Welche Hindernisse gibt es auf dem spirituellen Weg? Wie erkennst du dass da ein Hindernis ist? Wie kannst du diese Hindernisse überwinden?

 

Kommentare zum Vers 30 Kapitel 1 in der Yoga Sutra von Patanjali

  1. व्याणधस्त्यानसंशमप्रभादारस्याणवयणतभ्राणन्तदशनय ारब्धबणू भक -

त्वानवणस्थतत्वाणन णचत्तणवऺऩे ास्तऽे न्तयामा् ॥ ३०॥

vyadhistyanasanshayapramadalasyaviratibhrantidar

shanalabdhabhumikatvanavasthitatvani

chittavikshepastentarayah

 

Die Hindernisse für die Verwirklichung sind:

  • Krankheit
  • Geistige Trägheit
  • Zweifel
  • Gleichgültigkeit
  • Faulheit
  • Verlangen nach Vergnügen
  • Täuschung
  • Unfähigkeit zur Konzentration
  • Ruhelosigkeit des Geistes durch Ablenkungen

Er spricht über die Hindernisse und es ist gut diese zu erkennen. Es hilft dir, wenn du dir bewusst machst. Gerade habe ich eines der Hindernisse. Sag dir nicht, mir geht es so schlecht, oder es ist alles so schlimm oder du bist begeistert von etwas, was nicht zum spirituellen Weg gehört usw.

Es ist gut, wenn du die Hindernisse klassifizierst und weißt, da ist gerade ein Hindernis. Wenn du das weißt, weißt du auch es gilt ein Hindernis zu überwinden.

Es ist hilfreich z.B. auf dem Fußgängerweg ist ein Hindernis. Du wirst dann nicht verzweifelt sein und wieder zurückgehen, du musst auch nicht schimpfen darüber. Du kannst schauen, wie du über das Hindernis darüber kletterst, rechts oder links vorbei gehst, einen Umweg nimmst, oder das Hindernis zur Seite räumst. Es ist einfach ein Hindernis, es ist nicht weiter tragisch. Der spirituelle Weg ist manchmal auch wie ein Hindernislauf.

Krankheit als Hindernis

Krankheit heißt vyadhi. Krankheit ist aus verschiedenen Gründen ein Hindernis auf dem spirituellen Weg. Zum einen denken viele Menschen, wenn sie Yoga üben und wenn sie alles richtig machen, dürfte es keine Krankheit geben. Oft führt Krankheit dazu, dass Menschen in ihrem Glauben erschüttert sind. Es gibt den spirituellen Aberglaube, der meint, dass ein spiritueller Aspirant, wenn er alles richtig macht, nie krank werden würde.

 

Schau dir die großen Gottverwirklichten an. Der Franziskus war gottverwirklicht, ist Anfang 40 gestorben.

Er war sogar zum Schluss eine Art Pflegefall. Oder Theresa  von Lisieux die große Mystikerin im 20. Jh.

Sie ist in ihren 20igern gestorben, nach einigen Jahren schwerster Erkrankung.

 

Es gibt auch solche die sehr alt geworden sind, wie Swami Chidananda, der mit 90 gestorben ist. Er hatte auch die ein oder andere Erkrankung. Was lässt dich denken, dass du als spiritueller Aspirant nie krank wirst? Das ist ein Aberglauben den es auch schon zu Patanjalis Zeiten gab.

Vyadhi Krankheit kann ein Hindernis sein, weil es unser Vertrauen auf unseren spirituellen Weg erschüttert. Vyadhi kann auch ein Hindernis sein, weil es dadurch schwieriger wird zu meditieren.

Wenn du 39 Grad Fieber hast, ist dein Geist nicht mehr klar. Wenn du schwere Schmerzen hast, ist es schwer zu meditieren. Manche Krankheit führt auch dazu, dass du mehr an dich selbst denken musst und dich um den Körper kümmern musst.

Krankheit als Mittel zum Wachsen

 

So kann Krankheit ein Hindernis sein. Du kannst Krankheit auch als Mittel um zu wachsen sehen. Wenn du krank bist, hast du mehr Zeit. Vielleicht kannst du nicht zur Arbeit gehen und manches andere ist nicht möglich. Aber du kannst ein Mantra wiederholen, du kannst spirituelle Vorträge anhören. Du kannst über Gott nachdenken.

Du kannst auch überlegen, wie werde ich wieder gesund. Manchmal hilft es, wenn du dir vornimmst, ich muss wieder mehr praktizieren. Manche Krankheiten sind da, damit du beständig praktizierst.

