Entdeckung des Tages: der verfemte Osho

Als Jugendlicher hörte ich natürlich von den Skandalen um - wie er damals noch genant wurde - Bhagwan, später Osho genannt. Die ganze Gruppe wurde in Deutschland zum Inbegriff der ausbeutenden Sekte. Nie hätte ich damit anderes als Egoismus verbunden.Gestern nun lief mir in einer kleinen Buchhandlung ein Taschenbuch über den Weg: "Das Yoga Buch" über Patanjalis Yoga-Sutras. Ich schlug es auf, ohne weiter Autor oder Verlag zu beachten, und fand bemerkenswerte Texte. Erst später sah ich den Autor: Osho. Das konnte mich nun aber nicht mehr abschrecken. Glücklicherweise.Ein kurzes Beispiel: über Sutra 46, Text nach Ralph Skuban
Die Meditationshaltung sollte stabil und angenehm sein.
Dazu Osho:
Damit du dein eigenes Gefühl ausfindig machen kannst, hat Patanjali diese Definition gegeben: Sthir sukham Asana. Man könnte Asana nicht treffender definieren: "Die Haltung soll in sich ruhend und entspannend sein."
Ich würde das lieber umgekehrt formulieren und die Sanskrit-Beschreibung lässt die umgekehrte Lesart auch zu. Sthir sukham Asana: Was in sich ruhend und entspannend ist, ist eine Asana.Und das wäre sogar die genauere Übersetzung. Sobald man mit einem "sollte" kommt, fangen die Schwierigkeiten an. Im Sanskrit ist von keinem "sollte" die Rede - das taucht erst im Englischen auf. (...) Sthir heißt "in sich ruhend", sukham heißt "entspannend", Asana heißt Haltung. Das ist alles: "In sich ruhend, entspannend, so ist die Asana."
Ein bemerkenswerter Kommentar zu diesem berühmten Sutra. Insgesamt ein lesenswertes Buch.
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Kommentare

  • Achso.
  • Glaube ich gerne, das yoga sûtra ist ja auch eines der 6 darshana der yoga - vedânta - Philosophie. Es gibt ellenlange Kommentare zum yoga sûtra dazu, ich habe drei gelesen und die von svâmî vivekânanda als die einfachste angenommen. In 2,46 geht Er noch weiter, Er sagt: Sitzhaltung âsana ist, wenn man den gleichen nicht mehr spürt.

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