Hatha Yoga Pradipika, 2. Kapitel, 70. Vers „Jetzt wird Plavini erklärt. Fülle deinen ganzen Körper mit Luft, dann schwimmst du mit Leichtigkeit wie ein Lotusblatt sogar auf tiefem Wasser.“

Plavini als Atemübung würde daraus bestehen, dass du tief einatmest, und wenn du tief eingeatmet hast, atmest du sanft aus, sanft ein, wieder und wieder. Also, du hältst deinen Körper gefüllt mit Luft, deine Lungen bleiben zu dreiviertel oder zu neunzig Prozent oder in etwas neunzig Prozent gefüllt und dann atmest du wenig Luft ein und aus. Diese Übung hilft auch für Konzentration, wenn du willst, kannst du es jetzt mal kurz ausprobieren. Atme tief ein, fülle die Lungen zu dreiviertel oder sogar etwas mehr, und dann, in die gefüllten Lungen, Bauch hinaus, Brust hinaus, atmest du sanft ein und sanft aus. Immer wieder sanft ein und sanft aus. Indem du so übst, spürst du deinen ganzen Energiekörper ausstrahlen, du spürst ein sanftes Kribbeln und du bist sehr wach.

Also auch Plavini gehört zu den Atemübungen, die du zwischendurch machen kannst, wenn du Energie ausstrahlen willst, wenn du Kraft spüren willst, wenn du deinen Energiekörper ausdehnen willst. Das sind alles Momente, wo du Plavini üben kannst. Auch in der Meditation kannst du Plavini integrieren. Plavini hat auch noch eine weitere Bedeutung, denn wann immer dort „Luft“ steht, heißt es natürlich auch Prana. Wenn du voller Prana bist, dann kannst du, egal, was geschieht, leicht sein und schwimmen.

Du kannst dir vornehmen: „Ich will am Morgen Pranayama üben und ich will am Tag mich immer wieder mit Energie auffüllen und ich will dann den Tag mit Leichtigkeit angehen.“ Mache das jetzt vielleicht zum Thema, dass du den heutigen Tag mit Leichtigkeit angehst oder den morgigen Tag. Was auch immer geschieht, so wie ein Wasser mag Höhen und Tiefen haben, es mögen Stürme sein, es mag darunter, unter der Oberfläche, alles Mögliche passieren, du schwimmst darauf. Nimm alles mit Leichtigkeit, nimm Dinge mit Humor, lächle und fühle dich voller Prana, fühle dich getragen. Auch wenn Stürme dort kommen, auch wenn Regen niederprasselt, auch wenn andere nicht freundlich zu dir sind, lächle heute und nimm alles wie ein Lotusblatt. Das Lotusblatt hat noch eine weitere Besonderheit. Wenn du auf ein Lotusblatt Wasser schüttest, alles perlt ab, kein Wasser bleibt darauf. Und die Lotuspflanze wächst auch in einem schlammigen Gewässer. Sie bleibt genauso rein. Und so, auch wenn es regnet, Gewitter gibt auf dich, was auch immer das für dich heißen kann, auch wenn unter dir Dinge schiefgehen und Menschen nicht freundlich sind, nimm alles mit Leichtigkeit, nimm es mit Humor, lächle. Probiere das gerade heute aus.

Unbearbeitete Niederschrift eines Hatha Yoga Pradipika Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

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Kommentare

  • Möge diese Leichtigkeit uns treiben,, egal was dieser Tag bringen mag, auch bei mir bei der Untersuchung heute.

    Vielen Dank lieber Sukadev!

    Namasté Wuschel

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