Wie funktioniert das Meditieren? Was passiert in der Meditation? Was heißt meditieren überhaupt? Was macht man beim Meditieren und wie geht das Meditieren?
Das sind Fragen, die mir gestellt wurden und auf die ich heute eingehen möchte. Auch möchte ich dir ein paar Tipps geben.
Zunächst also die Frage: Wie funktioniert das Meditieren? Zuerst setzt du dich ruhig hin. Im Yoga nennen wir das Asana, eine Sitzhaltung. Du machst den Körper gerade, entspannst die Schultern, den Nacken und das Gesicht. Dann bittest du Körper und Geist für eine gewisse Zeit lang ruhig und entspannt zu sein. Es gibt verschiedene Möglichkeiten dich hinzusetzen. Du kannst kreuzbeinig sitzen, kniend sitzen oder auf einem Stuhl sitzen. Was passiert dann als nächstes? Als nächstes atmest du ein paar mal tief mit dem Bauch ein und aus. Im Yoga heißt das Pranayama. Du aktivierst durch das tiefe atmen deine Lebensenergie. Der nächste Schritt ist Pratyahara, d.h. du machst etwas, um deinen Geist in eine meditative Stimmung zu bringen. Du kannst eine Affirmation wiederholen oder Gedanken des Wohlwollens, z.B.: Möge es allen Menschen gut gehen. Oder auch: Ich möchte meditieren, um zu innerer Ruhe zu kommen und um anderen Menschen Gutes tun zu können. Du kannst auch ein Gebet sprechen oder dir vorstellen, dass Licht in dich hineinströmt. Du erfüllst dich mit Licht und schickst dann dieses Licht zu allen Wesen.
Dann folgt der nächste Schritt, der sich Dharana nennt. Das ist die eigentliche Meditationstechnik. Du kannst ein Mantra wiederholen oder die Atembeobachtungsmeditation machen oder die Lichtmeditation oder eine andere. Dann wartest du ab. Wenn du in die Tiefe der Meditation kommst, wirst du in Meditationszustände wie Dhyana fallen, das ist die tiefe Absorption oder in Samadhi, das ist das Überbewußtsein. Manchmal passiert aber nur, dass du fluktuierst zwischen der Wiederholung des Mantras und den Gedanken, die du vom Tag hast oder was du künftig planst. Da kannst du einfach neugierig sein. Es wird geschehen, was geschehen soll. Wenn dein Geist ein bischen Planung braucht, dann wird er planen. Wenn er etwas reflektieren muß, wird er zusätzlich zum Mantra reflektieren. Wenn du etwas müde bist, wirst du vielleicht müde sein, während du das Mantra wiederholst oder den Atem beobachtest. Was passiert also beim Meditieren? Genau das, was passieren soll.
Es kann geschehen, dass du körperliche Wahrnehmungen hast. Es kann passieren, dass Emotionen hochkommen, dass Bilder hochkommen. Es kann passieren, dass du Energieerfahrungen hast. Es kann passieren, dass du ein tiefes Gefühl von Freude hast oder von Klarheit, Stärke oder Gelassenheit. Jede Meditation ist anders. Und jeder der meditiert, macht in der Meditation eine andere Erfahrung.
Was macht man also in der Meditation? Man setzt sich hin. Man atmet, bringt sich in einen meditativen Gemütszustand, übt dann eine Meditationstechnik und wartet ab.
Also, wie geht das mit der Meditation, mit dem Meditieren? So wie ich es beschrieben habe.
Vielleicht ein paar Tipps zum Meditieren. Wenn du meditieren willst, gehe nach Möglichkeit zu einem Meditationskurs oder einem Meditationsseminar oder mache eine Yogaferienwoche bei Yoga Vidya. Gehe irgendwo hin, wo eine gute Schwingung ist, so lernst du es besonders gut. Bei dir Zuhause richte dir, wenn irgend möglich, eine Ecke ein wo du eine Kerze entzünden oder vielleicht ein inspirierendes Bild hinstellen kannst. Oder vielleicht eine Murti, eine Götterfigur oder eine Pflanze. Finde eine Sitzmöglichkeit, vielleicht kreuzbeinig auf einem Kissen oder auch kniend auf einem Kniebänkchen oder auf einem Stuhl. Dann suche eine Meditationstechnik mit der du gut meditieren kannst. Evtl. kannst du auf eine Meditations-CD zurückgreifen. Bei Yoga Vidya haben wir eine CD „Meditation für Anfänger“ oder übe mit einem Internetvideo oder Internetaudio. Auf unseren Internetseiten haben wir z.B. den kostenlosen zehnwöchigen Meditationskurs für Anfänger als Video. So kannst du gut meditieren lernen. Wenn du Fragen hast zur Meditation, wende dich an Menschen, die selbst meditieren. Nach Möglichkeit an solche, die eine Meditationskursleiter-Ausbildung haben. Sie können dir weitere Tipps geben. Der wichtigste Tipp ist: Sei geduldig in der Meditation. Meditation, meditieren hilft dir nach Innen zu gehen und zur Ruhe zu kommen. Sie hilft dir auch, in die Tiefe deines Wesens zu gehen und dich zu öffnen für eine höhere Wirklichkeit.
Oft ist es zu Anfang ein bewusst werden, eine gewisse Gelassenheit gegenüber den äußeren und inneren Prozessen die kommen. Meditieren wird in jedem Fall gut für dich sein. Aber welche Erfahrungen kommen, das ist unterschiedlich. Daher sei ganz offen gegenüber dem, was geschieht.
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