Hatha Yoga Pradipika, 3. Kapitel, 58. Vers
„Uddiyanam tu sahajam guruna kathitam sada abhyaset satatam yas tu vriddho’pi tarunayate.“
„Wenn selbst ein alter Mensch ständig Uddiyana Bandha, wie von seinem Guru erklärt, praktizieren würde, bis sich das Bandha fortwährend natürlich einstellt, würde er wieder jung werden.“


Hatha Yoga wirkt auch verjüngend und Uddiyana Bandha gehört zu den besonders verjüngenden Übungen. Daher übe es jeden Tag. Es bringt das Prana nach oben, es erhebt deinen Geist. Und die physische Übung des Uddiyana Bandha, die ich ja die letzten Male erklärt hatte, die du auch in unseren Yoga Vidya Seiten überall erklärt bekommst. Wir haben Videos über Uddiyana Bandha, Internetseiten darüber, es gibt im Wikipedia etwas, also unserem Yoga Wiki etwas. Du kannst schauen unter „Uddhiyana Bandha“ oder „Uddiyana Bandha“ – es gibt beide Schreibweisen auf unseren Seiten, obgleich die ohne „h“ die korrektere ist – dort findest du Videos und Audios und andere Anleitungen.

Also, die physische Übung des Uddiyana Bandha mindestens morgens, mindestens drei Runden, gefolgt von drei Runden Agni Sara, und du wirst dich jünger fühlen, du hast neues Prana. Aber es geht nicht nur um die physische Ausübung, sondern es geht eben darum: Erhebe deinen Geist immer wieder. Auch darüber habe ich die letzten Male gesprochen. Lasse dich nicht unterkriegen, werde nicht träge, verliere nicht den Mut, sage nicht: „Ja, das kann ich nicht mehr, ich bin zu alt.“ Oder: „Wenn ich noch jünger wäre, dann ja.“

Weisheit und Gelassenheit gehören zwar zu den Errungenschaften des Alters, aber sei auch neugierig, überlege wieder und schaue, es geht immer weiter. Das ist etwas, was ich von den Yoga-Meistern immer wieder bewundert habe, die ich gekannt hatte. Ich kannte einen Swami Nityananda, als er über neunzig Jahre alt war, einen Swami Chidananda, als er über neunzig Jahre war, einen Swami Brahmananda, als er Ende achtzig war, alles Schüler von Swami Sivananda. Es war immer wieder faszinierend, sie hatten diese Freude, sie hatten diese Leichtigkeit, sie hatten dieses Lächeln. Sie hatten auch ihre körperlichen Gebrechen, aber davon haben sie sich nicht unterkriegen lassen, bzw. eigentlich, es hat sie nicht weiter berührt. Ihr Geist ist immer wieder nach oben gegangen, er hat sich zu Gott gerichtet, er war neugierig auf das, was geschieht, er hat sich auch um die Menschen gekümmert, die um ihn herum waren. Daher, mein Tipp wäre, erhebe deinen Geist immer wieder. Letztlich, wenn du dich immer wieder mit deinem Geist hinunter begibst in das Reich der Depressionen und der Hoffnungslosigkeit, der Traurigkeit, der Enttäuschung und der Ohnmacht, dann wirst du nicht weiterkommen. Erhebe deinen Geist immer wieder, immer wieder von neuem, und freue dich daran.

Unbearbeitete Niederschrift eines Hatha Yoga Pradipika Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

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