YVS341-2 Das Atmungssystem und Yoga (Teil 2)

Bestandteile des Atmungssystems

Das Atmungssystem hat eine Reihe verschiedener Bestandteile, beginnend mit der Nase und dort innenliegend der Nasenhöhle: Wir atmen normalerweise durch die Nase ein und aus. In der Nase beginnt auch schon das Schleimhautgewebe. Dort geschehen (wie auch später in der Kehle und der Luftröhre) mehrere Prozesse.

  • Die Luft wird angewärmt (zumindest in unseren Breiten). Sie kann auch abgekühlt werden auf etwa 37 °C, z.B. wenn du in der Sauna bist.
  • Die Luft wird angefeuchtet.
  • Staubpartikel und andere Partikel werden herausgefiltert.

Egal ob du in der Sauna bist, oder im Polargebiet – die Luft, die nachher in deinen Lungen ankommt, hat immer die gleiche Temperatur, nämlich ungefähr zwischen 36,5 °C und 37,5 °C. Das Schleimhautgewebe in der Nase arbeitet hier also sehr effektiv. Die Luft hat dann auch eine hohe Luftfeuchtigkeit, was wichtig ist, und alle Staubpartikel sind entfernt. Auch in der Luftröhre selbst gibt es eine Schleimhaut, mit den sogenannten „Flimmerhärchen“. Diese sorgen dafür, dass der Schleim in der Luftröhre nach oben transportiert wird, und dann in der Kehle übergehen kann in die Speiseröhre. Dann schluckst du den Schleim und kannst ihn anschließend verdauen (der Mensch produziert täglich 100 bis 200 Gramm Schleim). as Schleimhautgewebe geht auch noch weiter bis in die Bronchien.

Auf die Nasenhöhle folgt der Rachen, im Rachen gibt es den Kehlkopf. Der Kehlkopf sorgt dafür, dass die Luft in die Luftröhre kommt, und Speisen und Getränke in die Speiseröhre kommen. Weil der Mensch diesen Kehlkopf hat, kann er auch durch den Mund atmen. Das Pferd übrigens kann nur durch die Nase ein- und ausatmen, weshalb es z.B. gleichzeitig trinken und atmen kann. Der Mensch kann das nicht. Weil der Mensch durch den Mund ein- und ausatmen kann, hat er aber den Vorteil, dass eine komplexe Sprache leichter möglich wird.

Die Luftröhre mündet in die sogenannten Bronchien, man spricht auch vom „Bronchialbaum“. Von den Bronchien geht es in die Bronchiolen, und von den Bronchiolen in die Alveolen. Dort gibt es dann die Kapillargefäße, wo der Gasaustausch stattfindet.

 

Also übe Yoga, übe jeden Tag Atemübungen, dann hast du eine Menge getan für ein gesundes Atmungssystem. Leider ist Yoga keine vollständige Vorbeugung gegen Erkältungskrankheiten, aber man sagt ja, eine Erkältung ab und zu ist vorbeugend gegen Autoimmunerkrankungen, weil das dem Immunsystem auch etwas zu tun gibt. Trotzdem gilt auch: Menschen, die Yoga üben, Atemübungen machen, bekommen auch seltener Erkältungskrankheiten, und wenn sie kommen, dann gehen sie schneller wieder weg.

 

  • Aufgabe des Atmungssystems: Transport von Sauerstoff in den Blutkreislauf und Abtransport von CO², Ermöglichen von Riechen und Schmecken, beim Menschen auch die Sprache und das Singen
  • Bestandteile des Atmungssystems: Nase mit Nasenhöhle und Nasennebenhöhlen (auch mit den Verbindungen zum Ohr, die Ohrtrompete/Eustachische Röhre zum Druckausgleich), Rachen, dann Kehlkopf, Luftröhre, Bronchien und Bronchiolen (Bronchialbaum), dann Alveolen
  • Atmung geschieht über Zwerchfell und über die Zwischenrippenmuskulatur, wie auch über die Atemhilfsmuskulatur. Man kann Bauchatmung, Brustatmung und Lungenspitzenatmung unterscheiden.
  • Es gibt verschiedene Atemvolumina: normalerweise atmest du etwa 0,5 Liter Luft ein und aus, wovon 150ml nicht zu den Alveolen selbst kommen. Du kannst nach dem normalen Ausatmen nochmal etwa 1 Liter ausatmen (=Ausatmungsreservevolumen, auch expiratorisches Reservevolumen genannt). Nach dem Ausatmen bleibt noch die Residualluft/das Residualvolumen, die Restluft von etwa 1,2 Litern in der Lunge. Nach dem normalen Einatmen könntest du noch mehr einatmen, die sogenannte Einatmungsreserve (das inspiratorische Reservevolumen, IRV), zwischen 1 und 3 Litern. Die Vitalkapazität ist zusammengesetzt aus Einatmungsreserve, normaler Atemluft und Ausatmungsreserve.
  • Die Vitalkapazität gilt es zu trainieren, durch Atemübungen mit Luft anhalten, tiefer Bauchatmung, vollständiger Atmung, durch Asanas, durch Dehnung des Brustraumes, und durch Ausdauertraining sowie Tiefenentspannung, damit der Körper den Trainingsreizen auch gut folgen kann. Übe also Yoga, und so hast du viel getan für dein Atemsystem.

 

(Fortsetzung folgt ...)

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

 

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