Hallo, ich war bereits auf einer Yoga Vidya-Woche in Bad Meinberg und möchte nun (eigentlich) wieder mit Yoga beginnen.

Da ich mir schon öfter Gedanken gemacht habe, ob die (für den etwas steifen Mitteleuropäer ungewohnten) Drehungen bzw. Verrenkungen überhaupt gut für den Rücken sind, habe ich heute Beiträge in verschiedenen Foren gelesen. Unter anderem habe ich folgenden Beitrag gefunden: http://www.yogapad.de/forum/topics/kann-yoga-den-ruecken.

Hier steht bswp.: "Falsch geübtes Yoga kann den Rücken schädigen. Es gibt beispielweise sehr viele Menschen, die durch die Sivananda Praxis (Rishikesh-Reihe) bei Yoga Vidya Rückenbeschwerden erlitten haben.Ich kenne einige, auch während der Ausbildungen." oder "Relativ archaische Yogarten wie Kundalini, Sivananda oder Kriya-Yoga haben sich mit der Anpassung der Übungen an rückensicheres Arbeiten nicht ausreichend befasst. Sie können nicht als rückensicher, die Rückengesundheit fördernd und allgemein gesundheitsfördernd eingestuft werden, sondern bergen Risiken."

Könntet Ihr mir bitte eine ehrliche, neutrale Antwort geben? Danke! Viele Grüße, Karin

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  • Uebrigens faellt mir dazu ganz periphaer ein: "Gibt es ein auf deutsche Rechtsverhaeltnisse zugeschnittenes, allgemein anerkanntes, wie rechtsgueltiges Formular dass das Studio/die Schule/die Kursleiter vor den Folgen und eventuellen Rechts-wie Entschaedigungsanspruechen von Verletzungen die auf schon vorhandene Vor-Erkrankungen/Verletzungen von Baendern, Muskeln, Sehnen, Kniegelenken, Gelenken im Allgemeinen, Verletzungen/Abnutzungserscheinungen der Wirbelsaeule, "alten" Bruechen, Schultern, Haende etc. schuetzt"?

    - ॐ -

  • Carina schrieb:

    Allerdings bin ich selber noch nicht ganz überzeugt davon, dass ein relativ ungeübter Yoga-Schüler die Kobra oder auch etwas leichtere Asanas durchführt und das so korrekt, dass es dem Rücken nicht schadet. Ich mache schon seit meiner Kindheit Sport und wenn ich Sportarten vergleiche, denke ich, dass man bei Yoga wirklich einiges falsch machen kann - es sei denn, man übt wirklich intensiv. Aber ich lasse mich gerne überzeugen. Geplant ist jedenfalls ein Anfängerkurs in Frankfurt...Grüße

    Deine Sorge ist berechtigt und ich spreche dir dafür ein großes Lob aus. Nur bin ich mir unsicher, welche Art von Antwort du auf deine Frage erhoffst. Dh. ja und es ist dein Job, dafür zu sorgen, dass es nicht vorkommt, im Zweifelsfall zu Lasten der Teilnehmeranzahl. Bleibe zunächst bei der Mini-Kobra und lasse die TN ihre Rücken- und Bauchmuskulatur stärken. Beobachte mittels geeigneter Asanas die Stärke und Mobilität des Rückens der TN. Dann leite irgendwann die Kobra an, zunächst nur als Option zur Mini-Kobra. Grüße aus Stuttgart.

  • DANKE mk.

    Wäre schön, wenn Carina sich nochmals melden würde. Danke.

  • Ein RIESEN Dankeschoen an deine Muehe und den SUPER-ausfuehrlichen Beitrag zum aktuellen Thema, Rafaela!

    Jedr kann wohl nur aus Erfahrungen sprechen, die er/sie selbst sammeln durfte, ich , habe noch NIE was von Verletzungen duch Asana gehoert, sonst haette ich das erwaehnt, .. sehr wohl aber durch die eigene Dummheit, durch Selbstueberschaetzung- wie Ueberforderung u.A. selbst nicht nur einmal zu spueren bekommen, das (vorerst) Letzte war ein ausgepraegter Muskelfaserriss mit grossflaechigen subkutanen Haematoma am inneren Oberschenkel und Ruecken-wie Nackensteiffheit durch Unterkuehlung der unteren Rueckpartie und Schulterguertel durch ungenuegend isolierend/waermende Kleidung auf dem Motorrad NACH einer Bikram Yoga Session!

    Und vor der eigenen Dummheit kann kein noch so guter Lehrer oder noch so gut ausgekluegelte Uebungsreihe schuetzen, nur die eigene Achtsamkeit, Vernunft und Ratio!

    Oder ist ein Teilnehmer seiner Selbstverantwortung-kontrolle automatisch enthoben wenn er an einem Kursus teilnimmt fuer den er/sie eventuell auch noch u.U. bezahlen muss...? (tongue in cheek!)

    Also immer schoen aufgewaermt, locker und entspannt ans heil'ge Werk, wir wollen uns ja nicht umbringen, sondern ganz sanft, erden, heilen, Energie schoepfen um alle Mitmenschen gluecklich zu machen - om shantih', shantih', shantih' e...

    - ॐ -

  • Liebe Carina.

    Vielen Dank dass du bei uns im Forum Yoga Vidya diese Frage gestellt hast. Das zeigt deine Wachheit und Interesse an Yoga.

    Ich kann dem was mk geschrieben hat nur zustimmen.
    Ich hatte vor ein paar Tagen dir auch geschrieben, doch dieser Beitrag ging verloren, da Eduard die Diskussion still legte.

    So schreibe ich nochmals

    Meine ganz ehrliche Anwort aus meiner Erfahrung, Yoga... ist ein Geschenk Gottes. Alles im Universum, besonders auch der Körper ist von unglaublicher Göttlicher Weisheit erschaffen und durchdrungen, sowie auch das Instrument oder Hilfsmittel YOGA um wieder zurückkehren zu könnten zum Göttlichen.

