Welche Arten von Meditation gibt es?

Es gibt sehr viele Arten von Meditation, es gibt sehr viele Traditionen. Die meisten Religionen haben mystische Traditionen, in denen es Meditation gibt. Ich selbst als Yogalehrer kenne mich mit Yogameditationstechniken aus, habe mich beschäftigt mit buddhistischer Meditation und christlichen Meditationsformen wie z.B. Kontemplation.
Meditationsarten unterscheiden sich nach lenkenden und beobachtenden Meditationen. Die lenkende Meditation will bewusst bestimmte Geistesinhalte hervorrufen, die beobachtende Meditation, im Sanskrit „Sakshi Bhav“, buddhistisch „Vipassana“ genannt, beobachtet das, was beobachtbar, also „da“ ist.
Unter den lenkenden Meditationen, die Bewusstseinshinhalte hervorrufen wollen, gibt es zum Beispiel Mantra Meditation, es gibt Visualisierungsmeditation, und es gibt auch Empfindungsmeditation, wo du Gefühle hervorrufst.
Nehmen wir zunächst die Mantra Meditation, vermutlich die weltweit populärste Meditation. Sie ist vertreten sowohl im Buddhismus, als auch im Hinduismus, im Jainismus, im Sikhismus, bei den Christen, etwa das immerwährende Jesusgebet, und auch in der jüdischen Mystik gibt es Bibelverse oder Namen Gottes, die wiederholt werden. In diesem Sinne ist die Mantra Meditation sehr populär. Dabei wiederholst du ein Mantra, erzeugst so eine Schwingung und gehst dann ein in dieses Mantra. Das ist besonders wirkungsvoll und verbreitet.
Die zweite Art der lenkenden Meditation ist die visuelle Meditation. Dabei stellst du dir zum Beispiel ein Licht vor, oder ein Symbol wie das Om-Symbol, oder ein Yantra. Du könntest dir auch einen Aspekt Gottes vorstellen, einen Heiligen, oder Jesus, das Kreuz, oder auch einen Meister, eine Meisterin. Du visualisierst dir das und meditierst damit.
Eine dritte Form wäre, du konzentrierst dich auf ein bestimmtes Gefühl, das du versuchst, hervorzurufen. Du konzentrierst dich zum Beispiel auf das dritte Auge, du spürst das dritte Auge, und nach einer Weile kommt ein gewisses Pulsieren in das dritte Auge. Du spürst dann und gehst ganz in dieses Gefühl hinein.
Neben diesen dreien, also auditiv, visuell und kinästhetisch (spürend) lenkenden Meditationen gibt es die beobachtenden Formen, „Sakshi Bhav“ oder „Vipassana“.
Du kannst zum Beispiel die Augen schließen, und hören, welcher Klang kommt. Entweder hörst du deinen eigenen Geist Worte formulieren, oder du nimmst äußere Geräusche wahr, oder du hörst einen inneren Klang.
Eine nächste Möglichkeit wäre, zu beobachten, was du sehen kannst. Du hast die Augen geschlossen und siehst vielleicht innere Bilder. Nachklänge des Tages, Phantasiebilder, oder auch Planungsbilder. Vielleicht auch abstrakte Lichter.
Oder du gehst nach innen und spürst einfach, was du innerlich fühlst. Es kann sein, dass du irgendwelche Körperwahrnehmungen hast, dass du Emotionen spürst, dass du Chakren spürst, usw.
Das sind nun schon 6 Meditationsformen: Visuell steuernd, visuell beobachtend, auditiv steuernd, auditiv beobachtend, und kinästhetisch steuernd und kinästhetisch beobachtend.
Und dann gibt es auch abstrakte Formen der Meditation. Du könntest dich also fragen „Wer bin ich?“, oder du kannst meditieren über einen Bibelvers, oder du kannst einfach deine Bewusstheit ausdehnen in die verschiedensten Richtungen. Eine andere abstrakte Meditationstechnik wäre einfach ruhig zu sitzen und deinen Geist zu öffnen, alles wahrzunehmen, was wahrnehmbar ist und schließlich in die Tiefe deines Wesens zu gehen, um in dir selbst zu meditieren.
