Yoga ist Ausdruck des für uns abstrakten Seins im Körperlichen, Seelischen und Geistigen. Nicht wir machen Yoga, sondern Yoga lenkt uns sanft, wie der Atem uns atmet und wie das Göttliche uns lebt. Yoga ist das verborgene Gesetz des Lebens und durchwebt unser Denken, Fühlen und Handeln, ob es uns bewusst ist oder nicht. Es gibt kein abgleiten vom Weg. Es gibt nur eine gewisse Blindheit. Wir sehen nicht den göttlichen Schoß, in dem wir in Wahrheit stets geborgen ruhen. Yoga macht uns allmählich sehend. Es ist wie das Keimen eines Samens in der Erde, wie das langsame nach oben streben ans Licht, das Bilden einer zarten Knospe, die sich vielleicht unter Schmerzen aus der Umhüllung drängt. Sie will aufblühen mit aller Macht. Und auch wir wollen zu Menschenblüten werden nach dem unendlich langen Winterschlaf.
Yoga kämpft nicht für oder gegen etwas. Yoga ruht schlicht in seiner Wirklichkeit und transformiert. Die Götter sind Archetypen, du wirst ihnen in dir selbst begegnen und Wesentliches durch sie lernen. Die Akashachronik ist wie ein unsichtbares zweites Universum deckungsgleich in diesen sichtbaren Kosmos hineingeplant. In jedem ihrer Myriaden Funken öffnet sich nach innen ein neuer unendlicher Raum, aus dem das tiefe Schweigen Gottes ehern tönt. Ein unbeschreibliches Lied, das dir alle Antworten gibt, nach denen du je suchtest, das dich mit Schönheit sättigt und mit dem Nektar der Seligkeit stillt. Weil Yoga nichts tut und nicht beteiligt ist, ist es die Kraft, die alles erschafft, bewahrt und wandelt. Dies im Yoga zu ergründen, ist der Sinn unser Geburten und Tode, die solange Traumtore bleiben, wie das Licht des Yoga uns noch als sehr fern erscheint. Das feine Element, aus dem wir bestehen haben wir in einen groben Mantel gehüllt. Yoga ist aber Nacktheit. - Und doch selbst das Spiel mit Schleiern. - Einzig das gilt es zu verstehen.
- Bhajan Noam -
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