Sei voll da, im Hier und Jetzt – HYP II.58

Hatha Yoga Pradipika, 2. Kapitel, 58. Vers: „Gulma plihadikan rogan jvaram pittam kshudham trisham vishani shitali nama kumbhikeyam nihanti hi.“ - „Ohne Zweifel überwindet Shitali, die Atemübung, Vergiftungen, Vergrößerung der Drüsen, Milzkrankheiten, Fieber, Neigung zu aufbrausender Natur, Hunger und Durst.“

Beim letzten Mal hatte ich ja gesprochen über Shitali auch im erweiterten Sinn. Shitali im eigentlichen Sinn, die Zunge rollen und dann einatmen mit einem zischenden Geräusch, dabei dir vorstellen, dass du entspannst. Dann die Luft kurz anhalten. Und dann ausatmen, dabei vorstellen, dass du wieder die Energie ausatmest und so dein Energiefeld weit machst, dich verbindest. Dann kurz die Luft anhalten. Und wieder einatmen über die Zunge. Dieses Shitali im weiteren Sinne heißt ja auch Verbindung und diese Verbindung kannst du immer wieder herstellen. Beim Einatmen, nimm auf, beim Anhalten, fühle das Aufgenommene, beim Ausatmen, strahle aus, beim Anhalten, fühle dich verbunden. Du kannst das über die Nase machen, du kannst es aber auch über den Mund machen.

 

In diesem Sinn hilft Shitali, dieses innere Fieber zu überwinden. Also, Fieber in dem Sinne, Übermaß an Pitta, diese innere Hitze. Wenn du dich verbindest mit anderen, wenn du dich verbindest mit deiner Umgebung, wenn du dich verbindest mit anderen Menschen, mit der Natur usw., dann kommt Zufriedenheit, dann verschwindet die aufbrausende Natur, dann verschwindet Gier und Getriebenheit. Shitali ist insgesamt eine Übung, um Pitta zu reduzieren. Wenn du Pitta reduzierst, dann gehen auch Schmerzen weg, dann gehen auch Entzündungen weg, und so verschwinden einige Krankheiten. Also, Shitali kann auch therapeutisch eingesetzt werden, es kann auch vorbeugend eingesetzt werden. Also angenommen, du hast irgendwelche Schmerzen, angenommen, du hast irgendwelche Vergiftungen, angenommen, du hast irgendwelche Infektionen oder Fieber, dann ist Shitali sehr gut, auch in der Grundvariation des Einatmens über Zunge, ausatmen über die Nase. Für alles andere geht Shitali auch im übertragenen Sinne. Wenn du unter Ärger leidest oder Gier oder Getriebenheit, Unruhe, die aber mit Hitze verbunden ist, dann übe diese Übung. Einatmen, Energie aufnehmen, kühlen, entspannen. Luft anhalten, fühle diese Energie in dir. Ausatmen, verbinde dich wieder nach außen. Du kannst dich so verbinden mit anderen Menschen, dann wirst du sie verstehen und dich nicht mehr über sie ärgern. Du kannst dich verbinden mit der Natur, auch so wirst du zu Zufriedenheit und Ruhe kommen. Probiere das aus.
Alles Gute, bis zum nächsten Mal!
Mehr Informationen auch unter www.yoga-vidya.de. Wenn du mehr wissen willst über Shitali, wir haben auch einige Videos darüber mit auch fortgeschrittenen Variationen, dann gehe auf das Suchfeld auf der Seite www.yoga-vidya.de und gib oben rechts „Sitali“ oder „Shitali“, es gibt beide Schreibweisen und auf beiden findest du interessante Seiten.

 

 

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Hatha Yoga Pradipika Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

 

 

 

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