Hatha Yoga Pradipika, 3. Kapitel, 1. Vers
„Sa shaila vana dhatrinam yathadharo’hi nayakah sarvesham yoga tantranam tathadharo hi kundali.“
„So wie der König der Schlangen die Gebirge und Wälder der Erde trägt, so ist die Kundalini ohne Zweifel die Basis aller Yogapraktiken.“


Hallo und herzlich willkommen zum Yoga Vidya Hatha Yoga Pradipika Podcast, den Podcast über die Hatha Yoga Pradipika. Ich bin dabei, diesen Podcast zu besprechen im Rahmen der Yoga Vidya täglichen Inspirationen, die ja seit vielen Jahren jeden Tag eine Inspiration für den Tag geben wollen. Die Yoga Vidya Inspirationen bestehen zum einen aus Kommentaren zu Schriften, die ganze Bhagavad Gita habe ich schon mal kommentiert, einen Vers nach dem anderen, ebenso das Yoga Sutra und jetzt eben die Hatha Yoga Pradipika. Und im Rahmen der täglichen Inspirationen interpretiere ich diese Verse so, dass sie als Inspiration für den Tag dienen können, auch unabhängig davon, ob du dich mit der Schrift an sich auskennst und sogar unabhängig davon, ob der Vers eigentlich auf irgendeine komplexe Praxis sich bezieht. Und so bin ich jetzt im dritten Kapitel. Das dritte Kapitel hat als besonderes Thema „Kundalini“, hat als besonderes Thema Mudras und die Energieerweckung über Mudras. Und hier sind wir im ersten Vers und da sagt er:

„Wie der König der Schlangen die Gebirge und Wälder der Erde trägt.“ Das bezieht sich jetzt auf einen Mythos, nämlich einen Vaishnava-Mythos: Zunächst gibt es das unendliche Meer. Auf diesem unendlichen Meer ist die Weltenschlange. Auf dieser Weltenschlange ist Vishnu und aus Vishnus Nabel kommt ein Lotus, aus diesem Lotus entsteht Brahma, der Schöpfer. Und er Schöpfer macht erst Pranayama, sammelt so das Prana und schafft dann aus seinem Geist heraus diese Schöpfung. Die ganze Schöpfung ist letztlich ein Traum von Brahma, dem Schöpfer. Und so ruht alles auf Adishesha, dieser ursprünglichen Schlange, die ursprüngliche Energie. Der unendliche Ozean ist wie das Bewusstsein, Ozean des Bewusstseins, und das soll zunächst mal heißen, hinter allem ist das eine und unendliche Bewusstsein.

Das kannst du dir am Tag immer wieder bewusst machen. Hinter allem, dieses eine unendliche Bewusstsein. Und hinter diesem Bewusstsein ist die Urenergie, symbolisiert durch Adishesha, die ursprüngliche Weltenschlange. Was auch wiederum heißt, alles ist miteinander verbunden, nichts ist voneinander getrennt. So bestätigt es letztlich die moderne Physik. Alles ist miteinander verbunden, nichts ist voneinander getrennt. Und diese Vorstellung kannst du dir auch immer wieder bewusst machen, du bist nicht getrennt. Auf der Ebene des Bewusstseins ist dein Bewusstsein verbunden mit dem Bewusstsein von allem anderen. Und hinter dem gesamten Universum ist ein kosmisches Bewusstsein. Und auf einer energetischen Ebene hängt alles mit allem zusammen. Du bist nicht getrennt. Nimm das als Inspiration des Tages. Nimm das als Aufgabe für heute, dass du dir immer wieder bewusst machst, vom Bewusstsein bist du verbunden mit jedem Menschen. Und das eine Bewusstsein manifestiert sich als dein Bewusstsein hinter deiner Psyche und deinem Körper. Das eine Bewusstsein manifestiert sich auch in jedem anderen, den du heute treffen wirst. Sei dir dessen bewusst und fühle dich so verbunden mit allem.

Unbearbeitete Niederschrift eines Hatha Yoga Pradipika Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

E-Mail an mich, wenn Personen einen Kommentar hinterlassen –

Sie müssen Mitglied von Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda sein, um Kommentare hinzuzufügen.

Bei Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda dabei sein