    Aber, da wir einen freien Willen haben, benützen wir die Erde und Körper um zu leben und Erfahrungen zu machen, oft sehr unachtsam und unbewußt, und auch grausam, dadurch kann das Göttliche in uns untergraben werden. Yoga hilft dem Menschen, der Seele sich aus den zwängen des Geistes wieder zu befreien, und den Körper auf körperlicher, geistiger und emotionaler Ebene wieder zu reinigen..., und so der Seele wieder den Raum zu ihrer Entfalltung zu geben.

    Das heißt, wenn man mit Yoga beginnt, muss erst mal der Körper von den vielleicht jahrzentelangen Belastungen befreit und gereinigt werden. Körperliche, wie geistige Spannungen und Verspannungen lösen sich, das ganze System wird neu auf eine höhere Schwingung und Bewußtheit ausgerichtet. Da, ist es natürlich verständlich, dass, wenn man mit Yoga beginnt, auch körperliche, wie geistige Probleme auftreten können (muss aber nicht sein), da wie schon gesagt, der Körper, Geist sich von Altlasten sich befreit. Und das besondere bei Yoga ist, dass man lernt, wieder sich nach innen zu besinnen, dabei lernt sich zu spüren, seine Bedürfnisse auch jenseits des Verstandes zu erkennen und zu entfallten. Das öffnet eine ganz neue Lebendigkeit und Lebensgefühl und sogar geistige Welt.

    Am Anfang der Yogapraxis lernt man die Techniken und versucht zu verstehen, was Yoga wirklich ist. Dann, wenn man weiß wie z.B. die Yogaasanas geübt werden, kommt der nächste Schritt, man lernt nun genau hinein zu spüren, wie tut mir die Asanastellung gut, wie muss ich die Asana üben dass ich mich dabei öffnen kann, aber immer mit dem Wissen, dass viel Geduld und kontinuierliche Yogapraxis erforderlich ist, und auch, dass man mit lösenden Schutzverspannungen... konfrontiert wird.

    Manchmal ist es so, wenn man mit Yoga beginnt, weiß man, dass man mit Yoga nicht mehr aufhören kann. Aber es kann auch so sein, dass man mit Yoga beginnt, eine zeitlang übt, bestimmte Erfahrungen von gut und weniger gut macht, aber dann wieder von Yoga abkommt, vielleicht weil man was anders ausprobieren möchte, oder es stehen noch andere Erfahrungen an, wie auch immer. Aber die Seele wird wachsam im Hintergrund sein und warten, bis die Seele wieder spürt, jetzt könnte das Geschöpt oder Individium in dem ich wohne wieder bereit sein, dann spürt das Geschöpf Gottes von innen heraus den Ruf der Seele, und begibt sich wieder auf die Suche nach den spirituellen Werten oder Wahrheiten, oder erinnert sich wieder an seine frühere Yogapraxis, die einem eigentlich doch trotz vieler Mühen sehr gut getan hat. Und so führt die Seele einen von innern heraus wierder zum Yoga. Die Seele hört genau auf das Geschöpf und mischt sich nicht in seinen freien Willen ein, aber wenn die Seele spürt von diesem Geschöpf geht Hingabe aus, dann übernimmt die Seele die Führung. Vielleicht führt diese Führung zu einem Yogameister oder zu einem Yogabuch..., Diese Begegnung bringt dann das Geschöpf spirituell weiter und entwickelt sie aus den Fängen des Geistes(Ego)

    Wenn du möchtest schaue dir mal diesen Links an:

    Wie ich zum Yoga gekommen bin: 142 Einträgen
    http://mein.yoga-vidya.de/forum/topic/search?q=wie+ich+zum+yoga+gek...

    Wie bist du zu Yoga gekommen:
    http://mein.yoga-vidya.de/forum/topics/wie-bist-du-zum-yoga-gekommen

    Preisausschreiben: Dein erstes Mal bei Yoga Vidya
    http://mein.yoga-vidya.de/forum/topics/erfahrungen-mit-yoga-vidya

    Diese beiden Beiträge sind auch hoch interessant:

    Hatha-Yoga - eine alchemistische Wissenschaft
    Von Harald Gärtner

    Der Hatha-Yoga-Prozess im Schmelztigel der Alchemie

    Schauen wir uns die Quellentexte des Hatha-Yoga an, wie die Hatha Yoga Pradipika, die Gheranda Samhita, die Shiva Samhita oder das Yoga Rahasya, so treffen wir immer wieder auf Beschreibungen der Transformation und Transmutation, die uns auch aus der europäischen Tradition der Alchemie vertraut sind.

    In der Alchemie werden symbolisch, als Analogie für die "Körper-Seele-Geist-Einheit", Substanzen, besonders Metalle, im Labor prozessiert. Im Hatha-Yoga, dem Weg durch den Körper folgend, begibt sich der Mensch in das Labor der Praxis. In diesem Zusammenhang ist es zunächst einmal wichtig, den Blick auf die fünf Elemente der tantrischen Hatha-Yoga-Philosophie zu werfen, denn die fünf Vorgehensweisen des alchemistischen Hatha-Yoga unterliegen diesen fünf Elementen. In der tantrischen Philosophie, wird der Kosmos oder die Natur symbolisch in fünf Elemente oder Energien unterteilt: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther oder Raum. Diese fünf Elemente sind die fünf Zustandsformen der Materie: fest, flüssig, feurig, gasförmig und ätherisch. Sie zeigen die fünf Festigkeitszustände aller Substanzen und somit auch des menschlichen Körpers an, die gesamte sichtbare und unsichtbare Materie, die im Universum enthalten ist.

