Wozu die Kriyas gut sind – HYP II.36

Hatha Yoga Pradipika Podcast, 2. Kapitel, 36. Vers: „Shat karma nirgata sthaulya kapha dosha mala adikah pranayamam tatah kuryad anayasena siddhyati.“ - „Die sechs Kriyas, Reinigungsübungen, Shat Karmas, beseitigen ein Übermaß an Kapha und alle Krankheiten, die aus zu viel VataPitta oder Kapha sind. Wenn man die sechs Reinigungsübungen geübt hat, dann kommt Pranayama sehr einfach, der Erfolg im Pranayama stellt sich mühelos ein.“


In den letzten Versen hat Swatmarama die sechs Kriyas beschrieben und hat gesagt, wozu sie gut sind. Und ich habe einige Tipps dafür gegeben, wie du sie im Alltag umsetzen kannst. Eines kannst du da auch noch herausziehen. Wenn du irgendeine physische oder psychische Beschwerde hast, dann überlege auch, ob du vielleicht die Kriyas intensivieren kannst, denn die Kriyas helfen. Manchmal ist einfach eine psychische Beschwerde einfach nur ein Zeichen, dass Amas, also Unreinheiten, da sind, energetische Blockaden, emotionale Blockaden, physische Blockaden, Verspannungen usw. All das ist sehr gut zu beseitigen durch die Kriyas. Anstatt zu viel zuerst mal zu überlegen, was das alles so zu bedeuten hat und zu komplex das alles zu machen, ist immer empfehlenswert, wenn du dich körperlich nicht gut fühlst, geistig nicht gut fühlst, eine gewisse Checkliste durchzugehen.

Zuerst mal kannst du überlegen: „Halte ich mich an die fünf Gesundheitspunkte des Hatha Yoga?“ Also: „übe ich jeden Tag meine Asanas?“ Zweitens: „Übe ich jeden Tag mein Pranayama?“ Drittens: „Mache ich jeden Tag eine Tiefenentspannung?“ Viertens: „Esse ich gesund? Ernähre ich mich gesund?“ Fünftens: „Meditiere ich regelmäßig? Ist meine Meditation zufriedenstellend? Und bin ich im Alltag positiv?“

Wenn du merkst, in einem dieser fünf Dinge hakt es, dann überlege, wie du das wieder verbessern kannst. Nachdem du diese fünf überprüft hast, dann gehe noch zwei Dinge weiter: Überprüfe: „Gehe ich jeden Tag zwanzig Minuten an die frische Luft?“ Zwanzig Minuten frische Luft, das ist unbedingt notwendig. Und überprüfe: „Sind meine Schlafgewohnheiten angemessen? Habe ich genügend Schlaf? Oder habe ich zu viel Schlaf?“ Es ist gut, das Minimum an Schlaf, das du brauchst, auch dir zu genehmigen. Wenn du das überprüft hast, dann komme zur dritten Großüberprüfung und das ist: „Könnte ich vielleicht Kriyas machen?“ Und die Kriyas können eben sein, Neti, Nasenreinigung, kann Darmreinigung sein, Magenreinigung sein, Lungenreinigung, Tratak usw. Und erst dann, wenn du diese drei Schritte durchgegangen bist, dann überlege weiter, ob du etwas anderes brauchst. Aber das ist so eine Grundstruktur.

Zuerst überlege, wie ist es mit den fünf Hauptgewohnheiten des Hatha Yoga, den fünf Praktiken des Hatha Yoga, machst du die regelmäßig? Wenn nicht, ist es kein Wunder, wenn es dir körperlich, emotional oder geistig nicht gut geht. Und es ist ja einfach, das umzusetzen. Dann sei wieder regelmäßig in deinen Hatha Yoga Praktiken. Dann als zweites überprüfe Schlafgewohnheiten und ob du jeden Tag zwanzig Minuten an der frischen Luft bist. Und als drittes übe die Kriyas, die Reinigungsübungen. Damit ist ein großer Teil von körperlichen, geistigen, energetischen, emotionellen Problemen einfach in den Griff zu bekommen. Und dann fällt es umso leichter, die größeren psychischen oder physisch-karmischen Probleme in den Griff zu bekommen, weil du grundsätzlich Energie hast und keine Blockaden und du eine gewisse Stärke hast.

 

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Hatha Yoga Pradipika Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

 

 

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