Wie du das Gayatri Mantra nutzen kannst

Om Namah Shivaya. Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Wie manche von euch vielleicht wissen, haben wir momentan eine 108-stündige Yajna in Bad Meinberg. Yajna ist eine Feuerzeremonie. Dabei wird ein bestimmtes Mantra wiederholt, das die meisten von euch kennen: das Gayatri Mantra. Om Bhur Bhuvah Swah Tat Savitur Varenyam Bhargo Devasya Dhimahi Dhiyo Yo Nah Prachodayat Das Gayatri Mantra ist eine Anrufung der göttlichen Kraft in seiner abstrakten Form. Im Yoga kennen wir die Verehrung von Gott in reiner, abstrakter Form. Aham Brahma Asmi - Ich bin Brahman. Oder Satchidananda Swarupoham - Meine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit. Oder Prajnanam Brahman - Bewusstsein überall, das ist Brahman, das Unfassbare. Man kann Gott als persönlichen Gott verehren. Wir können Gott als Jesus verehren und uns an Jesus wenden. Wir können uns an Gott als Krishna wenden. Oder an Gott als Gott Vater oder Mutter und wir können uns an Gott als das Licht wenden. Das ist so ein Mittelding zwischen abstrakt und konkret – das Licht. Wir können sagen: „Oh kosmische Lichtenergie, bitte erleuchte mich“, ohne uns dabei ein lebendes Wesen vorzustellen. Das Gayatri Mantra funktioniert auf der Ebene. Da heißt es zunächst einmal: „Om Bhur Bhuvah Swah - Oh göttliches Licht, Du hast die ganze Welt geschaffen mit deinem Licht, die physische Welt, die Astralwelt und die Kausalwelt. Letztlich, die ganze Welt ist nichts anderes als Licht.“ Das hat durchaus Ähnlichkeit mit der modernen Physik, in der wir sagen, dass alles Energie ist. Licht ist nichts anderes als Schwingung. Materie ist nichts anderes als Schwingung. Und es gibt keinen grundsätzlichen Unterschied zwischen Licht und physischer Materie. Mit Hilfe der heutigen Physik können wir verstehen, wenn die Yogis sagen, dass alles letztlich aus einer einzigen Lichtenergie geschaffen ist. Wir können auch zur physischen Welt, zur Welt unserer Gedanken, zu den Emotionen und zur Welt, die jenseits von Gedanken und Emotionen ist: „Wir verehren Dich. Wir meditieren über Dich. Wir stimmen uns auf Dich ein.“ Dann heißt es noch im Gayatri Mantra: „Bitte erleuchte unseren Intellekt, damit wir zur höchsten Wahrheit kommen.“ Das sind im Grunde genommen drei Schritte, die wir auf dem spirituellen Weg machen. Zum einen erkennen wir, dass das Göttliche und das Bewusstsein hinter allem ist und dass es sich als das, was da ist, manifestiert. Mit anderen Worten, das, was hier in diesem ganzen Universum ist, das ist nicht nur Materie sondern eine Manifestation vom Göttlichen. In dieser Form können wir das Materielle verehren. Wir können darüber meditieren. Wir können unser Herz öffnen und die Liebe überall spüren. Und dann können wir darum bitten, dass wir tatsächlich zu dieser höchsten Erfahrung kommen. In dieser Hinsicht hat das Gayatri Mantra eine sehr starke Kraft. Indem wir es wiederholen, spüren wir die Gegenwart überall, wir bekommen innere Demut und bitten darum, dass wir zur höchsten Verwirklichung kommen. Daraus kann man auch ein Lebensmotto machen. Wir können auf der physischen Ebene alles tun, was nötig ist, aber dabei im Hinterkopf behalten, dass das Physische nur ein Ausdruck einer höheren Wirklichkeit ist. Wir können uns vornehmen, alles mit Liebe zu verehren und wir können darum bitten, dass dies unsere beständige Erfahrung werden möge. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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