Kommentar zur Bhagavad Gita 6. Kapitel 13 Vers

Er halte seine Körper unbewegt, Kopf und Nacken gerade und ruhig, den Blick auf die Nasenspitze gerichtet, ohne umher zusehen.

Körper und Nacken gerade und für die Zeit, die du dir vorgenommen hast, bewegungslos und ruhig sitzen. Patanjali sagt im Yoga Sutra im 2. Kapitel, durch Asanas kommt FreiheitDwaita (Dualität).

Wenn dein Knie weh tut, oder die Schulter, du bleibst sitzen. Wenn eine Fliege auf deiner Nase sitzt, du tust nichts. Wenn dein Geist dich erinnert, dass du etwas vergessen hast, du bleibst sitzen und tust nichts. So löst du dich von Reizreaktionsketten.

 

Wenn etwas Schlimmes wäre, musst du deine Meditation unterbrechen. Aber im Normalfall bleibst du unbewegt. Er empfiehlt auf die Nasenspitze zu schauen. Du kannst mit geschlossenen oder mit offenen Augen meditieren.

 

Tratak

Mit offenen Augen zu meditieren, nennt sich Tratak. Du kannst Tratak praktizieren und auf Nasenspitze schauen, oder zwischen den Augenbrauen, das erhebt den Geist. Tratak auf eine Kerze führt zu Lichterfahrungen. Du kannst Tratak üben und auf das Bild eines Meisters schauen, verbinde dich mit deinem Meister. Schaue nicht umher.

 

Kommentar zur Bhagavad Gita 6. Kapitel 14 Vers

„Frohgemut, Furchtlos, fest im Gelübde des Brahmachari, mit beherrschtem Geist, die Gedanken auf mich gerichtet, mit ausgewogenen Geist, sitze er und mache mich zu seinem höchsten Ziel“.

 

Krishna identifiziert sich hier mit dem Göttlichen. Wenn du dich hinsetzt für die Meditation, sei frohgemut, fröhlich (shvanta =ruhig und friedlich).

 

Furchtlos

Während der Meditation wird jetzt nichts im Äußeren passieren. Du kannst ruhig meditieren. Hab keine Angst vor Reinigungserfahrungen und Meditationserfahrungen, sei mutig.

 

Brahmachari

Fest im Gelübde, heißt hier, ausgerichtet auf Brahman. Brahmachari vrati, das soll nicht heißen, dass du jetzt, wenn du meditierst, zum Novizen wirst. Brahmachari hat viele verschiedene Bedeutungen. Hier meint er, fest im Vorsatz, ich will Achara, Verhalten üben, um zu Brahman zu kommen.

Du sagst jetzt, Ruhe des Geistes, mutig was jetzt kommen mag in der Meditation und ich möchte das tun, was zu tun ist, um zu Brahman zu kommen. Beherrscht im Geist, ich möchte den Geist beherrschen in der Meditation, ich will den Geist auf Gott richten mit einem ausgewogenen Geist. Ich will Gott zum höchsten Ziel machen.

 

Das ist wie der Pratyahara Zustand der Meditation. Du setzt dich erst hin (Asana). Du beherrscht deinen Atem (Pranayama). Du machst dir bewusst, worum geht es in der Meditation (Pratyahara).

 

Kommentar zur Bhagavad Gita 6. Kapitel 15 Vers

„Wenn der Yogi seinen Geist auf diese Weise stets ausgeglichen hält und den Geist beherrscht, erreicht er den Frieden, der in mir liegt und in Befreiung gipfelt“.

 

Meditiere jeden Tag. Suche dir eine Meditationstechnik aus, übe mit dieser. Dann wirst du immer mehr zum Frieden kommen und irgendwann Befreiung erlangen. Überlege wie meditierst du und könntest du einige Empfehlungen von Krishna integrieren.

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

Weitere Informationen unter www.yoga-vidya.de

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