Wie wird im Hinduismus der Tod betrachtet? Was ist der Tod im Hinduismus? Es gibt viele Strömungen im Hinduismus und so ist die Frage nicht einfach zu beantworten. Die Mehrheit der Strömungen des Hinduismus geht von der Wiedergeburtslehre aus.
Hinduismus würde sagen, du bist nicht der Körper. Der Körper ist letztlich wie ein Fahrzeug der Seele. In einem der bekanntesten Texte des Hinduismus, in der Bhagavad Gita, sagt Krishna, der Körper ist wie Kleider. Und so wie du Kleider am Abend ausziehst und am nächsten Morgen wieder anziehst, und du abgetragene Kleider wegwirfst und neue wieder anziehst, so ähnlich ist es auch mit dem Tod. Der Tod heißt einfach die physische Hülle wird hinter dir gelassen. Die physische Hülle des integriert. Aber der Tod ist nicht der Tod von dir. Du, mit deinem Astralkörper Sukshma Sharira genannt, darin sind deine Psyche, darin sind deine Erfahrungen, deine Fähigkeiten, Temperament, die Erinnerungen an alle früheren Leben. Du verlässt mit deinem Astralkörper und damit der Psyche, den physischen Körper. Physischer Körper stirbt. Du selbst bist dann eine Weile in der Astralebene, bis du dich wieder inkarnierst. So braucht man keine Angst zu haben vor dem Tod. Der Tod ist nur ein Übergang in eine andere Ebene. So ähnlich, wie du abends einschläfst und am Morgen wieder aufwachst. Und dazwischen hast du Träume. So ähnlich ist der physische Tod, letztlich das Einschlafen. Dann hast du Träume, du bist in der Astralwelt und gehst durch verschiedene Astralwelten. Und dann inkarnierst du dich in zwei Schritten, Empfängnis, bis schließlich der Geburt.
Also, im Hinduismus brauchst du keine Angst zu haben vor dem Tod. Im Hinduismus gibt es aber so einige Tipps, wenn du stirbst. Das erste wäre vor dem Tod regele deine Angelegenheiten. Vor dem Tod gib dein Vermächtnis weiter. Vor dem Tod löse dich von irdischen Verhaftungen. Vertraue deine Verwandten, deine Liebsten, deinen Besitz, dein Vermächtnis Gott an. Lasse alles los. Dann richte deinen Geist ganz auf Gott. Und so verlasse den physischen Körper. Wiederhole ein Mantra, denke an deinen Guru, deinen Meister oder denke an Gott. So wirst du in die höheren Astralwelten kommen und vielleicht sogar die Erlösung, die Befreiung erlangen.
Wenn du jemanden begleitest, oder wenn ein Hindu jemand anderen beim Tod begleiten würde, würde er ihn darin unterstützen. Und dann gibt es auch Todesrituale. Bei Yoga-Vidya z.B. wiederholen wir das „Om Tryambakam“. Yoga-Vidya ist zwar nicht eindeutig hinduistisch, aber man könnte sicher sagen, hinduistisch beeinflusst. Also wenn jemand stirbt oder gestorben ist, dann wiederholen wir das Mantra „Om Tryambakam“. Im Hinduismus wird klassischerweise der Tote verbrannt. Das Verbrennen des physischen Körpers soll der Seele helfen, sich vom physischen Körper zu lösen. Und dann werden für den Verstorbenen noch andere Zeremonien gemacht. Mantras rezitiert und zum Teil auch der Seele gesagt, „jetzt löse dich vom Irdischen, gehe zum Höheren“. Und Gott und der Meister werden gebeten, die Seele in Empfang zu nehmen und sie in eine höhere Ebene zu bringen. Ja das sind einige Gesichtspunkte zur Frage, wie wird der Tod im Hinduismus gesehen.
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