Meditation und Medien

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Kann ein Mensch sich stundenlang mit aktuellen Nachrichten befassen und gleichzeitig meditativ sein? Ich nenne es für mich spaßeshalber "News-Meditation". Und natürlich kann man das. Warum? Weil das eine mit dem anderen gar nichts zu tun hat. Aber es ist nicht unbedingt eine Übung für Anfänger. Was ist eigentlich Meditation? Oder was verstehen die meisten Menschen unter Meditation? Viele glauben, dass Meditation ein stilles Sitzen ist in einer ruhigen Atmosphäre mit brennender Kerze und duftendem Räucherstäbchen, eventuell noch mit dem Murmeln eines Mantras verbunden. Ja, das kann ein Einstieg sein. Aber es ist noch nicht Meditation, es ist eine sanfte Wegbereitung für das Hineingleiten in einen meditativen Zustand.

Dem modernen gestressten Menschen muss man mit vielen ausgeklügelten Techniken kommen, damit er loslassen und Abstand finden kann zu seinem Alltag. Er lebt in der Regel nicht selbstbestimmt, sondern ist einem großen Leistungsdruck ausgesetzt und tut Tag für Tag Dinge, die zwar dem Broterwerb dienen, die ihn zumeist aber nicht erfüllen, die seine Seele nicht befriedigen, seine Phantasie nicht beflügeln, seinen kreativen Geist nicht nähren.

Diese Menschen wollen in der Meditation innere Ruhe finden, doch ihr Nervensystem ist hochgepuscht, ihr Adrenalinspiegel befindet sich auf einem Dauerhöchststand. So muss man archaische Mittel und Wege nutzen, um ihr Nerven- und Energiesystem zum Runterfahren zu bewegen. Entsprechende Düfte wirken schon seit Urzeiten über unser limbisches System entweder beruhigend oder anregend. Ähnlich ist es mit Musik und besonders dem eigenem Singen, das über das Vegetativum und den Atem Einfluss auf Körper und Gemüt hat. Kerzenlicht hat eine beruhigende und regenerierende Wirkung für alle Systeme, denn es weckt die Erinnerung an unsere Herkunft, an unsere Lichtheimat, in der wir lange Zeit geborgen waren, bevor wir uns zum Abstieg in die Welt der Materie entschieden.

In jener Lichtwelt waren wir in tiefer Meditation, wir waren vollständig angebunden an den Weltengeist. Und auch nach unserer Geburt blieben wir es noch eine ganze Weile. Doch dann wurden wir sanft oder gewaltsam "wachgerüttelt". Unsere Meditation wurde zur Träumerei herabgewürdigt und die materielle Welt uns als alternativlos verkauft. Schale für Schale wuchs jetzt die Desinformationszwiebel um unseren Lichtkern herum und vernebelte uns immer mehr den Blick nach innen. Wegen dieser Zwiebelschalen ist die Rückkehr zum Wesenskern auch oft mit vielen Tränen verbunden. Erinnert euch bitte, es sind nur die Zwiebelschalen! Danach aber folgen die Freudentränen, die einen völlig anderen Geschmack haben.

Meditieren ist in Wahrheit ein sich Erinnern. Denn Meditation ist unser ursprünglicher Zustand, ist unsere Natur. Sie ist uns nie verloren gegangen. Sie ist immer da. Nur der Verstand ist so vollgestopft, dass wir abgelenkt sind. Sobald wir die innere Aufmerksamkeit vom Kopf zum Herz hin lenken, sind wir zuhause, fehlt uns nichts. 

Wenn wir gelernt haben, im Herzen zu bleiben, egal was wir in der äußeren Welt tun, kann uns nichts mehr von unserem Licht, von unserer Fröhlichkeit und Liebe ablenken. Dann können wir in beiden Welten leben, uns gleichzeitig um beides kümmern, um ein Außen mit seinen relativen Freuden und mit seinem Wahnsinn - und um unser Innerstes voller Glückseligkeit. OM Shanti.

- Bhajan Noam -

Seiten des Lebens: www.bhajan-noam.com

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