- दु्खदौभनय स्याङ्गभजे मत्वश्वासप्रश्वासा णवऺऩे सहबवु ् ॥ ३१॥
duhkhadaurmanasyanggamejayatvashvasaprashvaa
vikshepasahabhuvah
Woran erkennst du, dass dein Geist in Vikshepa, in der Unruhe ist?
Wie kannst du mit der Unruhe des Geistes umgehen, wie kannst du sie überwinden?
Patanjali schreibt:
- Schmerz
- Depression
- Nervosität
- Unregelmäßige Atmung
Sind Symptome eines zerstreuten Geisteszustandes.
Sahabhuvah sind Begleiterscheinungen und Symptome.
Vikshepa heißt Zerstreuung des Geistes.
Im vorherigen Vers hat Patanjali gesprochen über die verschiedenen Hindernisse auf den spirituellen Weg und er hat als letztes genannt Vikshepa, die Unruhe des Geistes, die Zerstreuung.
Woran erkennst du, dass dein Geist unruhig und zerstreut ist?
Man könnte denken, das ist offensichtlich. Der Mensch hat verschiedenste Pflichten und Aufgaben. Manchmal folgst du Zerstreuungen und Ablenkungen. Diese gilt es zu erkennen und zu überwinden.
Hier sagt er Duhkha, Schmerz und Leiden. Wenn du leidest, liegt es nicht so sehr daran das andere böse zu dir sind, das du körperliche Schmerzen hast, das du nicht bekommst was du brauchst, auch nicht, das du irgendwo Mangel hast. Ich gehe davon aus, das du ein Dach über dem Kopf hast und das du ausreichend zu essen hast.
Wenn du ein Dach über dem Kopf hast und ausreichend zu essen hast, ist der Rest Duhkha, eigentlich geistig. Anstatt über andere zu schimpfen und dich zu beklagen über die Situation, Duhkha, das Leiden hängt an deinem eigenen Geist. Du findest Menschen, die in einer ähnlichen Situation wie du und trotzdem glücklich sind.
Vielleicht hattest du auch schon ähnliche Situationen, wo du glücklich warst. So sei dir bewusst, Schmerz und Leiden, liegt an dir, deinen Geisteszustand und nicht an der äußeren Situation. Das ist wichtig, wenn du weißt, es ist vikshepasahabhuvah, ein Symptom. Dann ist es nicht mehr so schlimm.
Wenn du denkst, es ist ganz schlimm, da komm ich nie mehr heraus, es wird immer schlimmer werden. Das führt zur Verzweiflung. Wenn du weißt, der Grund, weshalb ich leide, ist mein eigener Gemütszustand. Dann weißt du, du musst nur den Gemütszustand ändern.
Selbst Krankheiten müssen nicht zum Leiden führen. Selbst Schmerz muss nicht zum Leiden führen. Schmerz ist eine Sache, Leiden eine andere. Ich kenne Menschen, die physische Schmerzen haben. Wenn der physische Schmerz im Vordergrund steht, ist es auch ein gewisses Leiden. Es ist gut sich vom Leiden zu lösen. Sei dir bewusst, Duhkha ist nur ein Symptom der Zerstreuung des Geistes.
Daurmanasya ist Traurigkeit, deprimierter Gemütszustand.
Manas ist Geist und ist ein Gemütszustand
Daur steht hier für Traurigkeit, deprimiert.
Wenn du traurig, deprimiert bist, dann ist das auch ein Symptom für einen zerstreuten Geist.
Die Traurigkeit ist nicht wegen der äußeren Umstände und ist auch nicht etwas was dauerhaft ist.
Yogis sagen Anandoham. In der Tiefe meines Wesens bin ich Freude. In der Tiefe meines Wesens bin ich Glück. Die Depressivität oder Niedergeschlagenheit, die du vielleicht erfährst, ist nicht deine wahre Natur, sie ist auch nicht dauerhaft. Sie ist nur ein zerstreuter Geist. In dem Moment wo du wieder in der Tiefe deines Wesens bist, in dem Moment wo du wieder ganz bei dir bist, ist es plötzlich wie weggeblasen. Vielleicht brauchst du nur ein paar Praktiken machen, dann geht es dir gut.
Oder geh in ein Yoga Zentrum mach eine Yoga Stunde mit, danach geht es dir gut. Daran siehst du, die Traurigkeit und das Leiden kann schnell verschwinden. Du musst nur deinen Gemütszustand ändern.
Anggamejayatva heißt Erschütterung des Körpers und Nervosität.
Der Körper kann unruhig sein und das kann auch ein Zeichen sein für Vikshepa. Es kann sein, das du den Körper nicht ruhig halten kannst.
Anggamejayatva kann auch heißen Verspannungen
Angga heißt Teile.
Meyaya heißt verspannt, erschüttert, unruhig
Tva heißt dieser Zustand
Es ist auch wieder ein Zustand, der aus der Zerstreuung kommt.
Auch körperliche Verspannungen kommen vom Geist her. Du kannst auch körperliche Verspannungen auflösen durch Asanas und Tiefenentspannung. Dann wird der Geist wieder ruhig.
Probleme des Körpers haben auch etwas mit dem Geist zu tun.
Vasaprashvasa heißt unregelmäßige Atmung.
Vasa heißt Einatmung
Prashvasa heißt Ausatmung
Weil es mit Vikshepa zu tun hat, steht es für unruhige Ein- und Ausatmung.
Du könntest auch deine Atmung beobachten, wenn es dir nicht so gut geht, du mit Hindernissen konfrontiert wirst, dann wird auch die Atmung unruhig. Mache die Atmung wieder ruhig, dann geht es dir wieder besser.
Beobachte die Atmung, mache dir bewusst, dein Geist ist in Vikshepa und beobachte die Atmung weiter. Du wirst feststellen ist der Geist nicht mehr in Vikshepa. Dann gehe tiefer in dein wahres Selbst, dort erfährst du Freude.
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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.
Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.
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