Das sind zunächst einige Grundarten der Meditation. Bei Yoga Vidya kennen wir dann noch ganz konkrete Ausprägungen von Meditation, die oft eine Kombination sind aus auditiv, visuell, kinästhetisch, steuernd und beobachtend. Bei Yoga Vidya kennen wir die einfache Mantra Meditation, wo du ein Mantra wiederholst und ansonsten beobachtest. Wir kennen die kombinierte Mantra Meditation, bei der du ein Mantra wiederholst, den Atem sehr ruhig fließen lässt, und dich auf das dritte Auge oder die Herzgegend konzentrierst. Wir haben die sogenannte Ausdehnungsmeditation, eine sehr effektive Meditation, um subtile Erfahrungen zu machen. Du lernst, dein Bewusstsein auszudehnen und eine Erfahrung der Weite zu machen. Wir haben die Eigenschaftsmeditation, wo du die Meditation nutzt, mit Affirmationen und Visualisierungen positive Eigenschaften in dir zu stärken. Dann haben wir verschiedenen Formen der Energiemeditation, mit denen du die Chakras aktivieren und Prana harmonisieren kannst, und über die Aktivierung von Chakra und Prana Zugang findest zu höheren Bewusstseinsebenen. Dann haben wir auch abstrakte Formen der Meditation, eben mit der Frage „Wer bin ich?“ oder auch die Vichara Meditation, Untersuchungsmeditation. Und es gibt noch weitere Vedanta Meditationstechniken. Auch im Kundalini Yoga gibt es noch weitere spezialisierte Energiemeditationen.
Woher weißt du jetzt, welche Arten von Meditationen für dich geeignet sind? Der beste Weg ist, auszuprobieren. Wenn du zum Beispiel bei Yoga Vidya eine Ferienwoche mitmachst, dann lernst du in der Zeit auch verschiedene Meditationsarten kennen. Du kannst bei der Yoga Vidya Ferienwoche zum einen zu der stillen Meditation gehen, da meditierst du so, wie du es willst und gewohnt bist, oder du gehst einfach in die geführte Meditation, die gibt es morgens und abends, und lernst so einige kennen. Noch besser ist die Teilnahme an einer Yogalehrerausbildung, dort lernst du auch eine Fülle von Meditationstechniken kennen, insbesondere wenn du bei Yoga Vidya die Yogalehrerausbildung mitmachst. Du kannst in Yoga Vidya Zentren Meditationskurse belegen, auch dort wirst du zu einigen Meditationstechniken angeleitet. Eine weitere Möglichkeit bieten die Yoga Vidya Seiten im Internet www.yoga-vidya.de , dort gibt es viele kostenlose Anleitungen zu Meditationstechniken als Video und Audio. Gib einfach in die dortige Suche ein „Meditation Audio“ oder „Meditation Video“ und dann kannst du dich in die Meditation hineinführen lassen. Wir haben insbesondere einen zehnwöchigen Meditationskurs für Anfänger, wir haben einen mehrwöchigen Mantra Meditationskurs, einen Vedanta Meditation und Jnana Yoga Kurs in 20 Lektionen, und dort lernst du 20 verschiedene (abstrakte) Vedanta Meditationstechniken kennen. Wir bieten bei Yoga Vidya ein breitgefächertes Angebot der Meditationslehre, in den Yoga Vidya Ashrams haben wir darüber hinaus auch manchmal buddhistische Meditationen, die eben auch die Yogameditationen gut anreichern können. Einen Überblick über die verschiedenen Meditationsarten, kostenlose Meditationsanleitungen, sowie die Adressen aller Yoga Vidya Zentren und Seminarhäuser findest du auf unserer Website www.yoga-vidya.de . In den Seminarhäusern gibt es jedes Wochenende ein Yoga und Meditationseinführungswochenende, jeden Sonntag beginnt eine Yoga Ferienwoche, wo du eben auch viele Meditationen kennenlernen kannst.

 

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