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Ein Bauer trägt einen Sack voll Weizen nach Hause. Er freut sich über das gute Korn. Da begegnet ihm Lord Shiva, verkleidet als Bettler, und bittet den Bauern: «Schenk mir deinen Weizen!» Der Bauer öffnet den Sack und sucht das kleinste Korn heraus und reicht es dem vermeintlichen Bettler. Der verwandelt das kleine Weizenkorn in Gold und gibt es dem Bauern zurück. Da erkennt der Bauer plötzlich, wem er begegnet ist, und ärgert sich, dass er nicht den ganzen Sack voll Weizen geschenkt hat. (Eine indische Geschichte)
Yoga kannst du nicht konsumieren. Meditation ist kein käuflich erwerbbares Gut. Ein universales Gesetz besagt: Du kannst nur das an Energie erhalten, was du an Energie bereit bist zu geben. Und achte auf die Worte: was du bereit bist zu geben. Du bist nicht immer in der Lage dazu, aber wenn du es geben könntest, würdest du nichts zurückhalten. Du magst krank oder schwach sein, du magst dich bedürftig fühlen, dennoch setzt du alles ein, deine Wachheit, deine Präsenz, um zu lernen, um Erfahrung zu sammeln. Und du wirst ein Vielfaches zurückerhalten.
Ein Lehrer kann nur lehren, wenn der Schüler zuhört, wenn er ganz gegenwärtig ist. Je begieriger ein Schüler ist zu lernen, je mehr er an rezeptiver, empfänglicher Energie zeigt, desto mehr kann der Lehrer an produktiver, gebender Energie entgegenbringen.
Egal wie kraftlos du dich fühlst, gehe in keine passive oder leidende Haltung. Arbeite mit der Energie, die vorhanden ist, mag es scheinbar noch so wenig sein. Es geht immer um die Bereitschaft, es geht um Qualität, nicht um Quantität.
Und wenn du jung, gesund und in deiner Kraft bist, geht es um so mehr darum, alle deine Energien zu fokussieren auf das eine Ziel von Wert. Verschwende nicht deine Erdenjahre mit Belanglosigkeiten, gehe den unnennbaren Pfad bedingungslos mit einem Lehrer. Selbst hundert Jahre Yoga machen dich nicht automatisch weise. Aber stille Offenheit, ein wirkliches Zuhören zu Füßen des Lehrers oder Meisters, letztlich unablässige Meditation, viele Jahre des Lernens und Loslassens machen dich weise - mit Gottes Gnade.
- Bhajan Noam -
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