    Hatha-Yoga-Techniken
    Im Hatha-Yoga gibt es präzise "Werkzeuge" oder Techniken, um uns durch den Körper mit unserer wahren Natur in tiefen Kontakt zu bringen. Jede dieser fünf Hatha-Yoga-Techniken wird regiert von einem der fünf Elemente; und alle zusammen haben große Bedeutung für eine ausgeglichene und harmonische Yoga-Praxis. Zusammen lassen sie ein dynamisches, energetisches Modell des Lebendigen, einen kosmischen Tanz, entstehen. Nicht nur, dass sich die einzelnen Hatha-Yoga-Techniken gegenseitig unterstützen und so ihre Wirkung vertiefen, es findet auch ein Ausgleich zwischen den Energien der fünf Elemente statt. Durch Ausgeglichenheit und Balance der Elemente im Körper, zeichnet sich eine wirksame transformierende Hatha-Yoga-Praxis aus.

    Asana, die Erde der Hatha-Yoga-Praxis
    »Es gibt so viele Yoga-Asanas, wie es Spezies von Tieren und anderen Geschöpfen gibt.« Gorakshashatakam

    Das Erdelement entspricht dem Körper in seiner physischen Erscheinung, insbesondere seiner Struktur: Muskeln, Bindegewebe, Knochen, Wirbelsäule. Erdqualitäten sind Festigkeit, Stabilität, Ausrichtung, Erdung und Tun. Dies alles, wenn auch oft mühsam, lehren uns die Asanas, das Ausführen von Körperstellungen. Es entsteht integrierte Stabilität in der physischen Struktur, wobei jedes Körperteil so ausgerichtet ist, dass es die anderen Teile anstrengungslos unterstützt. Der Erd-Aspekt der Praxis zeichnet sich aus durch ein Konzentrieren auf die Struktur und die korrekte Ausrichtung des Körpers, was in der Folge auch eine stabilisierende und entspannende Wirkung auf den Geist zeigt. Die korrekte Asana-Praxis bereitet den Boden für die weiteren Prozesse der Transformation und stärkt den physischen Leib (Annamaya Kosha) für Pranayama und Dhyana (Meditation).

    Vinyasa, das Wasser der Hatha-Yoga-Praxis
    »Oh Yogi, praktiziere Asana niemals ohne Vinyasa.« Vamana Rishi; Yoga Korunta

    Die Flüssigkeiten des Körpers, wie Blut, Lymphe, Urin repräsentieren das Wasserelement im Körper. Sein Sitz ist der Beckenraum. Wasserqualitäten sind: Weichheit, Flüssigkeit, Anpassungsfähigkeit, Kraft und Gefühl. Das Wasserelement findet seine Entsprechung in der Hatha-Yoga-Technik des Vinyasa, der atemsynchronisierten Bewegung, im Erlernen der anstrengungsfreien, sanften, flüssigen Bewegung in die Asanas hinein und heraus. Dabei entstehen die einzelnen Bewegungen, die Vinyasas, aus der Atmung heraus. Leichtigkeit und Dynamik kommt in die Yoga-Praxis. Durch die einzelnen Vinyasas werden die Asanas geöffnet und geschlossen. Durch das auf der Atemwelle in die Asanas hinein- und herausgleiten, bekommt die Dehnung des muskulären Systems einen weichen und passiven (Wasser) Charakter.

    Bandha, das Feuer der Hatha-Yoga-Praxis
    »Oberhalb des Lingam und unterhalb des Nabels ist die Region, die als Uddiyana (Auffliegen) bekannt ist. Es gibt ein grosses Geheimnis der Zurückhaltung (Bandha) dieses Bereiches; es eröffnet den wirkungsvollsten Weg, den Tod zu überwinden.« Gorakshashatakam

    Der Stoffwechsel, besonders Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse, Milz, Zwölffingerdarm und das Verdauungsfeuer (Agni), verkörpern das Element Feuer im Körper. Der Sitz des Feuerelements ist der Bauchraum und das Sonnengeflecht. Feuerqualitäten sind: Transformation, Spontanität, Intensität, Ausstrahlung, Hitze und Inspiration. Der Ausdruck von Feuer ist Umwandlung, Transformation und Aktivität. Diese finden sich wieder in der Hatha-Yoga-Technik des Bandha, insbesondere des Uddiyanabandha. Bandhas sind muskuläre und energetische Ajustierungen (Verschlusstechniken), welche Energie im Körper umwandeln. Die Transformation und Ausrichtung der Körperenergien ist der Feueraspekt der Hatha-Yoga-Praxis. Durch die enstehende Wärme und Hitze vertieft sich auf der einen Seite der Asana- und Vinyasaprozess (Erd- und Wasserprozess), auf der anderen entsteht Energiefluss im feinstofflichen Energiesystem, den Nadis. Als Folge entsteht eine tiefere Harmonie und geistige Ruhe.

    Pranayama, die Luft der Hatha-Yoga-Praxis
    »Durch die Praxis von Pranayama werden alle Verunreinigungen der Nadis beseitigt.« Shri Nathamuni´s Yogarahasya

    Das Nervensystem und die Atmung repräsentieren das Luftelement im Körper (Bewegung). Das Element Luft hat seinen Sitz im Brustraum. Luftqualitäten sind: Öffnung, Ausdehnung, Leichtigkeit, Anmut und das Denken. Seine Entsprechung in der Hatha-Yoga-Praxis findet es im Pranayama, den Atemtechniken zur Ausdehnung und Integration des Atems, insbesondere im Ujjayi-Pranayama. Das Luftelement balanciert sich durch den geschmeidigen, sanften, langsamen, stetigen, anstrengungsfreien Fluss der Atmung in der dynamischen Praxis. Das Verfeinern der Atemqualität lässt auf der anderen Seite die Praxis meditativ und geistig entspannt werden, auf der anderen kommt Leichtigkeit und Grazie in die Bereiche Asana, Vinyasa und Bandha.

