Das Aufsteigen von Prana – HYP II.12

Hatha Yoga Pradipika, 2. Kapitel, 12. Vers: „Im höchsten Zustand des Pranayamas geht Prana zum Brahmarandhra. So sollte man Pranayama durchführen.“


Das letzte Mal hat er die ersten beiden Stufen beschrieben. Also Swatmarama, der Autor der Hatha Yoga Pradipika, sagt, in der ersten Stufe kommt Schweiß und damit auch Hitze, Wärme. In der zweiten Stufe der Praxis kommt ein Zittern durch den ganzen Körper. In der dritten Stufe geht Prana hoch zum Brahmarandhra. Brahmarandhra heißt, der Scheitel. Das ist ein anderer Name für das Sahasrara Chakra. Brahmarandhra heißt auch, die Öffnung zu Brahman, zum Höchsten.

Wenn du Pranayama praktizierst, am Ende denke immer daran, du willst dich öffnen für das Höchste. Und das kannst du auch nehmen für alles, was du tust. Egal, was du tust, zum Schluss wende dich immer an das Höchste. Wenn du Wechselatmung z.B. übst, mindestens zum Schluss oder vielleicht auch am Anfang und zum Schluss, bringe all deine Bewusstheit hoch zum Scheitel, im Bewusstsein, dass dies die Berührung ist zwischen dem Göttlichen und dem Menschlichen. Richte dann deinen Geist zu diesem Unendlichen. Auch wenn du meditierst, egal, wie du meditierst, zum Schluss öffne dich für das Göttliche. Natürlich, du kannst auch sagen, du spürst das Göttliche in deinem Herzen, du spürst es im dritten Auge. Für viele Menschen ist es aber am leichtesten, ihre Bewusstheit auf die Scheitelgegend und den Raum darüber zu bringen.

Oder angenommen, du singst Mantras. Während du Mantras singst, kannst du auch innerlich erzittern, du kannst dein Herz spüren, vielleicht mal deine Wirbelsäule, vielleicht spürst du das sanfte Pulsieren im dritten Auge oder du siehst dort ein Licht, vielleicht spürst du den Rhythmus in deinem ganzen Körper. Zum Schluss bringe dann deine Bewusstheit hoch zum Brahmarandhra, zur Scheitelgegend, nach oben, zum Licht des Göttlichen. Oder wenn du Karma Yoga übst, zum Schluss richte auch dort deine Aufmerksamkeit nach oben. Sei dir bewusst, was auch immer du tust, du willst es Gott darbringen. So könntest du sagen, egal, was du tust, in der erstens Stufe kann Hitze sein, was auch Intensität heißt, was auch heißt, Anstrengung, Bereitschaft, einiges zu tun, in Kauf zu nehmen. In der zweiten ist, lasse dich ergreifen, erzittern. Und als drittes, richte deinen Geist zum Göttlichen, zum reinen und ruhigen Göttlichen, zum Unendlichen, zum Ewigen, zum Absoluten.

 

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Hatha Yoga Pradipika Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

 

 

 

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