Die drei Bandhas und das Prana in der Sushumna.

Hatha Yoga Pradipika, 2. Kapitel, 46. Vers: „Adhastat kunchanenashu kantha sankochane krite madhye paschima tanena syat prano brahma nadigah.“ - „Durch das Zusammenziehen der Beckenbodenmuskeln, Mula Bandha, durch Zusammenziehen der Kehlmuskeln, Jalandhara Bandha, und durch Uddiyana Bandha, das Hochziehen des Bauches, soll Prana in der Sushumna zum Fließen gebracht werden.“


Hier eine weitere Atemübung und zwar für den Alltag. Ich interpretiere ja die Hatha Yoga Pradipika Verse als Übungen für den Alltag. Und das ist jetzt wie ein Kurzlehrgang in verschiedenen Pranayama-Formen für zwischendurch. Du probierst dabei Verschiedenes aus, schrittweise wird so dein Prana auf immer neue Weise aktiviert und so deine Energiekanäle insgesamt gereinigt. Und du wirst so einen Astralkörper haben, der voller Energie ist. Also, sei gespannt. Indem du diese Übungen jeden Tag ausführst so zwischendurch, geschieht eine ganze Menge und dein Geist wird zur Ruhe kommen. Für heute also diese Übung, dass du einatmest, dann die Luft anhältst, beim Anhalten die Beckenbodenmuskeln anspannst, die Kehle anspannst und den Unterbauch leicht einziehst. Und dann atmest du wieder durch die Nasenlöcher aus und du stellst dir vor, dass du deine Energie durch die Wirbelsäule nach oben bringst.

Nochmals: Einatmen, fühle, du nimmst Energie auf und du nimmst sie besonders im Beckenbodenbereich auf. Jetzt halte die Luft an, ziehe die Beckenbodenmuskeln an, Kinn leicht senken und ziehe den Unterbauch ein. Stelle dir vor, du ziehst die Energie durch die Wirbelsäule hoch. Atme wieder aus und stelle dir vor, du schickst die Energie durch die Wirbelsäule hoch bis zur Scheitelgegend. Atme wieder ein, Bauch hinaus, ziehe dabei die Energie zur untersten Wirbelsäule. Halte die Luft kurz an, Beckenbodenmuskeln anspannen, Kinn leicht senken, Unterbauch einziehen und ziehe das Prana durch die Wirbelsäule hoch. Atme aus und stelle dir vor, du spürst das Sahasrara Chakra, Scheitelgegend. Wiederum einatmen, ziehe die Energie zur untersten Wirbelsäule. Anhalten, Kinn leicht senken, das geht auch, wenn du Auto fährst, und Unterbauch einziehen und Beckenbodenmuskeln anspannen. Und ausatmen, lasse die Energie hoch zum Sahasrara Chakra steigen.

Mache dies weiter, mache dies heute immer wieder. Nimm das jetzt als Übung für den Alltag. Auf diese Weise bringst du die Energie in Brahmanadi, wie es heißt. Das heißt, den Energiekanal, der zu Brahman führt, zur Erfahrung des Höchsten. Indem du die Energie in die Sushumna bringst, reinigst du diese und du gerätst in die Fähigkeit, das Höchste zu verwirklichen. Also, das ist ja jetzt das Konzept. Du kannst das auch weiter üben, während ich jetzt hier spreche. Das ist das Konzept dieser Verse der Hatha Yoga Pradipika, bzw. meiner Interpretation. Kleine Atemübungen für den Alltag, die du jeden Tag üben kannst ein paar mal, auch außerhalb der Pranayama-Praxis an sich, und dabei hast du eine starke Wirkung auf das Prana.

 

 

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Hatha Yoga Pradipika Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

 

 

 

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