Erfahre mehr über die Bedeutung des „Om Namah Shivaya“ und lausche dem Om Namah Shivaya Singen. Om Namah Shivaya ist ein Gruß, den wir im Yoga häufig verwenden. „Om“ ist Om, das alles Umfassende. „Namah“ heißt soviel wie „Gruß an“ und „Shivaya“ heißt „an Shiva“. Weiter unten findest du verschiedene Videos mit Om Namah Shivaya Singen und auch Audio mp3s zum kostenlosen Download.
Om Namah Shivaya heißt also Ehrerbietung an Shiva. Was aber heißt Shiva?
Shiva hat sehr viele verschiedene Bedeutungen. „Shiva“ heißt wörtlich „der Liebevolle, der Gütige“. Es heißt aber auch „das höhere Selbst“ und „das Göttliche überall“. Wir können „Om Namah Shivaya“ sagen und das in der Meditation verwenden. Das ist dann wie die Anrufung des Gütigen, des Liebevollen, des höheren Selbst in uns. Oder wir können es verwenden als Anrufung des Liebevollen, des Gütigen überall. Und wir können es als Gruß verwenden, indem wir, wenn wir mit einem anderen Menschen zu tun haben, innerlich sagen: „Om Namah Shivaya. Ich grüße das Gute, das Liebe, das höhere Selbst in dir.“
Natürlich ist das nur beschränkt richtig, denn wenn ich sage: „Ich grüße das Gute, das Liebe in dir“, dann schwingt dort immer mit: „Es gibt auch das Schlechte und das Ungute in dir.“ Aber das ist nicht die yogische Einstellung, vor allem nicht in der Richtung, aus der wir kommen. Unsere Yoga Richtung kommt aus dem Vedanta. Vedanta ist Adwaita, und Adwaita heißt das nicht Zweihafte, das nicht Dualistische. Natürlich, sagen wir im praktischen Leben, dass es gut und schlecht, gibt. Es gibt Wünsche und Abneigungen, es gibt kalt und warm, es gibt Schnee, Regen und Sonne.
Aber letztlich ist die große Einsicht und Behauptung im Yoga, dass letztlich alles irgendwo ein Ausdruck des Göttlichen ist. Es ist zwar nicht immer besonders angenehm für uns, aber auch in uns können wir die verschiedensten Anteile entdecken, die nicht immer nur schön sind. Dennoch ist alles in uns von der Natur zum Besten gedacht. Es ist das Beste für unsere Entwicklung. Tief hinter all diesem, was in uns steckt, tief hinter dieser komplexen menschlichen Psyche steckt das Göttliche in einer transzendenten Form.
„Om Namah Shivaya“ heißt: „Alles, was du hast oder was du bist, ist gut, so wie es ist.“ Wie in diesem Buch: „Ich bin o.k. und du bist o.k.“ Das heißt nicht, dass wir einfach nichts machen sollen, sondern auf einer tieferen Ebene ist alles okay, wie es ist. Und tief im Inneren von jedem wirkt ein höheres Selbst, eine höhere Liebe, ein höheres Glücksgefühl, eine höhere Freude, eine höhere Weisheit. Auf der allerhöchsten Ebene, behaupten die Yogis, sind wir alle eins. Auf der höchsten Ebene sind wir reines Bewusstsein. Im Deutschen gibt es nicht Bewusstseine, es gibt kein Plural von Bewusstsein, es gibt auch nicht ein Plural von Sein. Es gibt nur ein Bewusstsein. Jeder einzelne ist ein individueller Ausdruck des einen unendlichen, kosmischen Bewusstseins. Und all das wird irgendwo ausgedrückt, wenn man sich mit „Om Namah Shivaya“ grüßt. Diejenigen, die aus Süddeutschland kommen, die kennen den Ausdruck „Grüß Gott“. Das könnte man genauso verwenden. Die wenigsten, die „Grüß Gott“ sagen, verstehen noch, was sie da wirklich sagen. Das kann auch passieren, wenn man täglich „Om Namah Shivaya“ sagt. Darum ist es oft einfacher, wenn man erstmal in eine andere Sprache wechselt, um den Sinn dieser Worte mit Bewusstsein und Gefühl zu wiederholen. Aber natürlich, man kann auch sagen „Grüß Gott“. Es gibt auch den neudeutschen Gruß „Hallo“. Das kommt aus dem Englischen „Hey Lord“und heißt: „Gruß an Gott“.
Om namah Shivaya Singen mit Vishwanath bei Yoga Vidya Bad Meinberg:
Man könnte auch sagen: „Om Namah Shivaya“ heißt übersetzt „Hallo“, im Sinne von „Hey Lord“. Oder es gibt den Ausdruck „Tschüss“ oder „Tschö“. Der kommt von „Adieu“ und das wiederum von „Ich grüße Gott“. In Norddeutschland wird immer „Moin Moin“. „Moin“ heißt nicht Morgen, sondern kommt ebenfalls von „Gottes Segen“. Wenn man „Moin“ sagt, dann sagt man: „Ich wünsche dir Gottes Segen.“ Und wenn man sagt, „Moin Moin“, heißt das: „Ich wünsche dir zweifach Gottes Segen.“ Das kann man deshalb auch am Abend wiederholen. Also auch „Moin Moin“ kann eine guter Gruß sein.
