an Gemüse, Salaten und Obst, Hülsenfrüchte dann ist sie besonders gut.

Also die Ernährung spielt also eine große Rolle. Je mehr an Gemüsen, Salaten, Obst, Hülsenfrüchte, Vollkorn, um so besser. Je weniger Fleisch, umso besser.

Dritter Faktor, eigentlich sogar der wichtigste Faktor, nur weil es vermutlich heutzutage wenige der Zuhörer betrifft ist das Rauchen. Rauchen selbst ist der höchste Risikofaktor für Arteriosklerose. Daher wichtig: Nicht Rauchen! Rauchen führt zur Entzündung der Arterienwände, was dann zur Arteriosklerose führt.

Nächster Risikofaktor ist Stress. Oder umgekehrt ausgedrückt: Wer täglich Tiefenentspannung übt und meditiert der beugt Arteriosklerose vor. Und wer auch ansonsten lernt mit den Herausforderungen des Lebens heiteren Gemütes um zu gehen, wer eine hohe psychische Resilienz hat, der hat auch geringere Wahrscheinlichkeit für Arteriosklerose und damit geringere Wahrscheinlichkeit für Lungenembolie, für Probleme in den Füßen und Waden, Herzinfarkt und Schlaganfall.

Und der nächste Risikofaktor ist Mangel an Bewegung. Man weiß, das Menschen, die regelmäßig Herz-Kreislauf-Training machen, weniger unter Arteriosklerose leiden.

 

Und hier kann man klar sagen: Yoga reduziert das Risiko für Arteriosklerose.

Erstens: Yoga ist eine Entspannungstechnik. Und damit ist es schon gut gegen Arteriosklerose.

Zweitens: Yoga hilft besser mit Stress um zu gehen. Auch das ist vorbeugend hilfreich gegen Arteriosklerose.

Drittens: Yoga ist auch Kreislauftraining. Auch das habe ich schon vorher beschrieben. Nicht nur Sonnengruß, sondern auch über die Umkehrhaltungen und über die Atemübungen. Yoga ist auch Dehntraining. Und das Dehnen der Muskeln dehnt auch die Arterien. Und das Dehnen der Arterien hilft auch, das die Arterien flexibel sind und etwaige begonnene Ablagerungen an den Arterienwänden wieder abgebaut werden können.

Yoga empfiehlt eine vegetarische Ernährung und konsequenterweise empfehlen manche Yogalehrende sogar eine vegane Ernährung. Auch das wiederum senkt das Risiko für Arteriosklerose.

In diesem Sinne, wenn du Yoga übst hervorragend vorbeugend gegen verschiedene Probleme der Arterien und damit auch vorbeugend gegen Herzinfarkt und Schlaganfall.

 

(Fortsetzung folgt ...)

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

 

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