Mir wurde als Jugendlicher diagnostiziert, dass ich eine Form von Rückenbeschwerden, Bandscheibenbeschwerden, die scheuermannsche Krankheit und das ich Zeit meines Lebens Rückenschmerzen haben müsste. Ich hatte auch als Jugendlicher regelmäßig Rückenschmerzen.

Seitdem ich mit Asanas begonnen hatte, hatte ich diese nicht mehr. Aber ich muss jeden Tag Asanas üben. Das ist das großartige, angenommen ich würde keine Asanas üben, dann hätte ich Schmerzen. Und so ist diese Krankheit eine Hilfe, dass ich regelmäßig dabei bleibe.

Es gibt Menschen, die haben von Natur aus eher ein melancholisches Temperament. Sie wissen, wenn sie kein Pranayama üben, dann führt das dazu, dass sie in die Niedergeschlagenheit hinein rutschen. So können sie dankbar sein, ich habe das, ich muss täglich Pranayama üben.

So können Krankheiten, oder Neigungen heißen, du musst regelmäßig praktizieren und du musst eine gesunde Ernährung üben.

Stumpfsinn als Hindernis

 

Zweites Hindernis ist styana. Es wird übersetzt als Stumpfsinn, geistige Trägheit, Steifheit und Rigidität. Swami Sivananda beschreibt auch, das Vorurteile und vorgefasste Meinung ein großes Hindernis sind.

Darüber ging es in einem Vortrag „Der Geist des Aspiranten“. Aspiranten denken, so müsste ein Aspirant sein, ein Lehrer sich verhalten, so müsste der spirituelle Fortschritt sein. Sei nicht so rigide, sondern sei bereit zu lernen, habe eine geistige Offenheit. Sei neugierig, sei bereit zu lernen, stimme dich auf andere ein. Wenn du z.B. eine Krankheit hast, sei nicht rigide, dann musst du die Praxis anders machen.

Es gibt nicht nur Alles oder Nichts, sondern es gibt auch Anderes. Angenommen du hattest einen Unfall und du kannst den rechten Arm nicht richtig bewegen.  Dann heißt das nicht, dass du keine Asanas machst. Vielleicht verzichtest du auf den Sonnengruß. Vielleicht machst du den einarmigen Sonnengruß, gibt es auch. Der Schulterstand, der Fisch, Vorwärtsbeuge, Variationen von Kobra, Kapalabhati und Wechselatmung und zur Meditation gehen. Der größte Teil geht. Sei nicht starr, nur weil du dein Handgelenk nicht bewegen kannst und denkst du könntest keine Asanas und Pranayama machen.

Oder wenn du eine Erkältung hast, heißt das nicht dass du gar nichts machen kannst. Bei einer Erkältung mit Fieber wirst du keine Asanas machen. Aber du kannst dich hinsetzten für die Meditation und du kannst vielleicht kein Kapalabhati üben aber du  kannst bewusst atmen. Du kannst die Tiefenentspannung machen, du kannst ein Mantra wiederholen.

Angenommen, du bist eine Mutter, die gerade ihr Kind geboren hat. Vielleicht wirst du nicht mehr ganz durchschlafen können. Vielleicht wirst du nicht mehr lange meditieren, Asanas, Pranayama üben können. Es gibt Babys die schlafen, aber es gibt auch Babys, die sich, wenn die Mutter sich bewegt, anfangen zu schreien. Dann wirst du in kürzeren Intervallen praktizieren.

Swami Sivananda hat gerne gesagt “Adapt Adjust Accomodate“

Stimme dich ein, passe dich an die unterschiedlichen Situationen an, lerne auf andere Menschen einzugehen. Schimpfe nicht über andere Yogalehrende und Yogaübende und Yoga Schulungen im Ashram. Wenn es grundsätzlich ethisch zugeht, dann beschwere dich nicht zu sehr, sei nicht rigide,  wachse über styana heraus.

Drittes Hindernis sanshaya, Zweifeln oder auch zögern. Zweifel zählt zu den wichtigen Hindernissen.

Es gibt verschiedene Zweifel:

  1. Den Zweifel gibt es überhaupt die Gottverwirklichung?
  2. Kann ich überhaupt die Gottverwirklichung erreichen?
  3. Der Weg den ich gehe, ist es der richtige Weg zur Gottverwirklichung?
  4. Derjenige der mich anleitet, ist er der Richtige?
  5. Mach ich es gerade richtig?
  6. Ist jetzt der richtige Zeitpunkt? Usw.

