Gott ist unsterblich, so können wir Gott sehen, aber auch im Tod manifestiert sich Gott. Gott manifestiert sich auch als die Zeit, die alles auflöst. Gott ist auch das, was jetzt ist, und das, was nicht ist.

  1. Vers: „Jene, die die Veden studiert haben, meinen Nektar trinken, von allen Sünden rein sind und mich durch Opfer verehren, beten um den Weg in den Himmel. Sie erreichen die heilige Welt Gottes und der Götter und genießen im Himmel die göttlichen Freuden der Götter.“
  2. Vers: „Sie treten, nachdem sie den gewaltigen Himmel genossen haben, in die Welt der Sterblichen ein, wenn ihr Verdienst erschöpft ist. Da sie an den Vorschriften der drei Veden festhalten, das Gewünschte begehren, gelangen sie in einen Zustand des Kommens und des Gehens.“

Hier warnt er vor etwas, nämlich er warnt davor, Gott zu verehren, um Relatives zu wollen.

Du kannst Gott auch verehren, um belohnt zu werden. Zum Beispiel, um mit dem Himmel belohnt zu werden, oder mit schönen Dingen in dieser Welt. Er empfiehlt uns, nicht Gott zu verehren um etwas zu bekommen, noch nicht einmal Himmelsfreuden.

Er sagt, wenn du Schriften studierst, wenn du dich von Fehlern befreist, wenn du Gottes Rituale verehrst, dann wirst du bekommen, was du willst.

Er sagt, wenn du in den Himmel kommen willst, wirst du in den Himmel kommen, dann wirst du Freuden erfahren. Du könntest Gott auch um anderes Relatives bitten, und wenn du dann Gottesverehrung, Rituale machst, wirst du das auch bekommen. Aber dann wirst du die Dinge genießen, um die du gebeten hast, und irgendwann ist dieser Verdienst, dieses Punya aufgebraucht, und dann verschwindet es wieder.

Gott um Relatives zu bitten führt zu einem Zustand des Kommens und des Gehens.

Daher sagt Krishna im

  1. Vers: „Den Menschen, die nur mich allein verehren, an nichts anderes denken und immer die Einheit fühlen, gebe ich mit Sicherheit das, was sie noch nicht haben, und bewahre ihnen, was sie bereits besitzen.“

Wenn man nichts von Gott will, sondern nur Gott verehren will, und wenn wir an Gott denken, ohne etwas zu wollen, und Einheit fühlen, dann bekommen wir aber auch alles andere.

Jesus hat es einmal so gesagt: Strebe zuerst nach dem Himmelreich Gottes, und dann wird euch alles andere zufallen. Wenn Jesus von Himmelreich spricht, meint er natürlich nicht Himmelsfreuden, sondern man könnte sagen, strebe nach Gott allein, alles andere wirst du auch bekommen.

  1. Vers: „Selbst fromme Menschen, die die Devas verehren, verehren alleine mich, oh Arjuna, aber auf die falsche Weise.“

Das soll heißen, es gibt einen Einzigen Gott, und zu diesem höchsten Gott willst du gelangen. Wenn du aber, zum Beispiel Devas, Engelswesen, verehrst, und wenn du Gott verehrst, um etwas Konkretes zu bekommen, verehrst du natürlich auch Gott, aber du bekommst dann nur Relatives. Verehre Gott um des Höchsten Willen, dann wirst du das Höchste bekommen und alles, was du brauchst, auch.

Verehre Gott, oder Engel, oder andere Götter, um etwas Konkretes zu bekommen, da verehrst du zwar auch Gott, bekommst aber nur Relatives.

  1. Vers: Denn ich allein bin der Genießende und der Herr aller Opfer. Sie aber kennen nicht mein wahres Wesen und daher fallen sie und kehren zurück zu dieser Welt der Sterblichkeit.“
  2. Vers: „Wer den Devas, den Engeln huldigt, geht zu ihnen. Wer den Vorfahren huldigt, geht zu den Vorfahren. Zu den über die Elemente bestimmenden Gottheiten gehen diejenigen, die Ihnen huldigen. Wer aber an mich glaubt, kommt zu Mir.“

Den Vers kann man wiederum auf verschiedene Weise interpretieren. Zum einen gibt es Menschen, die Devas und Engelswesen huldigen. Dann werden sie mit ihnen in Kontakt treten. Du könntest deine Vorfahren verehren, die Pitris, und mit Ihnen Kontakt aufnehmen. Du könntest die Bhutas verehren, als den Elementaren, und wirst mit Ihnen Kontakt haben.

Aber, wenn du Gott verehrst, kommst du zu Gott. Man könnte aber auch sagen: wenn du Gott verehrst, um übernatürliche Kräfte zu bekommen, dann magst du das bekommen, aber du bleibst dort stecken. Wenn du Gott verehrst, um für deine Vorfahren, oder deine Familie zu bitten, wird Gott dir das geben.

Aber dadurch ist die Folge nicht dauerhaftes Glück. Und wenn du zu Gott betest, um materiellen Erfolg zu bekommen, wirst du das irgendwann bekommen. Aber es führt dich nicht zum Unendlichen. Aber wenn du Gott verehrst, nur um Gott zu verehren, dann wirst du mit Gott verschmelzen.

Krishna hat natürlich in einem vorigen Kapitel gesagt, es ist okay, Gott zu bitten, um Überwindung von Leid, es ist auch okay, Gott zu bitten um materielle Reichtümer. Es ist auch okay, Gott zu bitten um spirituellen Fortschritt.

Aber hier sagt er, am besten ist, du verehrst Gott, nur um zu Gott zu kommen. Du kannst auch um anderes bitten, aber vergiss nicht, Verehrung Gottes, nur um Gottes Willen, ist am besten.

Halte doch jetzt einen Moment inne und überlege dir, wie du Gott verehren willst. Wie hast du Gott bisher verehrt, und wie willst du deine Hingabe so praktizieren, dass sie dich näher zu Gott bringt.

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

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