    Drishti, der Äther (oder Raum) der Hatha-Yoga-Praxis
    "Das Festhalten des Bewusstseins in der Leere des Raumes ist Konzentration." Patanjali, Yoga-Sutra III, 1

    Das Äther- oder Raumelement ist das primäre oder übergeordnete Element, in dem alle anderen Elemente enthalten sind und interagieren. Ätherqualitäten sind Leere, Freiheit und das Sein. Das Ätherelement hat seinen Sitz in der Kehle. Seinen höchsten Ausdruck findet es im Bewusstsein oder der Achtsamkeit. Diese verkörpert sich in der Technik des Drishti, der gerichteten Aufmerksamkeit. Dabei wird bewusst und achtsam Energie auf spezielle Objekte, Vorgänge, Situationen oder Körperteile gerichtet. Dies führt zu einer direkten und tiefen Achtsamkeit, frei von Vorstellung, Projektion und Erwartung. Das Ätherelement ist eine Art Matrize, in der die einzelnen Elemente tanzen.

    In der dynamischen Hatha-Yoga-Praxis durchdringen diese fünf Komponenten einander und werden gleichzeitig praktiziert, wobei die Akzente je nach Standpunkt des Praktizierenden unterschiedlich liegen.

    Der alchemistische Prozess
    In der Alchemie treffen wir auf das Prinzip Sal oder Salz, das dem physischen Körper und der Struktur entspricht; das Prinzip Sulfur, das Feuer des Stoffwechsels und der Seele; sowie das Prinzip Merkur, das dem Geist, dem Nervensystem und der Bewegung entspricht.

    In der tantrischen Hatha-Yoga-Tradition oder im Ayurveda sind uns diese Prinzipien als die drei Doshas Kapha, Pitta und Vata bekannt. Das Kapha besteht aus den Elementen Erde und Wasser, das Pitta aus dem Feuerelement, und Vata besteht aus den Elementen Luft und Äther (Raum).

    Schauen wir uns die Lage der Elemente im Körper an, dazu die Einzelheiten der Hatha-Yoga-Praxis und den alchemistischen Weg der Verwandlung als Analogie im Labor, dann verstehen wir die alten Quellentexte des Hatha-Yoga besser.

    In der laboratorischen Alchemie werden Substanzen stellvertretend für die »Körper-Geist-Seele« gereinigt, veredelt und auf die nächst höhere Ebene verwandelt (transmutiert). Im Hatha-Yoga braucht es stellvertretend für das Labor eine solide Basis für die Transmutation. Dieser entspricht der durch Asana-Praxis gestärkte Körper. Der Prozess der Reinigung wird über die Ujjayi-Atmung entfacht. Ujjayi heißt soviel wie Sieg über Prana, im Sinne von »sich die feinstoffliche Energie (Prana) nutzbar machen« oder auch »übersinnliche Atmung«. Der Körper wird wie der Kolben im Labor unter Feuer gesetzt. Es ist Aufgabe der Vinyasas, Asanas und Bandhas, dieses Feuer den Körper vollständig durchdringen zu lassen. Die Bandhas sorgen dafür, dass der Körperbereich, der von Apana-Prana, der abwärts fließenden Form der Prana-Energie unterhalb des Nabels, regiert wird, für die Ausscheidungen zuständig ist und durch die trägen Elemente Erde und Wasser bestimmt wird, vollständig durchdrungen wird. Vor allen Dingen die Kanda, das Zentrum der Nadis, die Körpermitte, wird hierdurch bei korrekter Praxis angeregt zu arbeiten. Die Folge davon ist die vermehrte Arbeit der Ausscheidungsorgane, stärkere Ausscheidung über die Haut als Schweiß, und psychische »Reinigung« über Träume.

    Die Körpersubstanzen (Erde) und die Körperflüssigkeiten (Wasser) werden sozusagen "auf dem Feuer durchgekocht". Dadurch kommt es zu einer Klärung in der Körperstruktur (Erde) und den Körperflüssigkeiten (Wasser). Eine Schlüsselfunktion bei dieser Reinigung und Transformation spielt das Feuerelement, das auch in allen anderen Elementen vorhanden ist. So reinigt sich auch das Körperfeuer (Agni) durch das Feuer. Die feinstofflicheren Elemente im Körper, Luft und Äther, transformieren sich ebenfalls durchs Feuer. Dadurch wird Energie aus den Zellen frei, wahrnehmbar durch Energiegewinn, Kraft und Leichtigkeit.

    In der heilkundlichen Alchemie, der Spagyrik, ist der Vorgang ähnlich wie zuvor im Körper beschrieben. Am Beispiel der Verarbeitung einer Pflanze zu naturheilkundlichen Zwecken wird das deutlich.

    Zuerst wird das Sal - das Kapha/der Körper - die Erde der Pflanze durch das Feuer gereinigt, d. h. nachdem die ätherischen, die alkohol- und wasserlöslichen Anteile vom Pflanzenkörper getrennt wurden, wird der Pflanzenkörper verascht, kalziniert. Übrig bleiben die durch das Feuer gereinigten Salze der Pflanze, das Sal – die Erde der Pflanze.
    Um den Merkur, den Geist, das Vata der Pflanze, zu gewinnen, werden die flüchtigen Bestandteile der Pflanze herausdestilliert (Feuerprozess). Über die Destillation werden diese Anteile gereinigt. Das gewonnene Destillat entspricht der Luft und dem Äther der Pflanze.

    Die Reinigung des Sulfur - der Seele, des Pitta, des Agni - das Feuer der Pflanze, teilt sich auf in zwei Vorgänge. Zum einen wird über Destillation der flüchtige Sulfur, zum anderen über Veraschung (Kalzination) der fixe Sulfur als Salz gewonnen. Das Resultat stellt das Feuer der Pflanze dar. Die Reinigung des Sulfurs im Körper ist auch eine zweiteilige, zum einen die des physischen Körpers, dem fixen Sulfur entsprechend, zum anderen die des Feinstofflichen, den Nadis, dem ätherischen Sulfur entsprechend.

    Abschließend werden in der spagyrischen Pflanzenaufbereitung die gereinigten und separierten Anteile der Pflanze zu einer transformierten reinen (sattvischen) Essenz wieder zu einem Ganzen zusammengefügt. Die spagyrisch transformierte Pflanzenessenz kann dann zwecks Stimulation der Selbstheilung zur Anwendung kommen und balanciert analog betrachtet Sal, Merkur und Sulfur, also Körper, Geist und Seele.

