Gunas binden den Menschen an Samsara – BhG XIV.18

Bhagavad Gita , 14. Kapitel, 18. Vers

„Urdhvam gacchanti sattva-stha madhye tisthanti rajasah jaghanya-guna-vritti-stha adho gacchanti tamasah.“

„Wer in Sattva ist, bewegt sich nach oben; die Rajasigen befinden sich in der Mitte; und die Tamasigen, die der Funktion der niedrigsten Guna unterliegen, gehen nach unten.“

Wer in Sattva ist, bewegt sich nach oben. Wenn du im Sattva bist, dann erheben sich auch die höheren Chakra. Sattva heißt auch, die höheren Chakras sind aktiviert. Wenn du im Sattva bist, ist das Anahata Chakra offen. Das heißt, du bist voller Freude, du bist voller Liebe. Dein Vishuddha Chakra ist offen. Das heißt, du fühlst dich verbunden mit anderen. Dein Ajna Chakra ist offen. Das heißt, du hast höhere Intuition, du hast Inspiration, zu hast Zugang zum Wissen. Dein Sahasrara Chakra ist offen. Das heißt, du fühlst dich verbunden nach oben, du fühlst dich getragen von göttlicher Gnade und Segen. Bist du dagegen rajasig, dann bist du in der Mitte. Das kann heißen, Manipura Chakra. Manipura Chakra im Sinne von, du willst dieses und jenes, du brauchst Erfolg, du willst Macht haben, du willst Einfluss haben, deine Wünsche leben. Manipura Chakra hat natürlich auch positivere Einflüsse, aber ich spreche jetzt gerade über diese rajasigen Manifestationen des Manipura Chakras. Auch Anahata Chakra hat rajasige Funktionen. Das heißt, du bist in deinen Emotionen fest, du hängst und identifizierst dich mit Ärger, mit Ängsten, mit mangelnder Liebe und Einfühlungsvermögen usw. Oder auch, Swadhisthana Chakra ist auch irgendwo in der Mitte. Zwar gehört es zu den unteren Chakras, kann aber auch rajasig sein. Sexuelle Gier oder auch sexuelle Gier ohne Achtung des Partners. All das könnte rajasig sein. Sinnliche Wünsche und Macht und emotionelle Wünsche sind stark dabei. Und diese haben ihre eigenen Kreisläufe. Aber erinnere dich daran, was im vorigen Vers Krishna gesagt hat, Frucht von Rajas ist Schmerz. Tamas heißt, die niedrigste Guna, geht nach unten. Letztlich, die grobstofflich sinnlichen Bedürfnisse werden stark. Oder einfach Trägheit, das rein Materialistische, das reine nach unten Orientierte. Tamas. Manchmal gehen die Gunas von selbst ineinander über. Das ist das Natürliche. Aber es kann auch sein, dass du z.B. nachlässig geworden bist in deiner spirituellen Praxis. Vielleicht warst du krank, vielleicht war dein Kind krank, vielleicht war dein Job anstrengender, vielleicht bist du umgezogen, vielleicht gab es einen anderen Grund. Du hast eine Weile deine spirituellen Praktiken reduziert. Weil du deine spirituellen Praktiken reduziert hast, hast du wenig Prana. Weil du weniger Prana hast, mindestens weniger feinstoffliches Prana, werden deine unteren Chakras aktiver, also wird dein Tamas stärker, also wird dein Wunsch, spirituell zu praktizieren, weniger. Und so wird das wie ein Teufelskreislauf. Irgendwie hast du aus irgendwelchen Gründen weniger praktiziert, folglich bist du tamasiger, weniger spirituelle Wünsche, folglich praktizierst du weniger usw. Irgendwie musst du dann aus diesem Kreislauf ausbrechen. Du kannst ausbrechen, indem du deine Buddhi benutzt, deinen Verstand benutzt und dieses erkennst. Du erkennst, dass du in einem Teufelskreis gefangen bist. Aber du bist nicht gefangen, du kannst dort ausbrechen. Wie brichst du aus? Indem du mit Bewusstsein etwas Spirituelles tust. Die einfachste Weise wäre, in den Satsang zu gehen. Das heißt, mit anderen spirituellen Aspiranten zu praktizieren. Vielleicht in eine Yogastunde zu gehen, vielleicht wieder in einen Yogaashram zu gehen für ein Wochenende oder eine Woche, um dich zu inspirieren. Manchmal hilft es, mit einer CD oder mit einer DVD oder mit einem Internet Video zu meditieren, einem Satsang im Internet zuzuhören und dabei teilzunehmen. Wir haben ja auf „mein.yoga-vidya.de“ sehr viele Satsangs aufgenommen. Manchmal hilft es, was du ja gerade machst, einem Podcast zuzuhören. Manchmal hilft es, dir einfach zu sagen: „Ich praktiziere jetzt, ob ich will oder nicht. Ich praktiziere und ich praktiziere das, von dem ich weiß, dass es mir hilft, spirituell zu wachsen.“ So kommst du aus Tamas heraus und du musst nicht diesem Automatismus folgen, dass Tamas nach unten führen muss. Du kannst mit deiner Buddhi, mit deinem Verstand, mit deiner Willenskraft dich entscheiden aus freiem Willen: „Ich will aus diesem tamasigen Gemütszustand herauskommen.“ Und dann praktiziere das, was dir hilft, dort herauszukommen.

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

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