© 2015 Text: Bhajan Noam
Gott, meine Übungen haben mich dir nicht näher gebracht,
all die Jahre der Askese waren vergeblich.
Die Lieder und Mantren haben dein Kommen nicht bewirkt,
die heiligen Bücher offenbarten mir nicht den Weg.
Das Wissen der Lehrer glaubte ich zu verstehen,
doch ich verstehe keine Silbe von dir.
Mit dem Alter kommt die Weisheit, sagt man -
in meinem Alter fühle ich mich dümmer denn je.
So lass mich dir sagen, Gott, kurz vor meinem Ende,
nimm mich an, wie ich bin - oder lass mich in die Hölle fahren,
vergeblich war mein Tun, vergeblich mag auch mein Nichttun sein.
Und Gott sah diesen Menschen kniend im Staub und er sagte:
„Alle Zeit bist und warst du in mir und ich in dir.
Es war dein Beschäftigtsein, das deinen Geist von mir entfernte,
es war deine Askese, die dich traurig werden ließ.
Die Mantren und Lieder waren gleich Nebeln
und die Bücher Mauern eines Labyrinths.
Das Wissen nahm dir die kindliche Fröhlichkeit,
dein Alter verdunkelte immer mehr dein schweres Herz. –
Und so hat zuletzt die Ausweglosigkeit dich doch zu mir geführt.
Willkommen hier und jetzt in deinem ewigen Zuhause!“
- Bhajan Noam -
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Kommentare
wir menschen sind doch seltsame wesen......mit frohsinn in die irre gehen .