Jetzt vielleicht die wichtigsten Muskeln des Menschen und wie Yoga darauf wirkt. Denn grundsätzlich ist wichtig: Muskeln müssen gedehnt werden. Das hält das Bindegewebe gesund. Muskeln müssen gestärkt werden. Das hält die Muskelfasern gesund. Und als Drittes muss auch die Koordination der verschiedenen Körperteile gefordert werden. Das hält die Nerven gesund. Und letztlich braucht es auch Ausdauertraining und Atemtraining. Das sorgt dafür, das auch die Kapillarisierung des Muskels gut ist. Für gesunde Muskeln braucht es also starke Muskelfasern. Die werden durch Krafttraining gewährleistet.
Es braucht gesundes, flexibles und starkes Bindegewebe. Was unter anderem durch die Dehnung gewährleistet wird. Es braucht gesunde Nerven oder Innervation des Muskels. Das geschieht durch jede Art von Bewegung aber natürlich auch durch außergewöhnliche Bewegungen, bewusste Bewegungen, isolierte Bewegungen, komplexe Bewegungen und auch Gleichgewichtsübungen.
Und es braucht gesunde Durchblutung des Muskels was allgemein durch Ausdauertraining gewährleistet wird, jede Art von Muskelarbeit aber auch durch Atemübungen.
Insbesondere geht es jetzt um Krafttraining, Flexibilitätstraining und die einzelnen Muskeln des Menschen.
Natürlich möchte ich nicht auf jeden Muskel eingehen. Es gibt ja insgesamt achthundert Muskeln, wovon zweihundert Organmuskeln sind und sechshundert Skelettmuskeln. Ich will nur beispielhaft auf einige eingehen.
Zunächst einmal gib es die Wadenmuskeln. Das ist der sogenannte Gastrognemius oder auch der Soleus. Z. B. werden sie gefordert, wenn du die Fersen hebst und dann auf den Zehenspitzen stehst. Diese Wadenmuskeln werden natürlich besonders gedehnt in der Vorwärtsbeuge, und zwar sowohl bei der einbeinigen Vorwärtsbeuge als auch bei Paschimottanasana in der stehenden Vorwärtsbeuge Padahastasana. Also der Wadenmuskel muss gedehnt werden. Wadenmuskel muss auch gestärkt werden. Wadenmuskeln werden auch gestärkt allein in dem du auf einem Bein stehst, um das Gleichgewicht zu erhalten. Wadenmuskel wird natürlich noch mehr gestärkt, wenn du einen Zehenspitzenstand machst was du sowohl sitzend machen kannst als auch stehend machen kannst.
Und es ist gut die Wadenmuskeln zu stärken. Wadenmuskeln werden natürlich auch gut innverviert durch einbeinige Gleichgewichtsübungen was eben dafür sorgt, dass du einen guten Gleichgewichtssinn hast und die Nerven gesund erhältst.
Dann gibt es bei den Oberschenkeln zunächst einmal vorderen Oberschenkel. Der oberflächliche vordere Oberschenkelmuskel ist der Quadrizeps Femoris. Also auch der Beinstrecker genannt. Diesen kannst du z. B. stärken durch Vira Bhadrasana die Heldenstellung. Du kannst diesen auch stärken z. B. mit der schiefen Ebene und durch andere Übungen, die die Oberschenkelmuskeln fordern. Auch z. B. im Bogen kannst du die vorderen Oberschenkelmuskeln stärken, also Quadrizeps. Ebenso z. B. in dem Rad in Chakrasana.
Der Oberschenkelmuskel muss natürlich auch gedehnt werden. Und du dehnst ihn in vielen Rückbeugen, z. B. im Halbmond und im Kamel. Das sind die zwei wichtigsten Übungen. Und bei bestimmten Varianten, z. B. Supta Vajrasana werden die Oberschenkelmuskeln gedehnt.
Also Oberschenkelmuskel Quadrizeps muss gedehnt und gestärkt werden.
Dann gibt es den Bizeps Femoris, die Rückseite der Oberschenkel. Dieser muss gedehnt werden. Du dehnst diesen Muskeln z. B. in der Vorwärtsbeuge, Paschimottanasana, Padahastasana oder eben auch Eka Pada Shirasana. Und du stärkst diesen z. B. in manchen Variationen der Schiefen Ebene oder auch bestimmten isometrischen Kraftübungen wie Navasana.
Alle Beinmuskeln werden in ihrer Koordination gefördert durch Gleichgewichtsübungen auf einem Bein, z. B. stehend oder auch hockend. Hockend sogar auf beiden Beinen. Sogar in dieser Hockstellung kann man ja auch noch mal einen Oberschenkel über den anderen geben und dann dort balancieren.
(Fortsetzung folgt ...)
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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.
Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.
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