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Prana-Yoga: Kumbhaka, das Üben mit dem gehaltenen Einatem

Alle Dehnübungen, ob große oder kleine, kann man in ihrer Wirkung verstärken, wenn man sie mit einem in die gedehnten Bereiche gelenkten Einatem begleitet und wenn man zudem in der Haltephase auch den Atem anhält. Kumbhaka ist im Yoga der gehaltene Ein- bzw. auch Ausatem. In den hier aufgeführten Übungen meine ich ausschließlich den gehaltenen Einatem. Dieser macht es möglich, dass sich das mit dem Atem aufgenommene Prana ausbreiten und in den gedehnten Muskeln und übrigen Geweben besonders zur Wirkung kommen kann.

Das alles muss mit Bewusstheit durchgeführt werden. Bewusstheit ist die lichtvolle Präsenz in uns, die genauso auch nach außen hin wirkt und dort sichtbar oder spürbar wird. Bewusstheit können wir mit Energie und ebenso mit dem Atem gleichsetzen. Wo wir bewusst sind in uns, ist es hell, fließt Prana, bewegt uns ein lebendiger Atem. Sind wir unbewusst, bleibt es dunkel, herrscht nur wenig Lebendigkeit und Atemfluss, ist der Energiestrom gering. 

Das Üben mit Kumbhaka wird also in folgender Weise gestaltet. Egal wo wir eine Dehnung durchführen, ob mit den Armen, den Beinen, dem Rumpf, dem Hals und Kopf oder auch nur mit den Fingern oder Zehen, wir begleiten dieses Dehnen mit einem vertieften Einatem, den wir bewusst dort hinlenken. Und während wir die Dehnung halten, halten wir auch den Einatem und spüren dabei, wie sich das vom Atem aufgenommene Prana heilsam ausbreitet, bzw. von den gedehnten Körperbereichen wie ein Schwamm aufgesogen wird. 

Bewusstheit heißt wahrnehmen, lenken und genießen. Unsere Aufmerksamkeit wird mit dem Üben immer mehr zur Selbstverständlichkeit werden, in Wahrheit ist Bewusstheit unser ganz natürlicher Zustand. Kein Tier kann es sich leisten, nicht wach, nicht bewusst zu sein. Der Mensch hingegen hat sich ein gewisses Umfeld geschaffen, in welchem er scheinbar gefahrlos dahindämmern kann. Bewusstheit ist kreative Freude, ist machtvolle Lebendigkeit. Nur mit Bewusstheit können wir unser Leben in die Hand nehmen, unsere Gesundheit stärken und erhalten und vor allem den tiefen Grund unseres Hierseins erkennen und das Leben mit Sinnhaftigkeit ausfüllen. 

Bewusstes Üben verändert unser Leben, macht es zu einem genussvollen Dasein, lässt es uns bald in seiner ganzen Freiheit, Leichtigkeit und Offenheit erleben. Wir erleben uns fröhlicher, beschwingter und verspielter. Und genauso ist das Leben von Gott gedacht. Er hat uns in seiner höchsten Freude erschaffen. Wir beleidigen ihn, wenn wir mit saurer Miene, verkrampften Muskeln und engem Denken durch seine Schöpfung spazieren. Der Atem und der Pranastrom sind unsre Verbindung mit der göttlichen Herrlichkeit. Dies verstehend wird Yoga zu unserem Weg zurück in die wahre Heimat.

 

- Bhajan Noam -   

 

(aus meinem PRANA-YOGA BUCH, das seit einem halben Jahr heranwächst)

 

 

Seiten des Lebens: www.bhajan-noam.com

 

 

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