Monats Retreat

Yoga Sutra 2.43

Ich hatte schon von der Wichtigkeit täglicher Praxis gesprochen, einmal die Woche die Praxis zu intensivieren und einmal im Monat oder einmal alle drei Monate, mindestens zwei Tage mehr zu praktizieren und mindestens einmal im Jahr mindestens eine Woche intensiver zu praktizieren.
Schließlich gibt es aber noch etwas, das ist nämlich, alle paar Jahre einen Monat intensiver zu praktizieren, also ein Monats-Retreat zu machen.. Wenn du Zeit hast, das einmal im Jahr zu machen, umso besser. Aber die meisten Menschen werden nicht jedes Jahr 4 Wochen praktizieren können. Aber alle paar Jahre, vielleicht alle 3 oder 4 Jahre, ist es gut, einen ganzen Monat ganz besonders intensiv zu praktizieren. Viele der Hörer werden das schon in Form einer Yogalehrerausbildung gemacht haben. Manche werden die Yogalehrerausbildung in 4 mal einer Woche oder 2 mal zwei Wochen gemacht haben. Das ist auch schon gut und weil viele Menschen wegen Beruf und Familie nicht 4 Wochen am Stück üben können, haben wir diese Form der Ausbildung ermöglicht. Es hat aber etwas Schönes, 4 Wochen am Stück zu üben und du kannst jetzt auch schon überlegen, ob du das vielleicht demnächst mal wieder machen kannst oder überhaupt erstmalig machen kannst. Du kannst dir vornehmen, 4 Wochen nur der spirituellen Praxis zu widmen. Vielleicht geht das nächstes Jahr, vielleicht geht es erst in 5 Jahren oder in 12 Jahren. Je nach Alter deiner Kinder und je nach dem, was deine Beziehung braucht. Es ist nämlich auch nicht gut, die Beziehung aufs Spiel zu setzen oder die Kinder zu vernachlässigen. Natürlich nicht. Aber langfristig kann es auch gut sein, zu planen.
So überlege, wann kannst du einen Monat lang intensiv praktizieren? Du kannst es dann tun, indem du z.B. in einem Ashram Intensivseminare buchst. Es gibt ja Sadhana-Intensivmonat, es gibt Kundalini-Intensivmonat. Du kannst auch ein individuelles Programm als Individualgast machen. Vielleicht Individualgast mit 3 Stunden Mithilfe verbinden, dann ist es recht günstig. Dann ist es sogar billiger, als wenn du zu Hause bleiben würdest, weil du ja auch dort essen musst und zubereiten musst und Verschiedenes anderes. Du kannst es auch zu Hause machen, du kannst es im Urlaub machen.
Übrigens, eine Sache, Indienaufenthalte sind für Intensiv-Sadhana selten geeignet. Du musst damit rechnen, dass du zwischendurch einen Durchfall bekommst. Du musst damit rechnen, dass es nicht so einfach ist, dich mit anderen zu beschäftigen, dass das Reisen anstrengend ist. Ein Indienaufenthalt kann durchaus für vieles hilfreich sein und viel Verständnis geben. Nur für Intensivpraxis ist es oft besser, woanders zu üben oder wenn du Indien kennst, wirst du vielleicht auch einen Ort finden, wo du intensiv praktizieren kannst. Aber bilde dir nicht ein, dass du nach Indien gehen musst, um zu praktizieren. Praxis bei dir zu Hause oder irgendwo auf einer Berghütte oder eben in einem westlichen Yoga-Ashram, der Nahrung hat, die du besser verträgst, ist für die Intensivpraxis besonders hilfreich.

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.

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