Aus Zufriedenheit gewinnt man unübertroffenes Glück.
Wenn du zufrieden bist, bist du glücklich. Das klingt wie eine ganz banale Wahrheit und intuitiv ist das natürlich jedem klar – ist man zufrieden, ist man glücklich. Warum sagt Patanjali das? Eben deshalb, weil die meisten Menschen denken, Glück kommt, wenn ich genügend bekomme. Es ist ja eine unreflektierte Lebensanschauung der meisten Menschen unserer heutigen Zeit – kenne deine Wünsche, erfülle deine Wünsche, sind deine Wünsche erfüllt, bist du glücklich. Erkenne deine Bedürfnisse, schau, wie du die Bedürfnisse befriedigen kannst, wenn du deine Bedürfnisse befriedigt hast, dann bist du glücklich. Patanjali sagt was anderes. Glücklich bist du, wenn du Zufriedenheit entwickelt hast. Er sagt jetzt auch nicht, dass es falsch ist, Wünschen nachzugehen und Bedürfnisse zu befriedigen. Es macht einen nur nicht glücklich. Er sagt ja an einer anderen Stelle, am Anfang des 2. Kapitels oder Mitte des 2. Kapitels, dass der Sinn des Lebens - im Sinne von, warum wir überhaupt in der relativen Welt sind – ist, Erfahrungen zu sammeln und auch zu erkennen, welche Kräfte in uns selbst stecken im Prakriti, in der Natur. Und so kann es durchaus o.k. sein, Wünschen nachzugehen, Bedürfnissen nachzugehen und auch seine Gedankenkraft zu entwickeln und irgendwo auch Freude daran zu haben, was man alles bewirken kann, was man alles machen kann. Nur glücklich wird man daraus nicht dauerhaft.
Zufriedenheit gilt es zu entwickeln. Aus Zufriedenheit entsteht unübertroffenes Glück.
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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