PRANA - Von der Philosophie zur gelebten Wirklichkeit

© 2021 Text und Foto: Bhajan Noam - Prana ist ein Begriffe, der im Kern „Leben“ und „Lebendigkeit“ bedeutet, dem wir aber diesen Inhalt erst im wahrsten Sinn des Wortes durch bewusste Nutzung „einhauchen“ müssen. Einer der Träger von Prana ist der Atem. Die Autoren des etymologischen Wörterbuchs des Duden gestehen unter dem Begriff „Atem“ ein, dass sie den letzten Ursprung nicht kennen, aber sie weisen zumindest darauf hin, dass „Atem“ mit dem Sanskritwort „atman“ (Hauch, Seele) verwandt ist. Der religiöse Begriff „Odem“, den Martin Luther durch seine Bibelübersetzung verbreitete, meint den göttlichen Atem aus dem heraus alle Wesen existieren. Shankara (788-820), einer der großen Philosophen und Heiligen Indiens, schreibt in seinem Werk Vivekacudamani: „Der spirituelle Aspirant widmet sich der Kontemplation und meditiert über den Atman in sich selbst als dem Atman in allen Wesen. So löscht er nach und nach das Gefühl der Trennung und wird eins mit Brahman.“
 
Prana besteht aus den zwei Silben Pra und Ana. „Pra“ bedeutet wörtlich „schöpfen“, „zeugen“, „hervorbringen“, auch „gebären“ (schwedisch „bara“) – und „Ana“ mit der Wurzel „an“ (atmen) ist der Atem. Prana ist also das, was zeugt, was das Leben hervorbringt, was schöpft und geschöpft werden möchte. Zwischen Geben und Nehmen verschwinden im Prana die Unterschiede, es ist einfach ein Fließen oder ein beständig fließender und sich wandelnder Austausch.
 
Die vedische Klangdeutung der Wirkungen des Wortes PRANA zeigt uns folgendes:
P = Anregung und Öffnung des Kehlchakras (Vishuddha)
R = starke Anregung der Sushumna, des zentralen Energiekanals
A = aus dem Atemzentrum heraus mit allem verbunden sein, Anregung von Solarplexus
N = Durchlässigkeit erzeugend im Nasenraum für den Atem, für die feinstofflichen Kräfte ein Öffnen von Ajna und Sahasrara.
A = siehe oben
 
Der Atem ist nicht das alleinige Medium über das wir Prana empfangen und austauschen, da alles in diesem Universum ein Träger von Energie ist. Deshalb wird uns geraten unser Hiersein so bewusst wie möglich zu gestalten und zu leben. Bewusst zu denken, zu planen, zu handeln, bewusst unsere Nahrung aufzunehmen, die Natur anzuschauen, anderen Menschen zu begegnen, Dinge zu kreieren. Gedanken, Worte, Blicke, Berührungen, Farben, Klänge, Nahrung, die gesamte Natur, alles das übermittelt Prana und besteht letztlich einzig aus Prana.
 
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