Zunächst sind wir erst einmal alle Menschen. Was einen Yogi genau definiert, ich glaube, darauf kann niemand eine Antwort geben, die nicht letztlich konstruiert ist. Ein Mensch aber ist ein von Gott geschaffenes Wesen, das feine Sinne und einen wachen Geist mitbekam, um wie Gott kreativ in dieser Welt tätig zu sein und in der Gemeinschaft zu reifen. Gott machte den Anfang, er erschuf die Wesen, der Mensch benannte sie und ließ sie so mit all ihren Qualitäten in seinem Geist Wirklichkeit werden. Am Anfang war der Mensch ein Genießender, dann reizte ihn das Spiel mit den vorhandenen Elementen. In diesem Spiel verlor er sich nach und nach. Und damit verlor er seine anfängliche Wachheit, er wurde unsensibler und letztlich grausam und verhärtet. Die Schmerzen die er dabei der Welt zufügte, wurden aber bald zu seinen eigenen Schmerzen, da er ja eingebunden blieb, auch wenn ihm das nicht mehr bewusst war. Die Schmerzen spürte er und sie ließen ihn nachdenken, sie erinnerten ihn. Einige kehrten auf diesem Weg in ihren ursprünglichen Zustand zurück. Andere, die meisten, verharrten trotzig in der Distanz. Über alle aber war ein Schleier gefallen, sodass niemand mehr die letzte Wahrheit sah. So begannen vielleicht diejenigen, die glaubten, näher am Licht zu sein, dem Rest der Welt kundtun zu müssen, sie seien Yogis, Auserwählte. Und wie die Geschichte dann weiterging und immer noch weitergeht, wissen wir alle.
Jeder ist aufgefordert, sein eigenes wahres Potential, das Potential seiner Sinne, seiner Lebendigkeit, seiner Wachheit, seiner Freude, seiner Liebe wieder zu leben! Und in diesem großartigen, unendlichen Leben tauchen Fragen auf, die eigentlich keiner Beachtung wert sind. Dennoch diskutieren wir darüber. Und dieses Diskutieren ist nichts als ein Ausdruck unserer tiefsten Sehnsucht. ***
- Bhajan Noam -
Seiten des Lebens: www.bhajan-noam.com
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Kommentare
Namste,
vielen Dank für diesen tollen Beitrag. Ich glaube auch das vor allem die Unsensibilität in allen Gesellschaften ein großes Dogma darstellt. Mit nur ein klein wenig mehr Achtsamkeit wäre der ganzen Welt schon viel geholfen.
Wir als Yoga Praktizierende haben vielleicht auch die kleine Verpflichtung mit dem "Vorleben" dieses Weges,
eine Veränderung in den Gesellschaften voranzubringen.
Liebe Grüße
Om shanti
Madhava