Yoga für seelische Gesundheit

Om Namah Shivaya


Yoga heißt Einheit, Yoga heißt Vereinigung, Yoga heißt Harmonie, Yoga heißt auch, sich bemühen, zu dieser Harmonie hinzukommen, zu dieser Einheit hinzukommen. Wir können drei Wirkungsebenen des Yoga unterscheiden. Die eine ist, Yoga hilft uns, in Harmonie zu kommen mit dem, was wir kennen. Es gibt zahllose empirische Studien inzwischen darüber. Yoga hilft, dass man gesünder ist, dass man ein zufriedeneres Leben hat, Yoga hilft für eine seelische Gesundheit.

 

Wer regelmäßig Yoga übt, wird nicht so schnell in psychische Probleme kommen usw. Da gibt es zahllose Studien und Yoga Vidya unterstützt da ja auch einige Studien, sowohl indem wir uns bemühen, genügend Menschen dafür zu begeistern, an solchen Studien teilzunehmen, als auch durchaus auch der Berufsverband von Yoga Vidya unterstützt eine Menge von empirischen Studien zu diesen Themen. Wir können also als gesichert gelten lassen, Yoga hilft, gesünder zu sein und irgendwo sich besser zu fühlen im Durchschnitt. Das heißt nicht, dass Menschen, die Yoga üben, nie mehr krank werden, diese Menschen werden auch krank, aber sie können insgesamt gesünder sein. Zweiter Aspekt des Yoga ist, wir bekommen einfach mehr Energie.

 

Wer Yoga übt, wird feststellen, man kommt vielleicht irgendwo geschafft vom Tag zur Yogastunde und nachher fühlt man sich voller Kraft. Oder mit letzter Kraft kommt man noch hierher zum Seminar, Wochenendseminar, Woche und irgendwo danach die nächste Woche verläuft dann sehr viel beschwingter zu Hause. Manchmal geht man da durch verschiedene Prozesse, manchmal am ersten Tag kommt nochmal Kopfweh oder anderes, aber irgendwo, das Energiesystem wird gereinigt, aktiviert, und so hat man danach viel Kraft und Inspiration. Ich glaube, jeder, der Yoga geübt hat, hat diese Sache schon bemerkt. Dritter Aspekt und das ist vielleicht der höchste Aspekt des Yoga, können wir sagen, ist der spirituelle Aspekt. Wir können sagen, es geht darum, Zugang zu finden zu einer höheren Wirklichkeit. Und Yoga macht einen durchlässig.

 

Eine der Hauptwirkungen des Yoga ist ja Entspannung. Und Entspannung heißt natürlich auch zum einen Heilung oder Gesundheit. Entspannung heißt auch, dass die innere Kraft, die angelegt ist, fließen kann. Aber Entspannung heißt auch, dass man durchlässig wird, transparent wird. Und wenn wir durchlässig und transparent werden, dann heißt das, wir werden durchlässig und transparent zu dem, was tief im Inneren ist. Und die Yogis haben ja das optimistischte aller möglichen Menschenbilder. Sie sagen, tief im Inneren ist in jedem Menschen der spirituelle Kern, tief im Inneren ist in jedem Menschen letztlich ein göttlicher Funke. Wenn es uns gelingt, den Körper zu entspannen, wenn es uns gelingt, Energieblockaden aufzulösen, wenn es uns gelingt, den Geist ein bisschen ruhiger zu machen, wenn wir dann nach innen schauen oder nach innen spüren, dann stellen wir fest: „Ja, tief im Inneren, da ist Freude, tief im Inneren, da ist ein göttlicher Funke, tief im Inneren bin ich verbunden mit einer höheren Wirklichkeit.“

 

Nicht nur nach innen. Wenn wir mit anderen Menschen zu tun haben, zum einen, wir können durchlässig werden, dass die Intuition von uns ausstrahlt. Wir können durchlässig werden, dass die Freude und die Liebe, die wir haben, ausstrahlt. Wir können durchlässig werden in dem Sinne, dass wir im anderen Menschen das Göttliche auch spüren. Menschen verhalten sich nicht nur freundlich, das weiß ich auch. Aber wir können über die Oberflächlichkeit hinausgehen. Natürlich, wir können Menschen auf verschiedenen Ebenen wahrnehmen und es ist wichtig, dass wir auf verschiedenen Ebenen dann eben auch handeln können, aber wir können eben auch zur tiefsten Ebene gehen und wir können den spirituellen Kern von Menschen wahrnehmen, spüren, uns darauf beziehen und uns verbunden fühlen. Nachher müssen wir immer noch auf der relativen Ebene sehen, wie wir zusammen zurechtkommen, auch das kann manchmal Auseinandersetzung heißen, aber wenn wir uns erst mal verbunden haben, geht das andere leichter.

 

Durchlässig heißt aber auch, wir können im Alltag auch dieses göttliche Wirken spüren. Es ist nicht einfach eine Glaubenssache, sondern wer regelmäßig Yoga übt, innehält, und dann im Alltag mal schaut, was er spürt, der kann auch das fühlen. Am einfachsten ist es vielleicht im Naturerleben, wenn wir einen Baum wahrnehmen oder einen Himmel oder eine Wiese, wenn wir auf einem Berg sind und nach unten schauen oder unten sind und nach oben schauen, und dann einfach offen sind und bewusst spüren, dann merken wir, da ist dieses schöne Empfinden. Und dieses schöne Empfinden ist ein Ausdruck einer höheren Wirklichkeit.

 

Und im Laufe der Praxis, je mehr es uns gelingt, in den spirituellen Praktiken so durchlässig zu werden, umso mehr gelingt es uns auch, im Alltag dieses Bewusstsein immer wieder zu haben, man könnte auch sagen, immer wieder anzuschalten. Denn natürlich, wenn man vor dem Computer ist und eine Buchhaltung machen will, dann wird man nicht unbedingt jetzt gleich die höhere Wirklichkeit wahrnehmen und im Unendlichen schwelgen, sondern dann muss die Buchhaltung gemacht werden. Aber kurz danach können wir uns wieder bewusst machen, dass hinter all dem die eine Wirklichkeit ist. Und das ist das Schöne am Yoga, es hilft uns, auf einer relativen Ebene gesünder und harmonischer zu sein, es hilft uns, auf einer relativen Ebene mehr Energie zu haben, so dass wir mehr bewirken können, und es hilft uns, Zugang zu bekommen, zu einer höheren Wirklichkeit.
Hari Om Tat Sat

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Kurz-Vortrags mit Sukadev Bretz. Gehalten im Rahmen eines Satsangs nach der Meditation bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Infos:

 

 

 

 

 

 

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