So gibt es viele Hauptzweifel. Wie gehst du um, mit solchen Zweifeln mit Sanshaya? Denke erst einmal gründlich nach. Lies die Lebensgeschichten großer Heiliger und Weißer. Lies wie sie waren und dann weißt du, ja es gibt die Gottverwirklichung.

So viele Heilige und Weiße haben die Gottverwirklichung erreicht und sie haben auch gesagt: „Auch du kannst sie erreichen“. Habe Vertrauen, Gottverwirklichung gibt es und du kannst sie erreichen.

Dann frage dich, ist der Weg, den ich gehe, der Richtige? Wenn in der Tradition solche, die die Verwirklichung erreicht haben und die Menschen in der Tradition sich bemühen ein ethisches Leben zu führen, dann sei dir bewusst, es ist ein guter Weg. Dann gehe den Weg. Wenn Zweifel aufkommen, folge nicht den Zweifeln jedes Mal von Neuem. Gehe einmal tief in dich, beurteile tief und dann fasse ein Entschluss. Du kannst auch einen temporären Entschluss fassen. Z.B. Ein Jahr lang, werde ich diesen Yoga Weg gehen.

Vielleicht bist du auch Teil der 2jährigen Yogalehrerausbildung. Sage dir zwei Jahre gehe ich diesen Yoga Weg und ich werde praktizieren. Wenn Zweifel kommen, kannst du sagen: „Danke für die Zweifel, aber ich habe mich entschlossen, ich werde weitergehen“.

Gehe nicht ständig den Zweifeln nach. Auch wenn du dich für etwas entschlossen hast. Vielleicht hast du dich entschlossen, einen Monat ohne Zucker zu leben. Dann sagt der Geist, ein Stück Schokolade oder ein Eis. Sage zum Geist, ich habe mich entschlossen, ich bleibe dabei.

Pramada heißt Achtlosigkeit, Nachlässigkeit, Gleichgültigkeit.

 

Das heißt du praktizierst ohne Intensität. Du machst es irgendwie. Vielleicht setzt du dich hin für die Meditation, aber irgendwo nicht mit großem Engagement. Vielleicht machst du ein paar Asanas aber denkst an was ganz anderes. Es ist eines der großen Hindernisse. Mach es umgekehrt, mache das was du machst mit Konzentration und Bewusstheit.

Das nächste ist Alasya heißt Faulheit und Trägheit.

Das Gegenteil von Alasya ist mit Intensität. Übe die spirituellen Praktiken, übe sie in jedem Fall. Sage nicht ich werde morgen Asanas üben, übermorgen ist immer noch gut für die Meditation, werde nicht träge, werde nicht faul.

Wenn du morgens aufwachst, dann fange an mit Meditation. Nicht noch länger im Bett bleiben, mache Asanas und Pranayama. Nicht als erstes Tee trinken und Facebook checken und nicht gleich umfangreiche Partnergespräche führen. Mache gleich Asanas und Pranayama. Wachse über Alasya hinaus.

Avirati ist haften an Dingen auch Gier und Verlangen

Der Geist will alles Mögliche, er giert nach etwas. Gehe nicht jeder Gier hinterher. Beherrsche deinen Geist, mache dir bewusst, der Geist will alles mögliche. Aber du musst nicht jedem Wunsch nachgehen. Wenn du alle möglichen Wünsche hast, zieht dich der Geist irgendwo weg.

Manchmal musst du sagen: „Danke lieber Geist, das du mir diesen Wunsch gibst, aber nein danke“. Atha Yoga: Jetzt praktiziere ich Yoga.

Bhranti ist Irrtum, eigentlich Bhrantidarshana. Irrtümlicher Ansicht

Sei dir bewusst du unterliegst immer wieder dem Irrtum. In den ersten Versen hat Patanjali davon gesprochen, welche Kriterien es gibt, für korrektes Wissen und Inkorrektes Wissen. Sei dir bewusst, manchmal unterliegst du Bhrantidarshana, irrtümliche Ansichten. Auch irrtümliche Weltanschauung, darshana kann Ansicht aber auch Weltanschauung sein.

Manchmal musst du feststellen, du bastelst dir deine eigene Weltansicht zusammen, die nichts mit spirituellen Prinzipien zu tun hat. Es gibt auch die westliche Psychologie, es gibt Menschen die alles mögliche behaupten. Es gibt Schriftsteller und spirituelle Modeströmungen. Das kann alles Bhrantidarshana sein. Die Autorität sind die Selbstverwirklichten und die gottverwirklichten Meister. Die Autorität sind die großen Schriften.

