Kommentar zum 34. Vers im Kapitel des Yoga Sutra von Patanjali

  1. प्रच्छदनय णवधायिाभ्या ं वा प्रािस्य ॥ ३४॥

prachchhardanavidharanabhyan va prannasya

Angenommen du bist in einem Gemütszustand, der dir nicht liegt. Angenommen du hast Hindernisse auf deinem Weg und es fällt dir schwer diese zu überwinden. Wann kannst du da tun?

Patanjali erwähnt ab Vers 32 des 1. Kapitels, verschiedene Methoden und Weisen, wie du Hindernisse überwinden kannst. Wie du aus negativen Gemütszuständen heraus kommen kannst. Wie du aus Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit, innerer Unruhe, Ängstlichkeit, Verärgerung, Verzweiflung usw. heraus kommen kannst.

Patanjali empfiehlt hier Pranayama. Die Überwindung aller Hindernisse, aller Negativität wird durch das Ausstoßen und das Zurückhalten des Atems erreicht.

Wird auch durch Prannasya, durch beherrschen der Lebensenergie erreicht.

 

Gemütszustand und Prana Zustand hängen zusammen. Chakra und Gemütszustand hängen zusammen. Wenn du wenig Prana hast, dann bist du eher antriebslos und niedergeschlagen. Ist dein Prana unruhig, dann bist du auch geistig unruhig. Die Psyche ist unruhig, das kann zu Ängstlichkeit führen und Zweifeln.

Ist dein Prana unruhig und trotzdem stark, dann ist es Reizbarkeit und Ärger. Ist dein Prana grobstofflich, dann machst du dir Gedanken um die physischen Dinge. Ist dein Prana ruhig und stark, dann fühlst du dich ruhig und stark.

Ist dein Prana subtil dann fällt es leicht, das Göttliche hinter allem zu sehen. Anstatt über deine Psyche nachzudenken, kannst du einfach dein Prana erheben. Das ist das ganze Konzept der Hatha Yoga Pradipika.

Hatha Yoga Pradipika

Svatmarama der Autor der Hatha Yoga Pradipika sagt an mehreren Stellen, insbesondere im 2. Kapitel zu Anfang, das Prana und Geist eng zusammen hängen. Ist das Prana stark und subtil, wird der Geist ruhig und fest. Ist der Geist unruhig, wird er zügig beherrscht, wenn das Prana beherrscht wird. Es ist hilfreich, wenn du merkst du bist in einen negativen Gemütszustand, erhöhe deine spirituellen Praktiken.

Anstatt über deine Zweifel nachzudenken und Gründe zu suchen, warum es dir schlecht geht. Erhöhe einfach das Prana. Wenn du z.B. niedergeschlagen bist, dann zwinge dich Asanas und Pranayama zu machen. Du findest Videos zum Kapalabhati und Wechselatmung auf www.yoga-vidya.de. Gerade wenn du niedergeschlagen bist, fällt es dir schwer, es allein zu machen. Lass dich einfach zu Pranayama führen. Oder gehe in eine Yoga Stunde.

Du kennst das vielleicht. Es geht dir schlecht und am Abend ist eine Yoga Stunde, dann geht es dir danach besser. Egal was am Tag gewesen ist. Deine Kollegen mögen fies gewesen sein, dein Chef mag dich geschimpft haben, Kunden mögen sich ungerechtfertigt beschwert haben,  etwas ist verworfen wurden was du länger vorbereitet hast, oder etwas ist verloren gegangen. Egal was gewesen ist, nach einer Yoga Stunde geht es dir gut. Praktiziere Asanas und Pranayama. Ist das Prana hoch, wird der Gemütszustand auch erhaben sein und leicht.

Anstatt in deiner Negativität zu schwelgen, sich zu suhlen, erhebe dich aus dem Schlamm heraus. Angenommen du bist im Schlamm. Da kannst du überlegen wie schlimm ist der Morast und wie bin ich hineingeraten. Geh einfach aus dem Morast heraus, indem du nach dem Licht strebst. Die einfachste Weise ist, übe Pranayama. Pranayama hat den Vorteil, dass es gar nicht so anstrengend ist.

Erhebe dein Prana

 

Erhebe dein Prana, dann erhebst du deinen Gemütszustand. Ein spiritueller Aspirant der auf dem Weg ist, wird manchmal Situationen haben, wo er etwas weniger übt. Sei es aus eigener Nachlässigkeit oder weil die karmische Situation so ist. Wenn man weniger übt, sinkt das Prana. Sinkt das Prana gibt es auch wieder negative Gemütszustände.

Anstatt dich über die negativen Gemütszustände zu sorgen, praktiziere mehr erhebe den Geist. Wenn du merkst dass du kurz vor Erschöpfung, oder einen Burnout bist, gehe in einen Ashram für eine Woche. Praktiziere in einer spirituellen Umgebung, jeden Tag Asanas, Pranayama, Satsang, Meditation. Nach einer Woche sieht die Welt anders aus.

Erhebe dein Prana, dann geht es dir besser, du wirst schönere Gemütszustände haben und die negativen Hindernisse werden überwunden  werden.

Atemübungsanleitungen findest du auf unseren Internetseiten  www.yoga-vidya.de

Gib ins Suchfeld ein „Pranayama Anleitung“ oder auch „Yoga Stunde Video“.

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

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