Hexenschuss (Lumbago) ist alles andere als ein unerklärbares Mysterium. Wenn man das glaubt und die Zusammenhänge nicht kennt, kann man nicht echte Abhilfe schaffen. Tatsache ist: Einem Hexenschuss geht in den allermeisten Fällen ein zumindest leichter Bandscheibenvorfall voraus oder er geht mit ihm einher. In jedem Fall findet ein plötzlich verstärkter Druck auf die Spinalnerven (die Nerven, die zwischen zwei Wirbeln austreten) statt, deren Austrittsbahnen in der Regel schon zuvor durch Muskelverkürzung im Rückenstreckerbereich eingeengt waren. Deshalb wird der Lumbago auch durch eine ruckartige Bewegung beim Heben, Bücken oder Drehen des Rumpfes ausgelöst. In seltenen Fällen kann auch eine Entzündung oder ein Tumor vorliegen und eine mögliche Ursache sein.
Ein geschmeidiger Mensch mit entspannter Rückenmuskulatur bekommt keinen Lumbago. Wenn aber vornehmlich die kleinen Rückenstrecker, die von Querfortsatz zu Querfortsatz der einzelnen Wirbel verlaufen, sich durch langanhaltende Spannung verkürzt haben, können sie beim Beugen und Drehen des Rumpfes nicht nachgeben und so findet der oben beschrieben Druck auf die Spinalnerven statt.
WICHTIG: Dieser Druck löst einen Schutzmechanismus aus, bei dem sich die Rückenmuskeln anspannen, um den Wirbelsäulenbereich zu versteifen und ihn so an weiterer Bewegung zu hindern. Was wir beim Lumbago also erleben ist eigentlich eine fürsorgliche Reaktion des Körpers, um sich selbst vor weiterer Verletzung zu bewahren.
Die einfachste und schnell wirkende Hilfe ist Wärme, innerlich wie äußerlich. Eine erste Hilfe ist, dass man einen Liter heißes Wasser trinkt. Das wärmt nicht nur von innen heraus, sondern füllt auch die Bandscheiben, die zu einem hohen Prozentsatz aus Wasser bestehen, auf und macht so die Spinalnerven wieder frei. Von außen kann man z.B. mit einer heißen Rolle (Beschreibungen dazu gibt es auf youtube) recht einfach und schnell die beteiligten Rückenmuskeln wieder entkrampfen. Begleitend ist auch Fußreflexzonen-Massage sehr hilfreich.
Wichtiges Wissen zu Hexenschuss und Bandscheibenvorfällen und auch Gelenkerkrankungen: Wer unter diesen Problemen leidet, hat über Jahre hinweg zu wenig getrunken. Der Darm braucht für den Verdauungsprozess viel Flüssigkeit. Erhält er sie nicht, nimmt er sie sich aus dem Körper z.B. aus den Bandscheiben, aus den Gelenken usw.
Fazit: Das Entstehen eines Lumbago hat in der Regel eine längere Vorgeschichte und ist keineswegs geheimnisvoll, denn es lässt sich sehr einfach physiologisch erklären. Es können natürlich immer auch psychische Komponenten mitspielen. Anspannung im Rücken bedeutet, dass man sich zuviel Verantwortung auflädt. Ein Unmaß an Verantwortung lädt sich nur jemand auf, der Minderwertigkeitskomplexe hat und glaubt, sich immer und überall beweisen zu müssen. Yoga und Meditation können auf körperlicher, seelischer und geistiger Ebene sowohl vorbeugen wie lindern und heilen, indem sie einerseits den Menschen nach und nach auf den Selbsterkenntnisweg bringen und andererseits seinen Körper bewusster, beweglicher und geschmeidiger werden lassen. OM TAT SAT.
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