Dann müssen wir uns aber natürlich auch auf einer anderen Ebene miteinander auseinandersetzen. Es gehört im Leben auch dazu, dass es manchmal Unstimmigkeiten gibt. Auf der einen Ebene sagt auch Jesus: „Wenn zwei oder drei Menschen versammelt sind in meinem Namen, dann werde ich mitten unter euch sein.“ Auf der anderen Ebene kommt es aber auch vor, dass es Streit gibt, wenn zwei oder drei Menschen zusammenkommen. Sogar ein einzelner Mensch ist ein komplexes Lebewesen, das in sich uneins sein kann. Da sollten wir uns nichts vormachen. Nur auf einer höchsten Ebene sind wir alle eins. Auf unserer weltlichen Ebene gilt es, das Gute zu finden.
Das Shanti Mantra „Sahana Vavatu Sahanau Bhunaktu“ heißt: „Mögen wir uns alle darum bemühen, zur Wahrheit zu kommen. Mögen wir uns mit Tejas, mit Enthusiasmus, mit Feuer, mit Strahlen, mit Leuchten darum bemühen.“ Wir sind uns oft nicht sicher. Es heißt ja auch nicht: „Mögen wir immer wissen, was richtig ist und das Richtige tun und damit hat sich die Chose.“ Nein, es heißt: „Mögen wir uns bemühen und immer wieder danach streben.“ Es ist dieses innere Bemühen nach Wahrheit, danach, herauszufinden, wer ich bin und was meine Aufgabe ist, wie ich mit meinem Körper und Geist, mit den Menschen um mich herum umgehen kann und wie wir diese Erde bewahren können.
Es gibt so viele verschiedene Dinge, um die wir uns bemühen können und sollten. Da gehört es dazu, dass man Meinungsverschiedenheiten hat und dass natürlich irgendwelche Instinkte und erzogene, angeborene oder erworbene Handlungstendenzen aus diesem oder einem anderen Leben immer wieder auftauchen. Das macht die Schönheit und die Herausforderung des Menschsseins aus. Wir können immer mit „Om Namah Shivaya“ beginnen und schließen. Wir können beginnen mit dem großen Wunsch: „Mögest du einen Guten Tag haben. Mögest du Moin Moin haben. Mögest du Gott erfahren. Ich grüße das Göttliche in dir.“ „Mögen wir vom Herzen her die Einheit erfahren. In gegenseitigem Respekt und Liebe.“
Om Namah Shivaya
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
Video mit Erläuterungen zu Om Namah Shivaya
Weitere Erläuterungen zur Bedeutung von Om namah Shivaya, auch für die richtige Aussprache:
Weiterführende Infos:
Shiva - Geschichten, Erläuterung, Videos, Fotos, Foto-Show
Om namah Shivaya - viele mp3 Audios und Videos - zum Anhören und kostenlosen Download - sehr inspirierend!
Om Namah Shivaya Panchakshara Moksha Mantra Rezitation mit Harmonium und Noten
Om namah Shivaya Lehr-Video: Langsame Rezitation des Panchakshara Mantras, des Om Namah Shivaya mit Harmonium Begleitung. Auf den Tasten des Harmoniums sind die Noten. Und du findest den Text des Om namah Shivaya Mantra in der wissenschaftlichen IAST Transkription mit Längen und Kürzen, ebenfalls auf dem Harmonium.
OM Namah Shivaya Variation 0 Kirtan Lern-Video - mit sichtbaren Harmoniumtasten und Noten 256
Om Namah Shivaya Mantrasingen in der bei Yoga Vidya populärsten Version. Diese Variation des Om Namah Shivaya Kirtan ist auch Teil des Jaya Ganesha, wie es bei Yoga Vidya und in den Sivananda Ashrams jeden Morgen und Abend gesungen wird. Lass dich inspirieren, fühle göttliche Gegenwart.
Kommentare
HIer ein Video mit Om Namah Shivaya Rezitation - so wie du es auch in der Meditation wiederholen kannst:
Sundaram singt das Om Namah Shivaya Mantra mit voller Hingabe.
eines meiner liebsten Mantren - wenn ich das so sagen kann - alle Varianten, die ich kenne, begeistern, erfreuen mich. Sich so zu begrüssen, halte ich für wahrlich gut. Denn das Gute - das Göttliche im Mitmenschen zu begrüssen ist immer eine erhebende Angelegenheit, die von Herzen kommt und für beide oder Alle eine tiefe innere Begegnung darstellt - bzw. darstellen kann, wenn man sich darauf einlässt. Ich liebe auch noch den Gruss: Jay Ananda - Sieg der Glückseligkeit - was für mich bedeutet: ich grüsse die Glückseligkeit - Ananda - in meinem Gegenüber. Oder den Gruss: OMAR TA SATT - was bedeutet: Gruss der Lichtarbeiter.