Sei dir bewusst, es gibt manchmal Pseudolehrer, die manchmal etwas ganz anderes lehren und die dich in Bhrantidarshana führen können. Sei dir bewusst, dass du dir selbst irrtümliche Ansichten zulegst. Ab und zu hinterfrage dich selbst und überlege, ist das, was ich denke, wirklich das, was den spirituellen Prinzipien entspricht.

Alabdhabhumikatva heißt das Nichterreichen einer Stufe, Unfähigkeit einen Halt zu finden, Unfähigkeit zur Konzentration

 

Manche Menschen auf den spirituellen Weg, haben es schwerer den Geist zu konzentrieren. Es gibt manche Menschen, die kommen bei der Meditation zügig hinein. Diese können nicht verstehen, dass es anderen so schwer fällt. Es scheint tatsächlich eine Begabung zu sein.

Ich kenne Aspiranten, die auch nach Jahren spiritueller Praxis sagen, die Meditation ist das Allerschwerste. Sie können im Kirtan Mantras singen, sich mit Gott verbinden, sie haben hohes Engagement im Uneigennützigem Dienen, eine hohe Disziplin für Asana und Pranayama, auch eine Fähigkeit den Geist zu beherrschen und die yogischen Prinzipien umzusetzen. Aber der Geist in der Meditation mag nicht. Das kann Menschen schwer belasten.

Was kannst du dann tun. Ich möchte verweisen auf andere Vorträge die ich gegeben habe, über Meditationen, Tipps zur Meditation. Manchmal gilt es durchzuhalten. Manchmal dauert es eine Weile und sich dies bewusst zu machen.

Erfahrung einer Aspirantin

Bei meiner ersten 2jährigen Yogalehrerausbildung gab es eine Aspirantin, die mich ein bis zwei Monate gefragt hat, was kann ich tun, um besser zu meditieren. Dann hatte sie plötzlich Kundalini Erweckungserfahrung. Jetzt war nicht mehr die Frage, wie kann ich meditieren, sondern wie komme ich wieder zurück zum normalen Bewusstsein. Tiefste Meditationserlebnisse, Gottes Erfahrung, das kann alles kommen, daher sei geduldig.

Wenn du jemand bist, der zu Anfang der Praxis Phasen von tiefer Meditation hatte, aber jetzt fällt es dir schwer, dich zu konzentrieren, der Geist wandert. Zum einen wie könntest du deine Meditation tiefer machen und intensivieren. Dazu kannst du andere fragen, oder Videos und Vorträge lesen über Meditation, oder in meinem Buch: „Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von heute“.

Im Kommentar zum 30. Vers. habe ich einiges geschrieben, was du machen kannst, um deine Meditation zu vertiefen. Manchmal brauchst du Geduld und Durchhaltevermögen. Du bekommst dann auch Mitgefühl zu anderen.

Anavasthitatvani heißt Unstetigkeit und Unbeständigkeit.

Das heißt du brauchst eine Regelmäßigkeit der Praxis. Es reicht nicht aus, ab und zu zu praktizieren. Swami Sivananda schreibt gern von seinen langjährigen Schülern. Er sagt immer wieder ist es ihm geschehen, dass Menschen sagen, dass sie immer noch nicht Gott verwirklicht haben. Wenn er sie dann gefragt hat, warst du wirklich regelmäßig in Praxis, die letzten Jahre. Dann kommt oft die Antwort, nein.

Meditiere wirklich täglich, übe deine spirituellen Praktiken täglich. Mache deine Asanas und Pranayama täglich. Halte dich an die Ernährungsratschläge täglich. Jeden Tag bemühe dich, spirituelle zu praktizieren und an deinem Geist zu arbeiten.

Du kannst alles mögliche integrieren, das Yoga Vidya System ist ein integrierendes System. Du kannst Meditation, du kannst andere Yoga Stile, du kannst auch taoistische Atemübungen integrieren. Du kannst schamanistische Spiritualität integrieren. Du kannst Hari Krishna Mantras, du kannst die Mantra Meditation integrieren usw.

