Die innere Stille

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© 2015 Text und Foto: Bhajan Noam

Die innere Stille ist etwas, was oft missverstanden wird. Um innere Stille zu erlangen, muss man sich nicht in die Abgeschiedenheit begeben. Man muss sich nicht dieses äußeren Lebens enthalten. Denn die innere Stille ist, was immer da ist. Sie ist uns angeboren, wir haben sie mitgebracht. Es ist gut, sie sich bewusst zu machen. Ist sie uns aber bewusst, gibt es keinen Hinderungsgrund, in dieser Welt zu agieren und diese Welt ernst zu nehmen mit allen Licht- und Schattenseiten. Wenn die innere Stille zu einer Flucht vor der äußeren Welt wird, handelt es sich nicht um die innere Stille, wir begeben uns in irgendeinen selbst erfundenen Traum.

Die innere Stille trägt dieses äußere Leben. Sie ist unsere Nahrung, sie ist unsere beständige Heimat - und letztlich sind wir es selbst, wir erkennen uns selbst als dieses stille Sein. Und der, der handelt, ist der unsichtbare, ewige Lenker der Geschicke.

Es gibt zwei Ebenen. Wenn das Handeln aus der Stille geschieht, gibt es kein richtig und kein falsch. Geschieht das Handeln aber aus dem Willen eines begrenzten Wesens, ist es falsch, selbst wenn es richtig ist. Die Frage ist immer, wie durchlässig bin ich, bin ich das geeignete Rohr für den Flötenspieler? Der Flötenspieler spielt seine Melodien auch ohne uns - auf seinem erhabenen Thron und in den schmutzigen Gassen. Überall können wir der Empfänger sein. Und letztlich zwingt uns die Melodie in die Einheit, die wir doch niemals verlassen haben. Das göttliche Paradoxon kann man nicht verstehen, nur leben. - Nichts anderes tun wir hier bereits, bewusst oder unbewusst.

- Bhajan Noam -

Seiten des Lebens: www.bhajan-noam.com

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