„Ist Yoga eine Religion?“ Da kann man klar antworten: Nein, Yoga ist keine Religion. Yoga hat verschiedene Aspekte aber Yoga ist sicher keine Religion. Eine Religion hat eine Gemeinschaft, der man beitreten kann und es verpflichtet einen zu bestimmten Ritualen, zu einem bestimmten Glauben, es gibt Priester usw. Im Yoga gibt es das alles nicht. Yoga ist vielmehr eine Gruppe von Übungen mit dem Ziel, zu mehr Einheit und Harmonie zu führen. Schon im alten Indien gab es sowohl säkularen Yoga als auch spirituellen Yoga. Säkularer Yoga ist Yoga, den man für Gesundheit, Entspannung, zum Wohlbefinden und zur Steigerung der Kraft ausführt. Es gibt das altindische Gesundheitssystem Ayurveda, hier wird Yoga, insbesondere Hatha Yoga empfohlen, um gesund zu werden oder gesund zu bleiben. Sowohl als Therapie als auch zur Prävention, um sich besser zu fühlen und mehr Energie zu haben. Die meisten Menschen, auch in Indien, die Hatha Yoga üben, machen dies aus gesundheitlichen Gründen, um das Wohlgefühl zu stärken, zur Energie und Entspannung und mehr geistige Ruhe zu erleben. Das ist sicherlich nichts religiöses.
Es gibt auch spirituellen Yoga und da ist Yoga durchaus eine Praxis, die dir helfen will mehr in die Tiefe deiner Seele zu kommen oder dich dem Göttlichen zu öffnen. Yoga ist in Indien keine Religion, auch der spirituelle Yoga nicht, sondern Yoga ist ein Übungssystem. Vergleichbar einer Frage, ob das Singen von Liedern eine Religion sei. Das wird man natürlich verneinen. Das Singen von Liedern ist keine Religion.
Beim Singen von Liedern gibt es säkulare oder religiöse Lieder. Säkulare Lieder sind etwa, wenn jemand die Hitparade anhört oder Popgesänge oder klassische Lieder, oder Wanderlieder, das ist keine Religion. Aber es gibt auch religiöse Lieder. Sind religiöse Lieder eine Religion? Nein. Innerhalb verschiedener Religionen gibt es verschiedene religiöse Lieder.
Und so ähnlich ist Yoga eine Gruppe von Übungen, die auch spirituell sein können, und diese sind religionsübergreifend. In Indien gibt es eine Vielzahl von Religionen. Man spricht von Buddhismus, von Parsismus, Jainismus und von Hinduismus. Moderne Religionswissenschaftler sagen, der Hinduismus ist keine eigene Religion, sondern eine Gruppe von verschiedenen Religionen.
Yoga gibt es z.B. im Buddhismus, manche haben vielleicht von den Fünf Tibetern gehört. Das sind Yogaübungen, die im Tibetischen Buddhismus ausgeführt werden. Oder einer der bekanntesten Yogameister des 20. Jahrhunderts, Krishnamacharya, hat einen großen Teil seines Wissens von einem Tibetischen Hatha Yogameister bekommen, der Buddhist war. Und so gibt es Tao Yoga, es gibt den Yoga unter den Sikhs, Sikhismus ist eine eigenständige Religion und es gibt Yoga im Jainismus. Auch Muslime die nach Indien kamen, haben eine bestimmte Richtung entwickelt, in die Yogaübungen integriert wurden. Der Indische Sufismus ist ein muslimischer Yoga, zumindest in bestimmten Ausprägungen.
Yoga ist also eine Gruppe von Übungen, wobei es zwei Arten von Yoga gibt. Den säkularen Yoga, der zu Gesundheit, einem Gefühl von Harmonie, Energie und Wohlbefinden führen will und es gibt den spirituellen Yoga, der helfen kann tiefer nach Innen zu gehen, sich für das Göttliche zu öffnen. Das kann entweder ohne konkrete religiöse Grundlage geübt werden oder es kann mit verschiedenen Religionen verbunden sein. Mehr Informationen über Yoga auf unseren Internetseiten Yoga-Vidya.de
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