Es ist der Ruf Gottes

Ich will etwas lesen aus dem Buch von Swami Chidananda, nennt sich einfach Chidananda Hum. Das hat er natürlich nicht so geschrieben, sondern es ist eine Zusammenstellung von verschiedenen Artikeln von Swami Chidananda, zusammen mit vielen Fotos. Und hier steht:

„Es ist der Ruf Gottes, welcher den Menschen auf den spirituellen Weg bringt. Er hat dich gerufen und wird dich immer wieder rufen und wird dir zeigen, wie der Weg geht, und wird dich immer wieder ermutigen, wenn du in Zweifel und Verwirrung bist, denn Gott verlässt niemals diese Seele, die er gerufen hat.“

 

Das ist ein wichtiger Aspekt des spirituellen Weges. Auf einer Seite sagen wir: „Ich bin auf den spirituellen Weg gekommen. Ich suche.“ Aber in Wahrheit sind es nicht wirklich wir selbst, sondern es gibt den Ruf der Seele und die Seele ist letztlich der Ruf Gottes. Und wenn einmal dieser Ruf ertönt, dann wird er immer stärker werden. Und das heißt zum einen, dass wir immer wieder von innen heraus die Motivation bekommen. Es heißt auch zum anderen, wenn wir diesem Ruf nicht folgen, dann werden wir irgendwo merken, es fehlt was in unserem Leben. Wenn der Ruf da ist, dann will er uns in eine höhere Dimension führen. Und so ist es wichtig, dass wir dann diesem Ruf auch folgen. Zum anderen können wir aber auch bis zu einem gewissen Grade ein großes Vertrauen dort haben. Wir werden natürlich immer wieder Zweifel haben. Patanjali erwähnt ja im ersten Kapitel des Yoga Sutra relativ am Anfang, Zweifel ist eines der Haupthindernisse auf dem Weg. Diese Zweifel werden da sein. Wir sind öfters auch verwirrt: „Was soll ich tun? Was soll ich nicht tun? Was ist meine Aufgabe?“ Aber dann, wenn wir hören und wenn wir uns dafür öffnen, werden wir spüren, es gibt diesen inneren Ruf. Und dieser innere Ruf, diese innere Stimme wird uns immer wieder begleiten und uns immer wieder zu höheren Ebenen des Bewusstseins führen.
„Gott manifestiert sich auch als Guru in physischer Gestalt. Und wenn der Guru die physische Form verlässt, dann verschmilzt er mit dem Unendlichen. Und dann wird das Unendliche deine Hand halten. So ist die Essenz des Gurus die Essenz des Lehrers.“
Manche Menschen haben das große Glück, einen Lehrer in physischer Form zu haben, der sie führt. Und manchmal begleitet dieser Lehrer für eine Weile und manchmal verlässt er seine physische Gestalt und verschmilzt mit dem Unendlichen. Manchmal ist es aber auch so – das ist vielleicht für diejenigen, die hier sitzen, etwas häufiger der Fall, dass ihr jemanden habt, der euch eine Weile begleitet und vielleicht in den ihr eine Weile alles Mögliche gesehen habt und von dem ihr euch geführt gefühlt habt und vielleicht werdet ihr irgendwann feststellen, dieser Mensch, von dem ihr vorher so viel gelernt habt, irgendwo sagt er euch nicht mehr ganz so viel. Auch dann heißt es, der Guru verlässt die physische Gestalt und das eigentliche Prinzip des Gurus ist wieder im Unendlichen. Und viele haben das, dass sie eine Weile ihren Lehrer in einer Form sehen und nachher in einer anderen. Gott kann sich manifestieren über einen Lehrer, der einen begleitet bis zur Selbstverwirklichung. Er kann sich manifestieren über verschiedene Menschen, die einen immer wieder inspirieren. Er manifestiert sich als die innere Stimme. Er manifestiert sich als die verschiedenen äußeren Ereignisse, die uns immer wieder daran erinnern: „Kehre doch zurück zum Höchsten.“ Alles ist letztlich der Ruf der Seele, zurückzukehren zu dem, was wir wirklich sind.
Hari Om Tat Sat

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Kurz-Vortrags mit Sukadev Bretz. Gehalten im Rahmen eines Satsangs nach der Meditationbei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Infos:

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