Heute wurde mir die Frage gestellt: Was sind die Veden, was ist das überhaupt Veden? Zunächst einmal könnte ich sagen: Veden, das ist der Plural von Veda. Veden ist ein Plural, den wir im Deutschen gebrauchen, die Engländer sagen Vedas, die Deutschen sagen Veden. Veden ist der Plural von Veda. Was ist aber Veda? Veda heißt: Wissen, Weisheit, Erkenntnis und als Veda bezeichnet man eine Sammlung von verschiedenen Schriften und Werken aus dem 2. und 1. Jahrtausend vor Christus, die zusammengefasst wurden als der Veda.
Es gibt 4 Veden: Rigveda, Samaveda, Yajurveda, Atharvaveda und weil es eben 4 Vedas gibt spricht man von den Veden. Im indischen spricht man aber davon, obwohl es vier Teile des Vedas sind, sagt man trotzdem der Veda. Also der Veda ist so ähnlich wie die christliche Bibel. So ähnlich wie die christliche Bibel aus verschiedenen Büchern besteht mit verschiedenen Teilen und verschiedenen Arten von Schriften, es gibt eben die fünf Bücher Moses, es gibt die Psalmen, es gibt die Weisheiten Salomos, es gibt die prophetischen Bücher und dann gibt es die 4 Evangelien, es gibt die Briefe der Apostel, insbesondere Paulus Briefe, Petrus Briefe, es gibt die Apostelgeschichte und noch einige mehr Werke. Die alle zusammen sind „die Bibel“.
Und so ähnlich kann man sagen: Der Veda, das ist so etwas wie die Bibel der Hindus. Und ähnlich auch, wie die christliche Bibel aus den verschiedensten Teilen besteht, einige Teile sind sehr erhaben und erhebend und bringen einem, wenn man das liest, Gott nahe und es gibt andere Teile, die heute etwas eigenartig klingen, so ähnlich sind auch die Veden. Es gibt zum Beispiel die Upanishaden und es gibt Purusha Suktana, Rhyena Sukta, sehr erhebende Texte, auch wenn man sie heute liest das öffnet einem das Herz. Nicht umsonst hat Schopenhauer gesagt im 19. Jahrhundert, dass die Upanishaden der Trost seiner Seele waren und bis heute sind diese Upanishaden erhebend in ihren Gedanken und Beschreibungen vom Unendlichen, vom Ewigen, von der Einheit, von Mensch und Gott, von selbst und Weltenseele. Und es gibt andere Teile der Veden, wo man sagen muss, dass sieht schon recht schräg aus, es werden ja auch Tieropfer in den Veden beschrieben. Es wird Bitte um mehr Reichtum und Wohlstand beschrieben, es werden bestimmte Kämpfe zwischen Devas und Asuras beschrieben, also manches, wo man sagen würde: Klingt für heutige Ohren etwas eigenartig.
Trotzdem gelten die Veden als heilig. Und sie gelten besonders als heilig, wenn man sie auf Sanskrit rezitiert. Die Veden sind eben auch hymnisch geschrieben und die Veden verkörpern die Weisheit auch in Klangstrukturen. Und so gibt es manche Teile der Veden, die bis heute von ihrem Inhalt faszinieren, erheben und es gibt andere Teile, die nur von ihrem Klang her besonders großartig sind und es gibt andere Teile, eben wie Purusha Sukta, Narayana Sukta, die sowohl von Klang wie auch von Bedeutung eine große spirituelle Kraft vermitteln. Veden sind die Grundlagentexte des Hinduismus und Teile der Veden sind auch fürs Yoga von Bedeutung.
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