Hatha Yoga Pradipika, 1. Kapitel, 21. Vers
„Janu urvor antare samyak kritva pada tale ubhe riju kayah samasinah svastikam tat prachakshate.“
Swatmarama, der Autor der Hatha Yoga Pradipika, spricht:
„An die Innenseite der Knie und Oberschenkel beide Fußsohlen richtig platziert, mit geradem Körper sitzend, dieses wird Swastikasana genannt.“

Jetzt wird es etwas technischer. Und ich will ja bei den täglichen Inspirationen nicht wirklich technisch sprechen, sondern ich werde etwas aus den Versen der Hatha Yoga Pradipika nehmen, um Inspirationen für den Tag zu geben. Hier wird von Swastikasana gesprochen. Swastikasana ist zum einen eine Asana. Wenn du magst, kannst du auch das Buch der Hatha Yoga Pradipika lesen und auch im Hatha Yoga Pradipika Portal von Yoga Vidya gibt es auch einen Kommentar dazu und da wird es auch Fotos und alles Mögliche geben. Du kannst das auch auf unseren Internetseiten googeln. Aber ich will einfach über Swastikasana sprechen.

Asana heißt Haltung. Swasti heißt Wohlwollen. Swastika ist die Einstellung des Wohlwollens oder Swastikasana. Du kannst selbst überlegen, Swastikasana willst du heute üben, eine Einstellung des Wohlwollens. Du kannst sagen: „Möge ich eine positive Kraft sein für alle Menschen, mit denen ich in Kontakt komme. Möge ich Wohlwollen für alle Menschen haben.“ Du kannst jetzt, wenn die Sendung vorbei ist oder auch während ich spreche, überlegen, mit wem wirst du heute zu tun haben? Oder wenn du die Hörsendung abends hörst, mit wem wirst du morgen zu tun haben? Und schicke ihm Wohlwollen.
Wie kannst du Menschen Wohlwollen schicken? Du kannst den Menschen dir vorstellen und kannst sagen: „Liebe, Lieber (Name), ich schicke dir Licht und Liebe, möge es dir gut gehen.“ So einfach kann es sein. Also, du kannst Affirmationen sagen. Zum zweiten kannst du Licht schicken. Du kannst dir vorstellen, dass beim Einatmen Licht in dich hineinströmt und dass du beim Ausatmen Licht zu dem Menschen hinschickst. Auch das kannst du machen, wenn du jetzt an einen Menschen denkst, stelle dir vor, von oben strömt Licht in dich hinein, durchströmt dich von Kopf bis Fuß und bringt das Licht in deinem Herzen zum Leuchten. Und dann beim nächsten Ausatmen, vom Herzen her schicke dieses Licht zu dem Menschen. Als drittes kannst du eine Herzensverbindung herstellen, das ist dann über das Gefühl. Mit deinem Herzen fühle das Herz des anderen und fühle dich in Liebe mit dem anderen verbunden. Diese Übung hilft dir zu einem Swastikasana, zu einer Einstellung von Mitgefühl, Wohlwollen und Verbundenheit.

Wann immer du mit einem Menschen zusammen bist, übe Swastikasana, die Grundeinstellung des Wohlwollens. Und ich empfehle auch, jeden Morgen Gedanken des Wohlwollens zu haben und zu entwickeln und hervorzurufen, bewusst hervorzurufen, Gedanken des Wohlwollens gegenüber jedem Menschen, mit dem du zu tun hast. Und wann immer du einen Menschen siehst und triffst, schicke ihm Wohlwollen. Auch im Alltag zwischendurch. Du kannst ihm zulächeln, du kannst auch bewusst sagen: „Guten Tag! Ich wünsche dir einen guten Tag!“ Also nicht einfach nur „Tach“ oder „Moin“, sondern: „Ich wünsche dir einen guten Tag!“ Und selbst wenn du es etwas flapsiger ausdrückst, dann fühle es trotzdem vom Herzen. Wenn du einen Menschen siehst, wünsche ihm Gutes. Wenn du mit ihm sprichst, fühle dich mit dem Herzen verbunden. Und wenn du dich von dem Menschen verabschiedest, wünsche ihm einen guten Tag und so auch, dass du ihn gerne wiedersehen wirst. Swastikasana, eine wichtige Einstellung im Alltag, die Einstellung des Wohlwollens gegenüber jedem Menschen.

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Hatha Yoga Pradipika Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

 

 

 

 

 

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