    Hatha-Yoga, ein Weg der Verwandlung und Heilung
    Eine balancierte und integrierte Praxis der Komponenten Asana, Vinyasa, Bandha, Pranayama, Drishti und das Entwickeln eines tieferen Verständnis daraus für das Wirken der Elemente im Körper führt uns aus den wohlvertrauten Strukturen der Vergangenheit heraus in das Neuland unseres wahren Selbst.

    Und diesen Beitrag habe ich mir mal kopiert

    Yoga-Asanas aus der Sicht eines Arztes

    Hatha Yoga ist ein System, das geschaffen wurde, um die Physiologie des Menschen zu verfeinern. Asanas wurden über die Jahrhunderte umfassend weiter entwickelt, um auf jede Drüse und jedes Organ zu wirken. Yogastellungen müssen so justiert werden, dass die unterschiedlichen Organe, Gelenke und Knochen ihre richtige Position finden und dadurch physiologische Veränderungen stattfinden können. Das Körpergewicht muss gleichmäßig auf Gelenke und Muskeln verteilt werden, sonst entstehen Verletzungen. Beim therapeutischen Yoga werden verschiedene Yogahaltungen zur Behandlung von Erkrankungen ausgeführt. Eine der grundlegenden Entwicklungen für den therapeutischen Yoga bildet der Einsatz und die Entwicklung von Yogahilfsmitteln durch Yogacharya B.K.S. Iyengar. Hilfsmittel wie Blöcke und Gurte ermöglichen und helfen Patienten, alle Haltungen ohne Anstrengung auszuführen.

    Asanas können entweder Krankheiten verurschen oder heilen. So kann Sirasana (der Kopfstand) z.B. ein Glaukom, also einen erhöhten Augeninnendruck, verursachen oder diesen verringern. Als anderes Beispiel kann auch Sarvangasana (der Schulterstand) genannt werden. Er kann zu krankhaften Veränderungen in der Halswirbelsäule führen oder von solchen befreien. Jedes Asana hat eine ganz bestimmte, spezifische Form, an die sich der Körper anpassen muss. Nicht das Asana muss sich dem Körper anpassen. Es wird keine Verletzungen geben, wenn man sich an diese Regel hält.

    Yoga kann wirksam andere Therapieverfahren wie Allopathie oder Homöopathie ergänzen, welche unter Umständen nur eine gewisse Zeit auf den Körper einwirken. Bei Erkrankungen wie z.B. der Osteoarthritis (Abnutzung und Entzündung von Gelenken) muss die Ausrichtung der Knochen verändert werden. Homöopathie und Allopathie können hier nur die Schmerzen und Entzündung reduzieren, während Asanas die Struktur des Skelettes neu ausrichten. Bei Migräne z.B. lindern andere Systeme häufig nur die Schmerzen, während einzelne Asanas auch auf die Blutzufuhr zum Gehirn wirken - sie können sie sowohl fördern als auch verringern.

    Die allgemeinen Wirkungen von Asanas auf die Physiologie des Menschen

    Asanas beleben den Menschen neu, indem steife Gelenke gelöst, die verschiedenen Lungenlappen geöffnet und die Blutzirkulation des Gehirns frisch gehalten werden. Asanas wirken ähnlich wie Biofeedback-Mechanismen, bei denen der Körper mit Energie gefüttert wird und die Energie je nach Bedarf auf die einzelnen Systeme verteilt wird. Die Erregbarkeit einer Nervenzelle ist umgekehrt proportional zu ihrem Aktivitätsgrad. Deshalb wirkt auch Schlaf auf einen natürliche Weise verjüngend - er reduziert den Tonus der sympathischen Nerven. Eine Verringerung des Tonus sympathischer Nerven wird auch während und nach der Asanapraxis beobachtet, was indirekt durch eine Blutdruckabnahme und eine verminderte Pulsfrequenz (bis auf 40 bis 45) erkennbar ist. Asanas helfen einem genauso wie der Schlaf, sich zu erholen, nur dass bei Asanas die Erholung schneller wirt. Wieso nach einzelnen Asanas diese erholende Wirkung so schnell eintreten kann, ist auf die jeweilige geometrische Form der Asanas zurückzuführen. Die genauen biochemischen Veränderungen, die dabei den Kpröer sofort mit Energie versorgen, bedürfen jedoch weitere gründlicher Nachforschungen. Im Laufe des Älterwerdens kann es zu Ablagerungen in den Arterien und Venen kommen, die den Blutfluss behindern. Asanas helfen dabei, das Kreislaufsystem konstant zu durchspülen, so dass Ablagerungen an den Wänden der Blutgefäße verhindert werden können. Mit anderen Worten kann das Altern der Gefäße durch Asanas gebremst werden. Diesen Mechanismus kann man leicht beobachten. Er bedarf nicht unbedingt chirurgischer Nachforschungen.

    Die physiologischen Wirkungen von Stehhaltungen

    Stehhaltungen stärken die Knöchel, die Fußgewölbe, die Knie und die Gelenke der Wirbelsäule. Die Bauchorgane wie die Leber und die Milz werden gedehnt, mögliche Trägheiten in ihnen werden beseitigt und ihre Zellen werden gestärkt. Auch gegen so genannte Brüche oder Vorfälle der Bauchorgane wirken Stehhaltungen vorbeugend. Die Massage, welche die Bauchorgane durch Stehhaltungen erfahren, führt zu einer verbesserten Durchblutung und erhöht die peristaltische Aktivität im Darm.

