Eine Frage, die mir gestellt wurde. Wann schuf Gott den Menschen? Es ist natürlich auch die Frage ob Gott überhaupt den Menschen geschaffen hat? Da kann man ja unterschiedlicher Meinung sein.
Es gibt die sogenannten Kreationisten, die sagen, dass Gott die Welt schrittweise geschaffen hat. Und wenn man die Bibel liest, würde man sagen, dass Gott den Menschen am sechsten Tag geschaffen hat. Am siebten Tag hat er sich ausgeruht. Also wann hat Gott den Menschen geschaffen nach christlich jüdischer Mythologie? Am sechsten Tag.
Wenn man es dann anders ausführt und die Patriarchen des Alten Testamentes zusammenzählt, würde man sagen, dass Gott Himmel und Erde vor über 6 Tausend Jahren geschaffen hat. Und dann hat er auch den Menschen geschaffen.
Wenn man aber jetzt das Ganze verbinden wollte mit den Erkenntnissen der Archäologie, wo man sagt, dass die Hominiden irgendwann vor 4-6 Millionen Jahren geschaffen wurden, dann würde man sagen, dass Gott den Menschen vor 4-6 Millionen Jahren geschaffen hat.
Oder man sagt, dass der moderne Mensch der Homo Sapiens ist, der kluge Mensch. Und dann könnte man sagen, dass Gott den Menschen vor ein paar 100 Tausend Jahren geschaffen hat. Ich sage jetzt nicht Genaueres, denn die Chronologie oder Datierung von Homo Sapiens ist momentan im Jahr 2017 ziemlich am Schwanken. Mal hört man früher und mal später. Vermutlich hat sich seit 70 Tausend Jahren die genetische Grundausstattung des Menschen nicht geändert.
Aber hat Gott wirklich den Menschen geschaffen oder hat die Evolution den Menschen geschaffen? Oder es gibt auch den Ausdruck „Intelligent Design“. Hat Gott vielleicht das Design so geschaffen, dass der Mensch so entstanden ist über die Evolution? Das ist auch eine Weise, das zu sehen. Wir könnten auch sagen, dass Gott über die Evolution wirkt.
Wann hat also Gott den Menschen geschaffen? Ich kann es Dir auch nicht sagen. Gott weiß es selbst. Gott weiß, ob er die Gesetze der Schöpfung geschaffen hat und dann die Welt mehr oder weniger sich entwickeln lässt und nur ab und zu mal eingreift. Oder ob Gott immer wieder in allen möglichen Momenten die Schöpfung beeinflusst und tatsächlich alles Neue schafft.
Wann hat Gott den Menschen geschaffen? Hat Gott die Erde geschaffen? Sind das physikalische Dinge? Wirkt Gott durch die Gesetze? Wichtiger als diese philosophischen Fragen ist, wie ich Gott erfahren und dienen kann. Und so wäre mein Ratschlag: „Bete zu Gott, singe Lieder für Gott, gehe in gemeinschaftliche Gottesdienste, meditiere, übe spirituelle Praktiken und führe ein ethisches Leben.“ Und dann bitte immer wieder: „Gott, bitte führe mich. Zeige mir Deinen Weg.“ Wie auch ein christlicher oder jüdischer Psalmspruch sagt: „Oh Gott, zeige mir Dein Licht und Deine Wahrheit, dass sie mich leiten. Bitte hilf mir, dass ich weiß, was Du von mir willst.“
Und dann bringe alles was Du tust Gott dar. Sage früh am Morgen: „Oh Gott, was auch immer ich heute tue, ich tue es im Dienst für Dich.“ Und am Abend sage: „Was auch immer ich getan habe, das habe ich in Deinem Dienst getan.“ Und dann bitte immer wieder mit Sehnsucht darum, Gott zu erfahren. Und wenn Du dann Dein Karma oder Deine Aufgaben erledigt hast, wenn Deine spirituellen Praktiken tiefer wirken, wenn Du Deinen Alltag bewusst gelebt hast, dann wird Gott Dir seine Gnade zeigen und Dir helfen, ihn vollständig zu erfahren. In der Meditation, im Alltag und dauerhaft.
Wenn Du willst, kannst Du ja auch diesen Beitrag kommentieren. Schreibe etwas dazu. Sage selbst, was Deine Meinung ist, wann Gott den Menschen geschaffen hat und für wie wichtig Du diese Frage hältst. Danke.
Kommentare
Gott schuf den Menschen in dem Moment, als der Mensch (oder sein Vorfahr in der Evolution) Gott schuf. Die beiden sind intrinsisch miteinander verwoben und stehen seitdem in einer Beziehung der Co-Evolution. Der treibende Faktor dabei ist eine tiefe Sehnsucht nach dem Übernatürlichen, die irgendwo im Menschen vorprogrammiert ist. Der erfolgreiche Dialog mit Gott kann als Erleuchtung bezeichnet werden. Es ist die introspektive Erfahrung, dass Gott eine Form von Sehnsucht ist. Sehnsucht wird manchmal im religiösen Übereifer als etwas Minderwertiges, Animalisches abgehandelt. Aber ohne Sehnsucht würde uns jegliche Motivation fehlen. Die Zufriedenheit des Erleuchteten ist nicht seine Freiheit von Sehnsucht, sondern seine Liebe zu ihr, weil er spürt, wie sie ihm Kraft gibt. Angefangen hat das Ganze vielleicht in dem Zeitalter, für das archäologisch die ersten Bestattungsriten nachgewiesen werden konnten - in Ansätzen vielleicht auch schon eine Million Jahre früher.