Pass auf, dass es nicht zu einer Unstetigkeit und Unbeständigkeit wird. Nicht dass es zur Vata Störung kommt und du deswegen nicht voran schreitest, es braucht eine Regelmäßigkeit, es braucht ein Hauptpraxis, durch die du immer tiefer gehst. Es gibt eine schöne Analogie zum Graben nach Wasser. Angenommen du bist da, wo kein Wasser ist, da musst du einen Brunnen graben. Wenn du ständig an einer anderen Stelle gräbst, wirst du nie zu Wasser kommen. Irgendwo musst du dich entscheiden, hier grabe ich nach Wasser und dann gehst du immer tiefer. Dann findest du Wasser und hast dauerhaft etwas zu trinken. So ähnlich, gehe tiefer, werde nicht zu ruhelos.

Vikshepa

 

Vikshepa ist Zerstreuung und Unruhe. Vikshepa ist zum einen der Geist ist ruhelos. Vikshepa heißt auch verschiedene Zerstreuungen die die Welt dir gibt.

 

Du könntest denken,  das muss ich noch machen. Vielleicht bietet dir jemand an, die Wohnung zu wechseln und es ist bisschen günstiger als vorher. Prompt ziehst du um. Ein Umzug ist aber nicht nur ein Umzug. Du musst die alte Wohnung renovieren, du musst in die neue einziehen usw. Das sind 1,2,3 Wochen wo du in deinen spirituellen Praktiken vielleicht nachlässiger wirst.

Dann sagt dir jemand, du brauchst ein schöneres Auto. Prompt musst du mehr Überstunden machen, du bist beschäftigt nach einen neuen Auto zu schauen. Danach kaufst du dir das Auto und stellst fest, es war vielleicht doch nicht das richtige. Du verkaufst es wieder  und nimmst ein anderes. So viel Zeit verschwendet.

Du siehst der Putz ist nicht mehr richtig und schon willst du das ganze Haus renovieren. Dein ganzer Urlaub ist mit Renovierung verschwendet. Du musst nicht renovieren, wenn ein Problem ist, das kann einfach nur Ablenkung sein. So viel weiter kommst du auf dem spirituellen Weg, wenn du stattdessen praktizierst.

Letztlich gilt Shaucha, Reinheit.

 

Schau das du nicht so viel machst, was dich vom spirituellen Weg abhält. Überlege immer wieder, wie viel Zerstreuung gibt dir dein Geist. Heutzutage in der Yoga Bewegung scheinen wir so viel im Internet unterwegs zu sein. Es gibt auch positives, aber es gibt welche die sich über alles mögliche aufregen, Kommentare schreiben… So viel Vikshepa, soviel überflüssige Ablenkung.

Spiritueller Weg, Selbstverwirklichung das ist wichtig. Manches andere ist auch wichtig. Aber schau das du deinen spirituellen Weg, zu deinem Hauptziel machst. Dich nicht zu sehr ablenken lässt durch Nebensachen. Auch Ernährung kann Ablenkung sein. Es gibt Menschen, für den ist die Religion nur noch die Ernährung. Was esse ich und was esse ich nicht.

Es gibt Menschen, die das aus gesundheitlichen Gründen machen, aber es gibt manche die das zu ihrem Lebensinhalt machen. Es ist gut konsequent zu sein und ich bin konsequenter Veganer. Ich bin konsequent, dass ich Nahrung aus biologischem Anbau zu mir nehme, dass ich die Sattva Regeln lebe und dass ich vollwertig lebe. Beim Vegan bin ich konsequent, beim anderen weitest gehend.

Aber ich werde jetzt nicht ständig überlegen, ist das jetzt genau das richtige und welche Studie zeigt jetzt irgendetwas. Man kann sich ablenken lassen, dadurch. Wenn du gesund bist, beschäftige dich nicht zu viel mit der Ernährung. Finde eine Ernährungsphilosophie die dir passt, sei konsequent was ethisch ist. Dann konzentriere dich auf den spirituellen Weg.

Du kannst überlegen, welchen Hindernissen unterliegst du gerade jetzt. Wie gehst du mit Krankheit um. Hast du irgendwo Starrheit, überwinde sie. Fällst du Zweifel zum Opfer, denke tief darüber nach und dann triff eine Entscheidung, bei der du bleibst.

Bist du irgendwo achtlos und nachlässig. Gehe wieder mit Intensität heran. Bist du irgendwie träge und faul geworden. Praktiziere intensiver. Wo hast du Verlangen nach Vergnügen und Ablenkungen. Richte deinen Geist auf das aus, worum es geht.

Hast du vielleicht täuschende oder irrtümliche Ansichten. Lässt du dich durch die mangelnde Tiefe der Meditation beeinflussen. Denke nach über das Ziel des Lebens. Patanjali gibt in den nächsten Versen einige Tipps, wie du weitermachen kannst.

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

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