    Die Seitenwände des Herzens werden gedehnt und gestärkt, so dass eine Ischämie (Durchblutungs- bzw. Sauerstoffmangel) verhindert wird. Der Herzmuskel wird durch das längere Halten der Stehhaltungen gekräftigt, ohne dass der Muskel sich auswölbt oder vergrößert. Wenn die Yogastellungen eher statisch als dynamisch geübt werden, kommt es weder zur Ermüdung des Kreislaufsystems, noch zur Bildung von Milchsäure in der Skelettmuskulatur. Die seitlichen Lungenwände werden gestärkt, weil sich in den Stehhaltungen die Zwischenrippenmuskeln ausdehnen. Dadurch verbessert sich die Belüftung der Lungen. Jedes einzelne Lungenbläschen wird geöffnet, so dass sich auch die Durchblutung der Lungen verbessert.

    Therapeutische Wirkungen von Stehhhaltungen

    Stehhaltungen verringern den Druck zwischen den Wirbelgelenken. Sie können zu einer Verringerung von Schmerzen führen, falls diese durch einen Bandscheibenvorfall oder eine Reizung des Ischias-Nervs verursacht werden. Sie bewirken eine natürliche Traktion der Wirbelsäule und stellen die innere Kraft der Muskeln wieder her, welche dann einen Bandscheibenvorfall in der Zukunft verhindern können. Die Traktion oder das Dehnen der Wirbelsäule, die durch Stehhaltungen erzeugt wird, ist anders als eine medizinische Traktion (wie z.B. der Schlingentisch), bei der eine äußere Kraft benutzt wird. Das Problem taucht dort erneut auf, wenn man die äußere Kraft wieder entfernt. Das problem bleibt unverändert, wenn die Muskeln ihre Elastizität nicht wieder gewinnen und der Raum zwischen den Wirbeln dauerhaft auseinander gehalten wird. Alle Probleme der Muskeln und des Skeletts sind mechanisch und müssen mechanisch behandelt werden. Nur die Wiederausrichtung der Muskeln, die neben der Wirbelsäule verlaufen, können die zu verändernde Spannung und den Druck auf die Wirbelsäulennerven beseitigen, so dass ihre anatomische Beziehung wieder hergestellt wird. Fusionen oder arthritische Veränderungen der Wirbelsäule können durch das Dehnen der Muskeln, die neber der Wirbelsäule verlaufen, und das Dehnen der Bänder, die zwischen den Wirbeln verlaufen, beseitigt werden.

    Die physiologischen Wirkungen von Umkehrhaltungen

    Umkehrhaltungen verbessern nach dem Laplaceschen Gesetz die Dynamik von Flüssigkeiten. Die Muskeln und das Kreislaufsystem der Beine werden durch Umkehrstellungen von dem konstanten Druck der Schwerkraft entlastet. Die aufrechte Position des menschlichen Körpers macht ihn anfällig für die Bildung von Krampfadern, während Umkehrhaltungen wie z.B. der Kopfstand diese verhindern.

    Durch unseren Körper fließen aktiv fünf Lieter Blut pro Minute. Im Laufe der Jahre wird besonders die optimale Durchblutung des Gehirns immer wichtiger. Die Praxis von Umkehrhaltungen wie Kopf- und Schulterstand verhindert die Ermüdung der Gehirnzellen. Sie verringert Veränderungen, die zu einem Schlaganfall, Erkrankungen wie seniler Demens, spastischer Bulbärparalyse und Verkalkung der Gehirngefäße führen können. Die wohltuenden Wirkungen von Umkehrhaltungen entstehen entweder durch eine verstärkte Freisetzung von Glukose oder durch die verbesserte Durchblutungsdynamik im Gehirn, oder sie werden durch beide Mechanismen ausgelöst.

    Die physiologischen Wirkungen von Vorwärtsbeugen

    Vorwärtsbeugen strecken die Wirbelsäulenmuskeln, die Gelenke und die Bänder, die zwischen den Wirbeln verlaufen, und erhöhen die Durchblutung dieser Regionen. Die fast waagerechte Lage des Oberkörpers entspannt das sympathische Nervensystem und entlastet das Herz erheblich. Die Körpertemperatur wird gesenkt, möglicherweise durch die Wirkung der Vorwärtsbeugen auf den Hypathalamus. Außerdem vermindern sie den Stoffwechselbedarf. Die beruhigende Wirkung auf das sympathische Nervensystem führt zur Verringerung von Kopfschmerzen. Bei Vorwärtsbeugen sollte sich das Becken über die Köpfe der Oberschenkelknochen im Hüftgelenk nach vorne bewegen (Hüftbeugung). Die hinteren Oberschenkelmuskeln sind mit der Basis des Beckens, den Sitzknochen, verbunden. Bei einer Person mit steifen oder verkürzten hinteren Oberschenkelmuskeln kann sich das Becken nicht über das Hüftgelenk nach vorne bewegen, wenn diese Person versucht, sich nach vorne zu beugen. Stattdessen werden in solchen Fällen die Bänder zwischen den Wirbeln eher überdehnt als gestreckt und es erhöht sich die Gefahr eines Bandscheibenvorfalls. Asanas erhöhen die Flexibilität der hinteren Oberschenkelmuskeln in großem Maße und verhindern Bandscheibenvorfälle.

    Die physiologische Wirkungen von Drehungen

    Alle Bauchorgane werden durch den Vorgang der Drehung "ausgepresst" und mit Blut duchspült. Dieser trocknende Mechanismus stimuliert die Absorptionstätigkeit des Darms. Die peristaltische Darmaktivierung wird erhöht, was zu einer Befreiung von Verstopfung führt. Drehhaltungen lockern die Wirbelsäulenmuskeln und die aus der Wirbelsäule austretenden Wirbelsäulennerven. Diese Haltungen wirken deshalb vorbeugend gegen einen Bandscheibenvorfall.

    Die physiologischen Wirkungen von Setubandha Sarvangasana und verwandten Haltungen

    Haltungen wie Viparita Dandasana (Kopfstandbrücke) und Setubandha Sarvangasana (Schulterstandbrücke) stärken, wenn sie mit Unterstützung praktiziert werden, die Herzmuskulatur und helfen, abnormen Veränderungen der Herzmuskulatur entgegen zu wirken. Weil die Brustorgane gedehnt werden, wird ihre Durchblutung erhöht. Diese Asanas sind von unschätzbarem Wert bei der Behandlung ischämischer Herzerkrankungen und primärer Muskelstörungen. Die wohltuende Wirkung dieser Haltungen auf Patienten mit ischämischer Herzkrankheit liegt vermutlich an einer verstärkten Blutzufuhr zum Herzen.

