Pranayama ist eine der Hauptpraktiken im Hatha Yoga. Eine vollständige Yoga Sitzung besteht aus: Asanas, die Yoga Stellungen, das sind die ruhig gehaltenen Stellungen, aus dynamischen Übungen, wie Sonnengruß, aus Pranayama - aus Atemübungen und auch der Tiefenentspannung.
Typischerweise beginnt es mit einer kurzen Anfangsentspannung, dann folgt Pranayama, dann folgen die dynamischen Übungen wie Sonnengruß, dann die statisch gehaltenen Asanas und zum Schluss dann Tiefenentspannung eventuell Meditation.
So kann man sagen: Welche Rolle spielt Pranayama? Eine ganz entscheidende. Zu einer klassischen Hatha Yoga Stunde gehört in jedem Fall Pranayama dazu.
In den Hatha Yoga Schriften wird sogar auf Pranayama mehr Wert gelegt, als auf Asanas. Wenn Du zum Beispiel die Hatha Yoga Pradipika nimmst, sie hat vier verschiedene Kapital: Im ersten Kapitel werden die Grundlagen des Hatha Yoga behandelt dann die Yamas und Niyamas, die Ethik des Yoga und die Lebensweise des Yoga und die Asanas. Das zweite Kapitel, das länger ist als das erste, behandelt Pranayama. Das dritte Kapitel behandelt Mudras und Bandhas. Letztlich Übungen, die eng verknüpft sind mit Pranayama. Und das vierte Kapitel geht um Meditation und höhere Bewusstseinsebenen. Daraus kannst Du erkennen: Die meisten Verse der Hatha Yoga Pradipika gehen über Pranayama. Und so ist für die Autoren der Hatha Yoga Schriften Pranayama der wichtigste Bestandteil des Hatha Yoga.
Also, welche Rolle spielt Pranayama im Hatha Yoga? Die Entscheidende. Und selbst, wenn man heutzutage relativ viel Asanas übt und die Zeit des Pranayama etwas geringer ist, als es im klassischen Hatha Yoga war, spielt auch in den Asanas Pranayama eine wichtige Rolle. Bei Yoga Vidya zum Beispiel wird bei den Asanas auch immer der tiefe Bauchatem geübt und Fortgeschrittenere können auch verschiedene Atemübungen auch in der Vorwärtsbeuge, im Drehsitz, im Fisch und so weiter auch üben.
Also – Pranayama, ganz wichtig. Aber warum ist Pranayama so wichtig? Warum hat Pranayama so eine wichtige Rolle? Im Hatha Yoga geht es um Energieregulierung und damit auch die Asanas tief und subtil wirken können braucht es Pranayama. Wenn Du subtile und intensive Wirkungen vom Hatha Yoga haben willst und nicht nur körperlich, sondern auch auf die Energien und auch auf den Geist, dort braucht es Pranayama.
Bei Yoga Vidya fangen wir die Yoga Stunde normalerweise an mit Anfangsentspannung, die Spannung des Tages kann sich lösen, der Übende, die Übende sammelt sich, kommt ins Hier und Jetzt, legt den Leistungsgedanken ab, den Anspruchsgedanken ab und hört auf, nachzudenken was noch kommen wird und nicht kommen wird, spürt den Atem, lässt los. Dann setzt der/die Übende sich auf beginnt mit Pranayama. Natürlich, vorher kann man noch OM sagen und so weiter, aber dann folgt Pranayama – Atemübungen. Und bei den Atemübungen fließt das subtile Prana, die subtile Lebensenergie, der Geist wird klar, die Chakren werden geöffnet und wenn danach die dynamischen Übungen, wie Sonnengruß und die Asanas kommen, spürt der/die Übende die Energien, spürt das Prana, spürt Kraft und kann sich auch mehr in die Asanas hinein begeben. Ist nicht im Leistungsdenken, und trotzdem konzentriert und arbeitet intensiv. Und in der Tiefenentspannung kann dann das Prana sich weit ausdehnen, es kann sich aufspeichern in den Chakras und zum Schluss kann man sich aufsetzen und sich sammeln in der Meditation und geht dann voller Freude und Kraft in den Alltag. Welche Rolle spielt also Pranayama im Hatha Yoga? Eine sehr wichtige, eine sehr entscheidende, macht das Hatha Yoga subtil, machtvoll und stark.
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