Hatha Yoga Pradipika, 3. Kapitel, 6. und 7. Vers
„Die zehn wichtigen Mudras sind Maha Mudra, Maha Bandha, Maha Vedha, Khechari Mudra, Uddiyana Bandha, Mula Bandha, Jalandhara Bandha, Viparita Karani, Vajroli Mudra, Shakti Chalani. Mit diesen zehn Mudras überwindet der Yogi wahrlich die Altersschwäche und den Tod.“


Namaste und herzlich willkommen zum Hatha Yoga Pradipika Podcast als Teil der Yoga Vidya täglichen Inspirationen. Wir sind im dritten Kapitel und das dritte Kapitel hat zwei Hauptthemen, zum einen Kundalini Yoga, also die Theorie der Kundalini, und als zweites die zehn großartigen Mudras. Er zählt hier die zehn Mudras auf und er sagt, diese zehn Mudras überwinden Altersschwäche und Tod. Wenn du lebst, wirst du irgendwann älter und irgendwann hört das physische Leben auf mit dem Tod. Das gilt es, sich bewusst zu machen. Im Mittelalter hieß es: „Erinnere dich an Gott und wenn du nicht an Gott dich erinnern kannst, erinnere dich an den Tod. Memento Mori. Erinnere dich an den Tod.“ So beschreibt es auch Swami Sivananda

Swami Sivananda hat in einem schönen Buch, nämlich „Sadhana“ beschrieben: „Erinnere dich jeden Tag an drei Dinge. Erstens, erinnere dich an Gott. Zweitens, erinnere dich an den Tod. Drittens, erinnere dich an die großen Heiligen und Weisen, die den Tod überwunden haben und Gott erfahren haben.“ So ist es wichtig, sich das zu vergegenwärtigen. Viele Menschen haben Angst vor dem Tod und verdrängen den Tod, so bleibt eine Hintergrundsangst da. Im Yoga sagt man, erinnere dich bewusst an den physischen Tod und dann erinnere dich daran, der physische Tod ist nicht das Ende des Lebens. Auch Jesus hat gesagt: „In der Welt habt ihr Angst, doch seid getrost, ich habe den Tod überwunden.“

Wir wissen intuitiv, auch wenn wir das oft verdrängen, dass das physische Leben mit dem Tod endet. Und irgendwo ist das so eine Hintergrundbewusstheit, Abhinivesha wird es auch genannt im Raja Yoga, die Urangst, die Angst vor dem Tod. Der Yogi hat aber keine Angst vor dem Tod, denn er weiß: „Ich bin nicht der physische Körper. Und weil ich nicht der physische Körper bin, brauche ich auch keine Angst vor dem Tod des physischen Körpers zu haben.“ Der physische Körper wird, wenn man alt genug wird, auch vorher alt werden. Und auch wenn Yoga hilft, länger gesund zu sein, länger mehr Prana, mehr Energie zu haben, dennoch, irgendwann hört der physische Körper auf. Daran gilt es sich, zu erinnern. Aber jetzt, „seid getrost, ich habe den Tod überwunden“. So sagt es Jesus, aber Jesus sagt es nicht nur, weil er Sohn Gottes ist, sondern Jesus sagt auch: „Ist der Jünger vollkommen, wird er wie sein Meister.“ Und er fordert seine Jünger auf: „Seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ In diesem Sinne gilt es, die Identifikation mit dem Körper zu verlassen. Dazu führen auch die Hatha Yoga Übungen. In den Hatha Yoga Übungen kannst du dich selbst erfahren als jenseits des physischen Körpers. Du kannst dich erfahren als jenseits aller Begrenzungen. Du erfährst dich als reines unsterbliches Selbst. In diesem Sinne helfen alle Hatha Yoga Übungen auch dazu, den physischen Tod zu überwinden.

Unbearbeitete Niederschrift eines Hatha Yoga Pradipika Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

E-Mail an mich, wenn Personen einen Kommentar hinterlassen –

Sie müssen Mitglied von Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda sein, um Kommentare hinzuzufügen.

Bei Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda dabei sein