    Die wohltuenden Wirkungen von Asanas auf das Herz werden indirekt durch die Beobachtung belegt, dass Yogapraktizierende so gut wie nie Herzinfarkte bekommen. Patienten mit ischämischer Herzkrankheit, die yogatherapeutisch behandelt werden, zeigen eine Verbesserung beim Belastungs-EKG.

    Asanas verbessern die Kapillardurchblutung, sowie die regionale Blutversorgung. Die Blutversorgung der Brustorgane wird durch den massierenden Effekt verbessert. Die Vitalkapazität der Lungen kann durch Asanas gut aufrecht erhalten werden. Des Weiteren wird die Elastizität der Lungen gut bewahrt.

    Ursachen und Behandlungen von Bandscheibenvorfällen

    Zu einem Bandscheibenvorfall kann es kommen, wenn Wirbelsäulenmuskeln und hintere Oberschenkelmuskeln steif und dürr sind und ihre natürliche Ausrichtung verlieren. Es entstehen Schmerzen, wenn die falsch ausgerichteten Muskeln auf die Wirbelsäulenerven drücken. Ein Bandscheibenvorfall ist oft nur die Folge eines übermäßigen Zugs der Muskeln. Die Bandscheibe reißt, weil die umgebenden Strukturen, genauer gesagt die Bänder und Muskeln, zu unelastisch sind.

    Bei einigen Menschen ist eine Seite der Wirbelsäule deutlich steifer als die andere und das kann zu einem seitlichen Bandscheibenvorfall führen. Durch Drehhaltungen werden die Wirbelsäulenmuskeln geschmeidiger und in diesem Prozess wird die Bandscheibe langsam wieder ausgerichtet.

    Die Behandlung des Bandscheibevorfalls sollte darauf abzielen, die relevanten Muskeln zu lockern und dadurch ein gesundes Verhältnis zwischen den Faktoren - Raum zwischen den Wirbelkörpern und Muskelspannung - wieder herzustellen.

    Medizinische Traktion (wie z.B. der Schlingentisch) berücksichtigt nicht das Ausmaß der Fehlausrichtung der Wirbelsäulenmuskeln und ist dadurch unkontrollierbar in seiner Wirkung. Oft ist die Traktion zu stark oder wird zu lange gehalten. Wird die Traktion gar mehrere Stunden beibehalten, werden die Muskeln geschwächt, ganz besonders wenn der Körper steif ist. Die Muskeln werden oft auch in einer falschen Richtung gedehnt. So kann das Problem leicht zurückkehren. Es ist sehr schwer, einen Muskel für einige Minuten in einer gestreckten Position zu belassen, und es ist fach unmöglich, ihn für viele Stunden in einer gestreckten Position zu belassen.

    Streckung oder Dehnung ist im Yoga ein bewusster, kontrollierter Vorgang. Man kann die Stärke erhöhen oder verringern, weil man die ausrichtung des Gelenkes spürt. In vielen Fällen bleiben Schmerzen sogar nach einer Bandscheibenoperation bestehen. Bei steifen hinteren Oberschenkelmuskeln und ganz besonders bei verkrampften Gesäßmuskeln kommen Ischiasschmerzen vor. Der Schmerz verschwindet, wenn die Muskeln geschmeidig werden. Alle Stehhaltungen verlängern die Muskeln der Wirbelsäule, Drehbewegungen in Kombiantion mit Beugungen sind sehr nützlich gegen einen hinteren/seitlichen Bandscheibenvorfall. Im Allgemeinen müssen aber Beugungen vermieden werden. Es gibt ganz spezielle Wege, den Körper ohne Gefahr zu bewegen. Kopfstand in den Seilen vergrößert den Bandscheibenraum und verringert die Empfindlichkeit und Schmerzhaftigkeit in den Muskeln. Konkave Bewegungen der Wirbelsäule sind gut, aber sie müssen so ausgeführt werden, dass die Wirbelsäulenmuskeln nicht fest gemacht werden. In Streckübungen neigen die Wirbelsäulenmuskeln dazu, zu kontrahieren, obwohl bei diesen Stellungen die Wirbelsäule konkav erscheint. Kinder leiden niemals an einem Bandscheibenvorfall. Ein Grund dafür ist, dass ihre Wirbelsäulen- und hinteren Oberschenkelmuskeln sehr geschmeidig sind.

    Man kann erkenne, dass die Bio-Dynamik von Yoga eine ganzheitliche Wissenschaft ist. Sie agiert im Einklag mit den physiologischen Gesetzen und verjüngt den Menschen.

    Liebe Carina, sei weiter sehr mutig, gebe in Ängste nicht soviel Energie und Kraft hinein, sondern spüre was dir gut tut jenseits des Verstandes, dann packe es an, und habe Ausdauer und Vertrauen.

    Liebe Grüße
    Rafaela

  • Werte Carina,

    ein ZEN-Koan ist nichts anderes, nur anders aufgebaut, Ramachandra hat die Situation schon gut erkannt und dargelegt.

    Es macht ganz den Anschein, desto populaerer Yoga wird und mehr und mehr in den sogenannten "Mainstream" einfliesst, sich Leute zu recht unqualifizierten Kommentaren hinreissen lassen, wer weiss moeglicherweise sogar von bestimmten Lobbykreisen gezielte Desinformation um potenzielle Kunden bei der Pharmazie-Stange zu halten, wer weiss... Artikel dieser Coloeur rufen bei mir automatisch Wiederstand auf und die "Sirenen" ertoenen, weil da in diesem Beitrag, ganz klar "was nicht stimmt"!

