Atem - Dehnen - Kumbhaka

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© 2019 Text und Fotos: Bhajan Noam - Ich unterrichte im Yoga das Dehnen in der Regel in Verbindung mit dem Einatem. Warum tue ich das? Weil es natürlich ist. Jeder kann es selbst ausprobieren. Wenn du den Atem frei zulässt, wenn er nicht konditioniert ist, wird jeder deiner Dehnungen – egal wo du dich dehnst – reflektorisch der Einatem folgen. Atem bzw. Prana fließt immer dorthin, wo gerade die Dehnung stattfindet. Zu Beginn „tust“ du es noch, je freier aber der Atem wird, geschieht es immer mehr von alleine, du lässt es lediglich zu.

Das Zweite ist: Wenn du die Dehnung hältst, hält auch rein reflektorisch der Atem an. Erst wenn du dich wieder entspannst, geht der Ausatem. Das nutzen wir bei den Übungen. Dem Dehnen folgt der Einatem, während des Haltens der Dehnung, hältst du auch den Atem an, das nennt man Kumbhaka, und beim Lösen der Dehnung atme aus. Stelle dir dabei vor: Jeder Einatem bringt Sauerstoff und frische Energie (Prana) zu den Zellen; beim Halten des Atems in der Dehnphase breitet sich die Energie in den gedehnten Bereichen aus und kommt hier zur Wirkung; und mit jedem Ausatem können die Spannungen, die Schlackenstoffe und alles, was nicht zu dir gehört, den Körper verlassen.

Ein Dehnen sollte länger gehalten werden. Innerhalb der Muskeln sind Nervenrezeptoren, die sogenannten Propriorezeptoren, diese registrieren den jeweiligen Spannungszustand des Muskels und leiten die Information an das Gehirn weiter. Auf einen Dehnreiz antwortet das Gehirn mit dem Befehl an den Muskel, sich zu entspannen. Das erfolgt aber erst nach ca. 12-15 Sekunden. Aus diesem Grund bringt eine Dehnung nur dann Entspannung, wenn du sie entsprechend lange hältst. In Verbindung mit einem bewussten Atmen, wie oben beschrieben, erreichst du noch eine zusätzliche Verstärkung der Wirkung.

Atem, Bewusstsein und Energie sind letztlich dasselbe. Wo du im Körper bewusst bist, kannst du auch einen energiereichen Atem spüren. Wo der Atem hinfließt folgt das Bewusstsein. Sei während des Übens präsent in deinem Körper und bleibe es auch danach, dann kann eine rasche Veränderung eintreten. Bewusstsein ist Licht. Wo Licht ist verschwinden Dunkelheit, Krankheit und störende Energien und es entsteht eine kraftvolle Harmonie. – Möge es so sein. OM Shanti.

© Text und Fotos: Bhajan Noam

Seiten des Lebens: www.bhajan-noam.com

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