    Daher der absichtlich ueberzogene Beitrag meinerseits.... tut auch anders'rum "weh"... wenn ich sowas lese, fuehle ich die gesamte Idee des Yoga - 1000'de von Jahren intensiven Studierens und Forschens von ernsthaft, aufrichtigen Voluntaeren, ohne jegliches materielles Entgeld und ohne jede Form von Verguetung - "abgrundtief beleidigt"!

    Das ist eine andere Sicht der Dinge - nur mal so....und wahrlich ohne jeden Wunsch oder Absicht zu aggrevieren...!

    - हरि ॐ -

  • Selbstverständlich kann FALSCH geübtes Yoga den Rücken schädigen. Zweifellos.
    Auch und besonders die Rishikesh-Reihe ist für Menschen mit Rückenproblemen und/oder wenig Beweglichkeit und/oder nicht ausreichender Muskelkraft eine Herausforderung, die der Übenden im schlimmsten Falle noch tagelang schmerzhaft spürt.

    Die "zynischen" und "ironischen" Antworten emfinde ich nicht als "AHIMSA".
    Wer auch immer die verfasst hat, sollte sich bei solch ernsten und wichtigen Fragen bitte an die yogische Tradition der Gewaltlosigkeit erinnern und nicht unverschämt werden.
    In welchem "Ashram" lebt ihr denn???
    Dürfen sachliche Fragen nicht gestellt werden, nur weil der heilige Name "Rishikesh-Reihe" genannt wurde oder wodurch fühlt ihr euch so auf die Lotusfüße getreten???
    Unglaublich...

    In vielen Yogastunden die ich erhalten habe, auch bei Yoga Vidya in BM, sogar in "Yoga für den Rücken" Stunden, wird m.E. ZUWENIG auf rückengerechte Ausführung geachtet.
    Wenn die Gruppe mehr als 12 bis 15 Teilnehmer umfasst, kann auch ich als Yogalehrerin nicht mehr mit den Augen bei jedem/jeder TeilnehmerIn sein - umso wichtiger ist eine absolut genaue, detailreiche und langsame Anleitung.

    Und natürlich sollte der Yogalehrer nicht nur selbst praktizieren, sondern auch umfassende Kenntnisse in Anatomie und Physiologie haben. Und Empathie für die geplagten, die vertrauensvoll in die Yogastunden kommen.
    Die Ausbildung zum YL - egal wo und von wem - mag noch so gut sein: sie ist nur die Grundlage, auf der ein wirklich guter YL aufbaut.

    Einem Kurs "Rücken Yoga" sollte unbedingt eine Art Anamnese, eine Bestandsaufnahme vorausgehen. Das geschieht in meinen Kursen schriftlich per Fragebogen, so dass gesundheitliche Dinge nicht vor der Gruppe offen gelegt werden müssen. So weiß ich, wer welche (Rücken-)Probleme, Operationen oder sonstige Erkrankungen hat.

    Dem entsprechend wird der Unterricht für die Gruppe vorbereitet. TeilnehmerInnen, die besondere/spezielle Einschränkungen, wie z.B. Bandscheibenvorfall, neues Hüftgelenk, HWS Probleme mitbringen, bekommen während der Stunde bei Bedarf abgewandelte Übungen angesagt.
    Auf fließende Atmung und rückengerechte Ausführung der Übungen muss in erster Linie der YL achten, denn der Teilnehmner hat i.d.R. weder das Körpergefühl noch die Sachkenntnis noch kennt und akzeptiert er seine Grenzen - er will alles gut und richtig machen und gibt sich deshalb besonders Mühe...

  • Die Diskussion ist in eine Richtung gelaufen, die eigentlich nichts mehr mit meiner Frage zu tun hat.

    Ich habe weder gesundheitliche (Rücken-) Probleme, noch habe ich extreme Angst vor Dingen, die passieren könnten, wenn XY oder wenn XYZ. Etwas seltsam finde ich daher die vielen ironischen (vielleicht sogar zynischen?) Kommentare.

    Im Grunde ging es eigentlich nur um eine Beleuchtung dessen, ob es evt. auch kritische Übungen gibt bzw. ob Yoga wirklich so ausschließlich gut ist für den Rücken wie von vielen Übenden dargestellt. Auslöser war eben der Kommentar, den ich in einem Forum gesehen hatte.

    Vielen Dank trotzdem allen, die die Fragestellung ernst genommen haben. Allen wünsche ich viel Licht und schöne Tage mit der Familie!

  • Dazu kommt mir letztendlich glatt "Uncle Arthur" von den Shetland Islands in den Sinn, der meinte bei solch schwierigen Lebenssituationen generell: "I am quite sure that everyone is paying incredible attention to their life, but even then, it is an irrevocable fact that life is an inescapable terminal disease!"

    Und dann sang er meist aus voller Kele: "Que sera, sera, what ever will be, will be... the future is not our's to see, a que sera, sera...when I was just a little boy, I ask my mother: "What will I be...will I be happy, will I be free and that's what she said to me: "Que sera, sera...."

    Allen Friede, Freude, Eierkuchen, Zimtsterne, Printen und Christstollen... und natuerlich Licht, viel Licht, ganz, ganz viel Licht auf das es ganz, ganz hell und warm werde!

    - ॐ -

  • liebe karin,
    vielleicht solltest du einfach mal mit einem physiotherapeuten oder guten sportmediziner sprechen.
    ich kenne es aus kursen auch so,dass vorher gefragt wird,ob man "leiden"hat und dann wird einem die übung abgewandelt gezeigt oder eine schonendere variante vorgeschlagen.....
    wenn man langsam beginnt und sehr achtsam ist,sollte eigentlich nichts passieren.....
    ich habe als kind rhytmische sportgymnastik gemacht und tanze seit jahren ballett.ich aus meiner erfahrung kann nur sagen,dass yoga mir immer sehr gut tat und ich schmerzen,die ich im rücken hatte (durch extreme überbeweglichkeit) gut in den griff bekommen habe und die muskeln im rücken gestärkt wurden.
    viel spass beim üben und ausprobieren:)
    lg,oona

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